Kalifornien war der erste Bundesstaat der USA, der die Verwendung von medizinischem Cannabis erlaubte, nachdem die dort lebenden Bewohner im Jahr 1996 dem „Compassionate Use Act“ zustimmten. Zwanzig Jahre später, am 8. November 2016, wurde dann die „Proposition 64“ mit 57 Prozent zu 43 Prozent angenommen und legalisierte den Konsum, Verkauf und Anbau von Cannabis für den Freizeitgebrauch in Kalifornien für Erwachsene ab 21 Jahren.
Seitdem gilt dieses Gesetz zur Verwendung von Marihuana seitens Erwachsener und regelt dazu auch den Anbau und Handel mit der berauschend wirkenden Substanz. Ein Genuss der erworbenen Waren ist aber bislang nur in eingeschränktem Maße möglich, da Cannabis-Dispensaries und die wenigen Cannabis-Lounges nicht zum Verbleiben einladen und weder Getränke noch Speisen anbieten dürfen.
Jetzt hat ein Gesetzesentwurf den Weg auf den Schreibtisch von Gouverneur Gavin Newsom gefunden, der diese Situation verändern und Coffeeshops nach Amsterdamer Vorbild ermöglichen soll. Nächstes Jahr dürften damit die ersten legalen Cannabis-Cafés in Kalifornien Einzug erhalten.
Speisen, Getränke und Live-Musik
Alle in Kalifornien lebenden Erwachsenen werden bald die Möglichkeit bekommen, ihre Lieblingssnacks zusammen mit ihrem Cannabis zu genießen. Dank eines neuen Gesetzentwurfs, der darauf abzielt, Cannabis-Cafés im Stil von Amsterdam im sonnigen US-Bundesstaat einzuführen. Das Vorhaben zielt darauf ab, Marihuana-Unternehmen in einem hart umkämpften Markt zu unterstützen, indem es ihnen die Möglichkeiten eröffnet, sich stärker voneinander abzuheben. Orientiert hat man sich bei dieser Idee an den berühmten Coffeeshops in Amsterdam, die Cannabisliebhaber schon seit vielen Jahren in die niederländische Hauptstadt locken. Es gibt zwar bereits hauptsächlich in San Francisco und Oakland einige Cannabis-Lounges, doch haben diese mit gewissen Einschränkungen zu kämpfen.
Bislang dürfen die Lounges nur Cannabisprodukte anbieten und haben keine Erlaubnis ihrer Kundschaft auch andere Produkte wie Lebensmittel anzubieten. Nur in einer Grauzone arbeitende Läden haben es derzeit über Umwege geschafft, mit separat lizenzierten Restaurants zusammenarbeiten, um diese Limitierungen zu umgehen. Der neue Gesetzesentwurf, der den Titel „Assembly Bill 374“ trägt, soll jetzt dafür sorgen, dass Städte und Landkreise den ansässigen Cannabisunternehmen erlauben können, auch Lebensmittel und Getränke zu verkaufen sowie Veranstaltungen mit Live-Musik unter regulierten Bedingungen abzuhalten. Verboten bleibt es aber in jedem Fall, dazu auch Alkohol zu verkaufen.
Auflagen müssen beachtet werden
Der Gesetzentwurf wurde dahin gehend abgeändert, um klarzustellen, dass Lebensmittel oder Getränke auf Hanfbasis nicht als „Nicht-Cannabis“-Produkte eingestuft werden, die in den Cafés verkauft werden können. Außerdem wird klar definiert, dass diese „Nicht-Cannabis“-Produkte getrennt von jeglicher Form von Cannabis und Cannabisprodukten aufbewahrt und ausgestellt werden müssen. Nach der Unterzeichnung des Gesetzes durch Gouverneur Newsom können die lokalen Regierungen dann den Cannabis-Cafés oder Lounges erlauben, der Kundschaft alkoholfreie Getränke und frisch zubereitete Speisen in ihren Ausgabestellen anzubieten.
Für alle Einrichtungen gelten jedoch weiterhin Beschränkungen betreffend den Verkauf von bereits verpackten Lebensmitteln an Einzelhändler. Neben dem Verbot von Alkohol wird auch das Rauchen von Tabak nicht gestattet. Der Gesetzentwurf bezüglich der Cannabis-Cafés wurde zu einer Zeit eingebracht, in der die öffentliche Unterstützung für die Legalisierung von Marihuana in der Bevölkerung stetig wächst und eine beträchtliche Anzahl von Menschen den Konsum von Cannabis mittlerweile zugibt. Nach der Unterzeichnung wird das Gesetz im Januar 2024 in Kraft treten können.