-Tdie ein oder andere auch im Green House Coffeeshop getestet, man kann ja nicht jede Sorte selbst anbauen. Eine meiner Lieblingssorten aus dem gesamten Sortiment ist die schöne Arjan’s Ultra Haze #1.
Amsterdam 2015 – Wie alles begann
Dazu eine kleine Geschichte: Wir befinden uns im Jahr 2015, es ist März, es herrschen gefühlte 30 °C minus und ich stapfe mit meinem besten Kumpel durch die Amsterdamer Innenstadt, eine Mischung aus Schneematsch und Streusalz klebt an unseren Schuhen, der letzte Joint ist in eine Pfütze gefallen und die Laune ist, nun ja, gedrückt! Durch einen Feuer-Fehlalarm im Hotel beginnt der Tag außerdem (zumindest für Amsterdamer Verhältnisse!) viel zu früh. Unsere Route führt uns direkt in die Haarlemmerstraat, nach einem ordentlichen Frühstück im „Petit gâteau“, eines meiner Lieblingslokale in der Amsterdamer Innenstadt, ist die Laune schon deutlich besser. Wir verlassen den Laden, atmen gleichzeitig klischeehaft die „frische“ Stadtluft ein und kichern daraufhin wie Kleinkinder los. Und sehen beide im selben Moment das Logo des Green House United Coffeeshops einige Häuser links von uns.
Wie schon erwähnt: Der letzte Joint landete in der Pfütze, Zeit für Nachschub ist es also auf jeden Fall. Wir betreten den Laden, es ist nicht viel los und wir sind recht schnell am Tresen. Das Angebot ist riesig! Wir einigen uns sehr schnell: Arjan’s Ultra Haze #1 soll es sein, 1 Gramm kostet stolze 16 € und sieht dann auch noch ziemlich mickrig aus. Am Tisch erleben wir die nächste Enttäuschung: Das Gras ist nicht gut getrocknet, es lässt sich ohne Grinder kaum klein machen. Ein abgefuckter Blick zum Tresen, ausweichende Blicke der Verkäufer. Na ja.
Beim Grinden entfaltet sich aber sehr schnell ein leckerer Geruch, die typische Hazenote breitet sich aus, mit ihr auch direkt eine gute Portion Vorfreude! Und auch der Geschmack beim Anzünden lässt nichts zu wünschen übrig: Ein sehr „voller“ Geschmack, dichter, weißer Qualm und ein sehr lockerer Abgang. Klar ist: Auch wenn das Gras noch etwas weniger Wasser enthalten könnte: Es wurde auf jeden Fall ordentlich gespült und lang genug gelagert. Die Wirkung kommt direkt, da es der erste Joint des Tages ist, auch mit ordentlicher Wucht. Ein Grinsen macht sich breit, irgendwie haben wir überhaupt keinen Bock mehr in einem Coffeeshop zu sitzen!
Junge, wir sind in Ääämsterdäm
Wir verlassen den Shop fast schon fluchtartig und schlendern die Grachten entlang. Das schlechte Wetter hat sich halbwegs gelegt, wir kaufen uns noch ein paar Snacks und Getränkedosen im Kiosk, treffen eine lustige Katze (die sich ausführlich streicheln lässt!) und rauchen auf einer halbwegs trockenen Parkbank direkt am Wasser noch einen kleinen Haze Spliff. Lange auf einer Stelle sitzen bleiben kann man bei dieser Sorte irgendwie nicht. Kaum ist der Joint aus und die Dosen leer, geht die Tour weiter! Nach einigen Straßenecken landen wir bei STACH Foods, einem kleinen Bio-Bistro mit ausgeprägtem Snackangebot für den kleinen Fressflash zwischendurch! Die „Broodjes“ schmecken phänomenal und sollten auf jeden Fall mal getestet werden! Wieder zurück auf die Straße, wir schlendern Richtung Westpark.
Nach einem dritten Joint steht fest: Arjan’s Ultra Haze 1 hält, was es verspricht! Bereits 2006 wurde diese Sorte mit dem High Times Cannabis Cup ausgezeichnet. Arjan, der Namensgeber dieser Sorte, ist übrigens Chef der Green House Seeds Company und der selbsternannte „King of Cannabis“, es gibt sogar so bescheuerte Wackelfiguren von ihm zu kaufen. Insofern haben wir von Arjan’s Ultra Haze #1 von Anfang an sehr hohe Erwartungen gehabt. Und, was soll ich sagen: Die wurden definitiv erfüllt! Die Sorte ist weder extrem stark noch extrem harzig, der Vorteil liegt eher in der schönen Wirkung und der berühmten Hazenote. Der Sativaanteil liegt bei dieser Sorte um die 80 %. Arjan’s Ultra Haze #1 hat eine sehr spannende Genetik: Zum einen steckt darin Nevilles Haze, eine berühmte Haze-Genetik. Andererseits stecken aber auch einige Landrassen aus Kambodscha und Laos in der Genetik, definitiv eine spannende Mischung!
Samen kaufen und go!
Schon am Nachmittag stand für uns fest: Wir brauchen Samen! Das war in Amsterdam kein Problem, back at Home wurden diese dann direkt eingesät. Und auch im Garten hat mich diese Sorte überzeugt! Natürlich bleibt sie nicht gerade klein, von „buschig“ kann keine Rede sein, hat extrem lange Äste und eine lange Blütephase. Aber oh, boooy, das warten lohnt sich! Nach ungefähr 80 Tagen Blütephase und einigen Wochen (teilweise Monaten!) trocknen und curing haben die Blüten ein wunderbares Aroma entwickelt. Und auch beim Selbstverbrannten ist die Wirkung wieder schön aufputschend und energetisierend, ein schrecklich kompliziertes, jedoch sehr treffendes Wort.
Nachteile?
Ja, es gibt auch hier etwas zu meckern: Der Ertrag wird von Green House Seeds mit etwas um die 700 g pro Quadratmeter oder bis zu 1,3 Kg PRO PFLANZE ernten können … Das doofe ist halt: Selbst der Erfinder kommt nicht mal halbwegs an diese Daten ran:
Bei einem Growvideo von Arjan persönlich liegt der Ertrag bei mickrigen 184 Gramm. Und das bei einer wirklich riesigen Pflanze! Wie das Team dann auf diese angeblichen Angaben kommt bleibt mir ein Rätsel! Diese Sorte ist definitiv kein Ertragsmonster! Ohne LST oder ScrOG ist da nicht viel zu machen, außer ihr habt Lust auf eine Menge fluffige Blüten.
Fazit
Arjan‘s Ultra Haze #1 hat den typischen, versprochenen Hazegeruch und benimmt sich auch in allen anderen Bereichen so, wie man es von einer ordentlichen Sativa-Kreuzung erwartet. Der Ertrag ist in Ordnung, mehr aber auch nicht! Wer gerne mal so ein richtig typisches „Haze“ rauchen will: Genehmigt euch ein paar Seeds und ein paar Monate Zeit! Ich bin mir relativ sicher: Ihr werdet es nicht bereuen! Kleiner Bonus: Die Sorte enthält unter 20 % THC, da kann auch mal ein Anfänger mitrauchen, ohne direkt umzukippen.