Die Zahl der Befürworter für eine Legalisierung wird von Tag zu Tag größer. Inzwischen haben Länder wie Uruguay einen regulierten Markt mit Jugendschutz. Bundesstaaten wie Nevada oder Colorado haben Cannabis für Freizeitzwecke legalisiert und Fachgeschäfte eingeführt. Dieser Trend ist ganz klar auch bei uns zu spüren und immer mehr Wissenschaftler aus den verschiedensten Kreisen sprechen sich für eine Legalisierung von Cannabis aus.
Ob Wirtschaftsprofessoren, Juristen, Toxikologen, Ärzte oder Soziologen die Liste von Experten und Prominenten, die für eine Legalisierung sind, wird immer länger und die Argumente derer, die gegen Cannabis sind, immer gehaltloser.
Studien in der Schweiz geplant
Besonders fleißig bei dem Thema Legalisierung ist unser Nachbarland die Schweiz. In den letzten Jahren haben sich Kantone wie Basel, Bern, Zürich und Genf darum bemüht, Modellprojekte durchzusetzen, um den Konsum und das Verhalten vom gemeinen Kiffer analysieren zu dürfen. Geplant seien Studien mit bis zu 1000 Probanden, die in den unterschiedlichen Kantonen straffrei Cannabis besitzen und konsumieren dürfen. Das Cannabis sollen sie voraussichtlich in ausgewählten Apotheken beziehen. Leider sind diese Studien noch nicht angelaufen, aber trotzdem nehmen die Vorhaben langsam Formen an. So könnte die Studie in Bern bestenfalls vom Bund finanziert werden und mit bis zu 720000 CHF unterstützt werden. Mit dieser Studie erhofft man sich wichtige Informationen über Cannabiskonsumenten herauszufinden. Unter anderem wird erfragt, welchen Beruf sie ausüben, wie oft und wie viel sie konsumieren, wie alt sie sind und noch vieles mehr.
Wenn das Projekt in Bern gestartet ist, wollen Städte wie Basel und Zürich nachziehen. Da in der Schweiz bis zu 300000 Menschen regelmäßig konsumieren sind das durchaus relevante Informationen, die sicherlich mit einigen Vorurteilen aufräumen würden, die im Laufe der Zeit in den Raum gestellt wurden. Die Studie in Bern könnte, wenn sie bei der Bundesagentur für Medizin eingereicht wird und diese das Projekt bewilligt tatsächlich in der nächsten Zeit durchgeführt werden. Die erste Hürde hat Bern schon genommen, denn die Ethikkommission hat dem Projekt zugestimmt. Obwohl Politiker der SVP vor einer Legalisierung durch die Hintertür warnen, stehen die Chancen für ein Modellprojekt ganz gut.
Schweizer Grüne wollen es wissen
Mittlerweile sind die Grünen in der Schweiz für eine bundesweite Legalisierung, die schon lange überfällig ist. Das Konzept der Prohibition erklären auch sie für gescheitert. Da eh jeder kifft der kiffen will, ist es sinnlos das Geld, das auf dem Schwarzmarkt landet nicht über Steuergelder in die Staatskassen zu bekommen. Zumal nur ein regulierter Markt Aspekte wie Qualitätsstandards, Jugendschutz und die Volksgesundheit beachten, kontrollieren und ihnen auch nachkommen.
Aus diesem Anlass trafen sich am 12.5.17 bei SRF Arena diverse Parteien um über die Legalisierung zu diskutieren. Als Special Guest war der Schweizer Reggae Artist Cali P geladen, der sich ganz klar für die Legalisierung ausgesprochen hat. So tat dies auch der Grünen Nationalrat Bastian G, der auch ganz klar sieht, dass es Zeit ist, die Kriminalisierung zu beenden und mit einem strikt regulierten Markt echte Aufklärung zu betreiben. Denn nur so kann man Verbraucherschutz betreiben und Kindern und heranwachsenden den Zugang zu Cannabis verwehren.
Ebenfalls zu Gast waren Frau Verona H Nationalrätin der SVP, Ruth H von der CVP und Herr Patrick Frey bekannt aus Film und Fernsehen. Die Fronten waren hier ganz klar geklärt, während die Damen von der SVP und der CVP mit einer Legalisierung nicht einverstanden waren, konnten die Herren keinen Grund sehen, warum man den 300000 Menschen kriminalisieren soll und Millionen von Steuergeldern für die Verfolgung und Bestrafung von friedliebenden Menschen rauszuwerfen. Hinzu kommt noch das dem Staat durch den Schwarzmarkt mehrere 100 Millionen CHF genommen werden. Die Argumente von der CVP und SVP waren eher dürftig.
Ein regulierter Markt schützt auch die Jugend
Sie malten Horrorszenarien von einem drastischen Anstieg der Konsumenten, dieser ist laut Studien aus Colorado widerlegt worden. Des Weiteren glaubten die beiden Frauen allen Ernstes, dass ein regulierter Markt die Jugend nicht genug schützen könnte und Prävention nicht möglich wäre, wenn Cannabis legal wäre. Doch wie soll man den bitte die Jugend schützen? Der Dealer im Park fragt bestimmt nicht ob der Kunde volljährig ist.
Darüber hinaus wird der Dealer unter Garantie nicht sagen, wenn seine Ware gestreckt ist. Das Problem mit Verunreinigungen ist aktuell auch in der Schweiz ein Problem. Vor Kurzem sind einige Proben von Cannabis aus der Schweiz untersucht worden und alle waren mit Pestiziden oder Schimmelpilzen belastet oder sogar verseucht. Solche Verunreinigungen haben einen immensen Einfluss auf den menschlichen Organismus und sind überaus gefährlich.
Also kann man sagen, dass die Grünen mit ihrem Vorhaben goldrichtig liegen. Grundsätzlich ist die Schweiz schon sehr liberal was Cannabis angeht, so wird der Besitz von bis zu 10 Gramm Cannabis nur mit einer Geldbuße von 100 CHF geahndet. Trotzdem ist es an der Zeit diese rückständigen Methoden hinter sich zu lassen und mit ehrlicher Prävention und einem klar strukturierten Plan weiterzugehen. Wir hoffen das Beste für unsere Nachbarn.
photocredit: SRF Arena