Im Zuge vom LED Lampentest wurde auch Wurmhumus getestet. Dieser stammt noch nicht aus der eigenen Wurmfarm, sondern aus dem Handel. Da viele Gärtner und Marihuana-Grower nicht nur in fertigen Erdmischungen auf diesen natürlichen Dünger setzen, wird dieser im Gärtnereibereich oder im Internet angeboten.
Allein mit den Augen sah dieser trockene sowie körnig-krumige Wurmhumus bereits gut aus. Etwas Recherche im Internet ergab, dass man diesen Wurmhumus bei Starkzehrern mit einem Drittel dem Boden zugeben kann, dann aber für einige Wochen nicht mehr düngen braucht. Hierzu sei jedoch gesagt, dass Saat, Stecklinge und Jungpflanzen im Allgemeinen empfindlicher sind und deswegen erst einmal in kaum gedüngter Anzuchterde heranwachsen, bis sie eine gewisse Größe erreicht haben.
Wachsen die Pflanzen besser?
So wurde es zumindest auch im „Die i-grows LED Easdesy Hydro Vario“ Lampentest gemacht. Wegen der Sicherheit konnte noch nicht Marihuana angebaut werden. Es waren vier Tomaten, zwei mal vier Salate und zwei Chilis, die für drei Monate das LED Licht testeten. Eine Tomate, ein mal vier Salate und eine Chili erhielten jeweils ein Drittel Wurmhumus. Die Tomaten sind Starkzehrer, die Chilis sind empfindlich. Auch beim Marihuana gibt es Starkzehrer oder solche Strains, die sehr empfindlich auf Dünger reagieren. Damit muss der Grower selbst schauen, was auf seine Pflanzen zutrifft. Es kann vorweggenommen werden, dass die „Wurmhumus-Chili“ zuerst die schlechtere und hinterher die bessere war.
Unterschiede, die auf den Wurmhumus zurück gehen
Hier wird natürlich nicht der ganze LED Produkttest wiederholt, interessant sind lediglich die Aspekte, die auf den Wurmhumus zurückgehen. So wurde die LED zuerst auch etwas falsch angewendet, sodass die Tomaten vermutlich eine Erkrankung hatten und die Chilis zum Schluss unter Blattläusen litten. Da in den Raum ohnehin Dinge vom Balkon mit hereingenommen werden sollten, wurde der Präventivschutz gegen Tierchen und Krankheiten praktisch nicht wahrgenommen.
Chilis
Mit den Chilis geht es los: Es handelt sich um Pflanzen, die doch eigentlich einiges an Licht vertragen müssten. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass etwas Abstand zur LED benötigt wird, sodass die Wurmhumus-Chili zuerst zurückblieb. Beide Chilis wurden immer nur mit abgestandenem Leitungswasser gegossen, die eine in Blumenerde vielleicht auch ein oder zweimal mit Biodünger. Zumindest war der Unterschied enorm und die Lösung wurde schnell gefunden: Die Wurmhumus Chili muss einfach 10 bis 15 cm mehr Abstand zur LED haben, da sie wegen der Nährstoffe gegenüber dem starken Licht empfindlicher ist.
Ab diesem Moment erholt sich die eingehende Chili. Als es dann mit den Blattläusen losging, wurde zuerst die andere Chili befallen, obwohl beide nebeneinander standen. Erst als bei dieser das Laub schon in Massen herunterfiel, breitete sich der Befall bei der Wurmhumus-Chili aus. Das würde bedeuten, dass diese aufgrund der reichlichen Nährstoffen zwar gegen Licht empfindlicher reagiert, mit den Blättern rollt und schon verbrennt. Zur anderen Seite ist sie mit mehr Abstand zur LED die robustere. Die Blattläuse der Chilis gingen weder auf die Tomaten noch auf den Salat über.
