Viele Menschen innerhalb der Gesellschaft wissen nicht wirklich, wie dumm vieles ist, was sie glauben und machen und wirken auch als ehrenamtliche Drogenfahnder mit. Sie denken wirklich, im Recht zu sein und Gutes zu tun, wenn sie Hexen verbrennen. Je nach Epoche sind andere Personen oder Personengruppen diese Hexen, die der wütenden Öffentlichkeit zur Besänftigung geopfert werden, um von den eigentlichen Tätern abzulenken. Kiffer sind noch immer auf der Abschussliste, auch wenn dieses der Öffentlichkeit nicht ganz bewusst ist. Fakt ist, dass seit vielen Jahren die Zahl der entdeckten und damit aktenkundigen Cannabis vergehen in Deutschland nach einem Jahrtausend hoch im Jahr 2004 rückläufig war, dieses Jahrtausend hoch für deutsche Verhältnisse jedoch 2014 und 2015 wieder erreicht wurde. Zu Hippiezeiten wurden ebenfalls viele Cannabisvergehen aktenkundig. So zumindest die polizeiliche Kriminalstatistik. Das geht nicht alles auf Polizeiermittlungen zurück, es gibt viele Zufälle und auch viele ehrenamtliche Drogenfahnder.
Ein Anruf genügt, und du kriegst Besuch
Trotz dessen, dass die Öffentlichkeit bereits lockerer über den Hanf denkt, wird gegen Kiffer nach wie vor „scharf geschossen“. Diese hohen Zahlen aufgeflogener Kiffer verdankt die Polizei im Übrigen der zivilen Mitwirkung. Ehrenamtliche Drogenfahnder müssen nur einen Anruf tätigen, schon rückt das Einsatzkommando aus. Wenn der Nachbar zu laut Musik hört, einem blöd kommt oder Ausländer ist sowie Cannabis raucht, kann man schnell mal zum „Führer“ werden und ihn abholen lassen. Viele ehrenamtliche Drogenfahnder kiffen im Übrigen selber und wissen deswegen über andere Leute in diesen Punkten gut Bescheid. Kommt einem einer doof, wählt man schnell die 110 und hat das Revier wieder für sich.
Retten ehrenamtliche Drogenfahnder die Welt?
Hass auf den, der anders ist, bedeutet, dass wir nur alle gleich sein müssen, um in Frieden zu leben? Einmalig alle abknallen, die anders sind? Eher nicht, da das einfach nicht gehen kann und zudem selbst dann falsch wäre. Die Menschen sind bereits mit der Geburt verschieden und entwickeln sich auch unterschiedlich. Es ist faktisch unmöglich, mit allen gleich zu sein sowie wir alle das Recht dazu haben, ungleich zu sein und das die Qualität der Gesellschaft ausmacht. Wenn ehrenamtliche Drogenfahnder in der Nachbarschaft, auf der Party oder im Web nach uns suchen, um alle in das Förmchen der Gleichschaltung zu pressen, ist das ein menschenverachtendes Vorgehen und entbehrt jeglicher Ethik oder Rechtsstaatlichkeit.
Es kann doch nicht ein Punkt der eigenen Privatsphäre verboten sein, damit jeder Privatrambo einen der Polizei ausliefern kann. Der ehrenamtliche Drogenfahnder rettet nicht die Welt sondern lässt diese braun unter gehen. Es ist eine Form von Faschismus, die Bürger in ihren privaten Belangen gleichschalten zu wollen. Es ist gegen die persönliche Freiheit, in den eigenen privaten Bereichen über sich selber zu entscheiden.
Ehrenamtliche Drogenfahnder sind natürlich nur ein Zweig der zwanghaften Weltenverbesserer. Es gibt sie immer wieder und auch diese „besseren Menschen“ sterben leider nicht aus.
Diese Personen, die eine Welt nach ihrem Gutdünken erzwingen wollen, liegen ideologisch immer falsch. Miteinander abgestimmte Einflussnahme und Zwang sind immerhin gravierende Unterschiede. Ehrenamtliche Drogenfahnder sind für Vernunft häufig nicht zu haben, da es zu einem Großteil um persönliche Abrechnungen geht. Selbst innerhalb der Kreise zeigt man einander an für Dinge, die man selber macht. Dieses wissentliche Fehlverhalten aus der Szene heraus ist praktisch schlimmer, als der irregeleitete Spießer, der wirklich im festen Glauben handelt.
Es liegt an uns und auch den nächsten Hexengenerationen, diese irre geleiteten Bürger aufzuklären und uns das nicht gefallen zu lassen. Viele derer, die heute Hexen jagen, könnten zur nächsten Hexengeneration gehören. Selbst diese Personenkreise fügen sich durch dieses Fehlverhalten selber erheblichen Schaden zu, da sie nicht nur gleichschalten sondern billigend diese Gleichschaltung in Kauf nehmen müssen oder selber dran sind. Wer anderen die persönliche Freiheit nimmt, verliert sie übers Eck selber.
Aus der Schusslinie kommen
Wer sein Konsumverhalten öffentlich auslebt und es alle wissen lässt, sollte sehr darauf achten, immer nur Eigenbedarfshandlungen zu begehen und nie über die Geringe Menge zu kommen. Wenn ehrenamtliche Drogenfahnder einen massiv das Leben zerstören könnten, sollte man sich hingegen aus diesen offenen Konsumszenen raus halten und aus seinem Leben ein öffentliches und ein privates Abbild machen. Öffentlich sollte man gepflegt bürgerlich erscheinen und einer Arbeit nachkommen. Das Lasterleben hingegen sollte bildlich hinter verschlossener Türe stattfinden, hinter die nur ausgesuchte Personen gelangen werden.
Das gilt für den räumlichen Aufenthalt und auch das Verhalten im Web. Ehrenamtliche Drogenfahnder werden immerhin auch auf Facebook oder anderen Seiten fündig. Wird hier ganz offen Marihuana angeboten oder man wird laufend per PN angeschrieben, sollte man generell nicht antworten oder ablehnen, selbst wenn man die Leute sogar gut kennt. Bei diesen Kandidaten ist es nur eine Zeitfrage, bis sie auffliegen und ist man unter den Kontakten auffindbar, kommt man vielleicht schnell in Erklärungsnot. Dann erklärt man ohne Anwalt besser gar nichts mehr. Wer im Web sein Marihuana kauft, sollte das Darknet oder vergleichbare Portale nutzen und dort keine verwertbaren Daten oder Adresse hinterlassen.
Wer sich mit seinen guten Bekannten verkracht, sollte für den Übergang seine Wohnung und sein Leben sauber halten. Gerade Beziehungskrisen enden sonst schnell vor dem Richter. Vielfach hasst man sich so innig, wie man sich vorher liebte. Ehrenamtliche Drogenfahnder werden in den meisten Fällen jedoch anonym in Erscheinung treten und vielfach erfährt man nie, wer es wirklich war. Viele hassen bereits dieses Lebensgefühl der Unsicherheit, einander nicht trauen zu können, da es von den Bekannten einer gewesen sein muss.