Pflücksalat
Beim Pflücksalat war es so, dass der Wurmhumus-Salat einen leicht bitteren, aber angenehmen Geschmack entwickelt. Der andere Salat, dessen Erde aber Nährstoffe enthielt, schmeckte glatt nach gar nichts. Es waren grüne Pflanzenteile, ein Geschmack beim jungen Pfücksalat war jedoch nicht vorhanden. Der Pflücksalat in Blumenerde hatte zugleich längere und schmalere Blätter. Allein mit den Augen konnte der Unterschied also bemerkt werden.
Diese Sorte Pflücksalat kann zwei bis drei Mal gründlich geerntet werden, bis sie dann zäher und verholzter wird, womit man schon nach der ersten Ernte den nächsten Pflücksalat ansetzen sollte.
Tomaten
Bei den Tomaten sollten zwei zur einen Gruppe gehören und zwei zur anderen, was wegen eines aus dem Beutel gefallenem Saatkorns misslang. Somit gehören zur einen Gruppe drei Tomaten, von denen zwei in der Blumenerde stehen und eine zu einem Drittel Wurmhumus erhielt. Die zwei Tomaten in Blumenerde reiften schneller und waren schon zum Großteil geerntet, als die Tomate in Wurmhumus noch frische grüne Tomaten bildete. Die beiden in Blumenerde haben 51 und 59 Tomaten gebildet, von denen jeweils 6 nach drei Monaten in einer leider etwas zu kühlen Kammer noch grün waren. Die mit Wurmhumus hatte bis zu dem Zeitpunkt 56 Tomaten gebildet, 19 waren noch grün.
Von diesen grünen Tomaten reiften fast alle nach, worauf diese Tomate mit Wurmhumus weitere kleine Tomaten hatte, die sie gewiss noch bis zur Reife gebracht hätte. Geschmacklich waren all diese Tomaten nicht besser, als sonstige selbst angebaute Outdoor-Tomaten. Das mag zum Teil aber auf diese Tomatenkrankheit zurückgehen. Die andere Tomatensorte erkrankt Indoor anscheinend automatisch und darunter leiden dann alle Tomaten. Aber eigentlich waren die Tomaten dieser anderen Sorte geschmacklich besser. Möglicherweise ist die gelbe Sorte mit den drei Tomatenpflanzen für Kunstlicht oder im Allgemeinen einfach nicht zu empfehlen. Die eventuelle Tomatenkrankheit ging weder auf die Chilis, noch auf den Salat über.
Das Erntegewicht aller drei Tomaten wird hier auf 1,3 Kilo geschätzt, ca. 1 Kilo waren reif. Wegen der kühlen Temperaturen und der Tomatenkrankheit waren die Bedingungen nicht optimal. Mit 8 Tomaten hätte man die Fläche ausgelastet und unter guten Bedingungen gewiss in diesen drei Monaten über 5 Kilo ernten können, wovon nach einem Trocknen natürlich nicht viel überbliebe. Die Trockenmasse ist bei Tomaten natürlich weit geringer als bei Marihuana.
Auswertung
Es macht natürlich weniger Spaß, wenn kein Hanf angebaut wird, wird man dabei jedoch erwischt, so macht es mit derzeitigen Gesetzen erst einmal gar keinen Spaß mehr. Dennoch wurden diese Produkttests so aufgesetzt, dass sie aufschlussreich sein müssen. So wurde am Anfang direkt gesagt, dass Chilis empfindlich sind und es deswegen Sinn ergibt, einer der beiden Chilis ein Drittel Wurmdung in die Blumenerde zu geben, die ebenfalls bereits Nährstoffe enthielt. Chilis sind nicht lediglich empfindliche Pflanzen, sie sind gegen Dünger empfindlich. Wenn Wurmhumus ein milder Dünger ist, dann würden sie diesen vertragen, so die These.
Da die Wurmhumus-Chili wegen der Nährstoffe gegen Licht empfindlicher war, sah sie zwischenzeitlich schon so aus, als würde sie eingehen. Sie holte das mit etwas mehr Abstand zur LED jedoch auf und war beim Blattlausbefall diejenige, die zuerst verschmäht wurde. Wenn eine empfindliche Pflanze ein Drittel Wurmhumus verkraftet und später sogar noch gegen Blattläuse robuster ist, dann ist es definitiv ein milder und guter Dünger. Denn es müsste doch die geschwächte Pflanze sein, die gegen Schädlinge und Krankheiten empfindlicher ist? Dann war die Wurmhumus-Chili mit mehr Abstand zur LED folglich die stärkere Chili im Test.
Beim Salat ist es normal, dass die Blätter ihren Geschmack über das Dressing erhalten. Wenn jedoch von der gleichen Sorte der Salat ohne Wurmhumus nach gar nichts schmeckt, der mit diesem Dünger jedoch angenehm ist und zugleich breitere und sattere Blätter ausbildet, so scheint der Wurmhumus hier in jedem Fall geholfen zu haben.
Bei den Tomaten könnte es nur einen anderen Grund geben, warum die Tomate mit Wurmhumus länger benötigte: Sie stand an einer Ecke, wo sie vielleicht weniger Frischluft als die anderen Tomaten erhielt. Aber auch das kann fast ausgeschlossen werden.
Wer Tomaten anbaut und verkaufen möchte, der möchte nicht nach und nach ernten, sondern schnell die Fläche frei bekommen. Dieser Mensch will die Tomaten jedoch verkaufen und nicht selbst essen. Wer diese selbst essen möchte, der ist froh, wenn nicht alles zugleich fertig wird und die Tomaten über einen langen Zeitraum geerntet werden können. Mit mehr Zeit hätte diese Wurmhumus-Tomate die meisten Früchte gebracht. Damit kann dieser Unterschied zu den Blumenerde-Tomaten folglich als positiv gewertet werden. Die Wurmhumus-Tomate sah zum Schluss auch verbraucht aus, aber vielleicht nicht so stark verbraucht, wie die anderen Tomaten.
Eine Artikelserie zur Wurmfarm:
Marihuana Abfälle an die Wurmfarm verfüttern
Mulchen im Outdoor Marihuana Garten
Balkonkübel-Wurmfarm durch Mulchen
„Wurmhumus im Test“ entstand innerhalb der Testberichte zur „Easdesy Hydro Vario“ von i-grows:
Die i-grows LED Easdesy Hydro Vario
Easdesy Hydro Vario im LED Blütetest
Fazit zum Wurmhumus
Wurmhumus muss also nicht in jedem Fall nur positive Auswirkungen haben, das zeigt sich zumindest bei der Chili. Weiterhin würde man für den normalen Chili-Anbau der Erde weniger als ein Drittel vom Wurmdünger untermengen. Aber alles in allem zeigt sich, dass bei sachgemäßer Anwendung Wurmhumus als milder Dünger im Vergleich zur vorgedüngten Erde, die später ein oder zweimal, mit etwas Flüssigdünger gegossen, wurde, besser ist. Dabei wurde sogar schon Biodünger verwendet, weswegen wären die Pflanzen in der Erde ansonsten gewiss nicht verhungert. Wurmhumus ist in jedem Fall auch Bio, wenn die Würmer nicht falsch gefüttert werden.
Letztlich kann damit der Wurmhumus generell für Pflanzen, die wenigstens einige Nährstoffe benötigen, empfohlen werden. Damit gilt die Empfehlung auch für den Marihuana-Anbau. Bei empfindlichen Strains sollte aber wie bei Chilis deutlich weniger als ein Drittel Wurmhumus zur ansonsten ungedüngten oder schwach gedüngten Erde gegeben werden. Es muss natürlich nicht nur beim Boden alles richtig gemacht werden, wie sich an der Wurmhumus-Chili zeigt.
Wurmhumus kann man nicht nur im Internet oder Gartenhandel kaufen, er kann mit der eigenen Wurmfarm auch selbst produziert werden. Zugleich fällt dann auch Wurmsaft an, der wiederum 1 zu 10 verdünnt oder bei dünnem Wurmsaft auch weniger verdünnt zum Gießen verwendet werden kann.