Die Rocket ist eine kleine und handliche Presse für Cannabisextrakte aus dem Hause RosinBomb. Die Temperatur der Presse lässt sich ganz einfach einstellen, so kann man aus den Blüten das meiste herausholen. Doch fangen wir doch mal ganz am Anfang an.
Verpackung, Aussehen und Daten
Die RosinBomb Rocket erreichte mich in einem fetten Karton, vollgestopft mit seltsamem Schaum, damit auch wirklich kein Kratzer an die Rocket kommt. Vielleicht etwas übertrieben, bei einer Presse für über 500,00 € aber wohl angebracht. Wer will da schon Dellen oder Macken drin haben!
Nachdem ich die Presse aus ihrer Verpackung befreit habe, fällt mir als Erstes das Gewicht auf: Mit 5 Kilogramm ist dieses Gerät definitiv schwerer, als es aussieht. Mein Lieblingstest: Erst mal schütteln. Es raschelt nichts, keine Schraube fliegt im Inneren lose umher, so mag ich das.
Die Presse hat insgesamt sechs Knöpfe: 1x hoch, 1x runter, 2x um die Temperatur einzustellen (auf 1 °C genau!) und 2 Knöpfe, die leider weder in der Gebrauchsanweisung noch im Internet erklärt werden. Irgendwas mit Set und Reset, genauer habe ich es aber nicht herausgefunden.
Was aber positiv auffällt: Alle Kontaktstellen und Kabel sind absichtlich isoliert und haben eine spezielle Ummantelung gegen Knicke oder ähnlichen Beschädigungen, die Presse ist also unbestreitbar gut verarbeitet. Das Kabel ist ungefähr 1,5 m lang und ziemlich dick.
Nun gab es für mich nur ein kleines Problem: Die Firma RosinBomb sitzt in Kalifornien, ich in Europa. Heißt im Klartext: Der Stecker passt natürlich nicht in meine Steckdose! „Na und, ganz doof bin ich ja nicht“ denke ich mir, schwinge mich aufs Fahrrad, rase zum nächsten Elektronikshop und frage freundlich nach einem US-Reiseadapter für EU-Steckdosen. Zu Hause angekommen wird’s dann etwas peinlich, für wen bin ich mir bisher nicht genau sicher. Der Stecker war nicht US, sondern UK. Und im United Kingdom hat man seit jeher ganz andere Steckdosen als auf dem Festland.
Die Frage ist nun mal wirklich: warum UK? Ja, ich hätte direkt genauer schauen sollen. Andererseits hatte RosinBomb meine Anschrift! Und diese ist definitiv nicht in UK. Insofern bin ich mir nicht ganz sicher, wer hier versagt hat. Ich also wieder aufs Bike, zum Laden zurück, Adapter umtauschen, peinliche Blicke ertragen und schnell wieder nach Hause! Dieses Mal passt der Stecker, mit einem leichten „klick“ versinkt er in der Steckdose, das Display der Presse geht an und sie beginnt, so sagt es jedenfalls das Display, direkt zu heizen!
Die Funktionsweise der RosinBomb Rocket
Eine beheizte Presse? Also eine Art Glätteisen in groß? Ganz genau! Das Prinzip ist denkbar einfach: Eine Blüte wird in das Spezialpapier eingefaltet und in die auf ca. 100 °C aufgeheizte Pressfläche gelegt.
Nun wird die Presse per Knopfdruck geschlossen, bis sie knackt und damit die maximale Power angibt, welche übrigens bei einer Kraft von ca. 750 kg/1500 Pfund (0,68 Tonnen) liegt. Durch die Hitze wird das Harz flüssig, durch den Druck wird das Harz dann aus den Blüten herausgepresst und sammelt sich auf dem Papier.
Nach ungefähr zwei Minuten ist der Prozess fertig, ihr könnt das Papier mitsamt der platt gedrückten Blüte nun herausholen und vorsichtig öffnen. Die platt gedrückte Blüte solltet ihr nicht direkt wegwerfen! Tatsächlich wird nämlich nur selten das ganze Harz entzogen, ein bisschen Wirkstoff bleibt immer noch übrig. Rauchen solltet ihr diese Blüten aber auch nicht mehr, schmeckt nicht gerade lecker (fehlende Terpene!) und ist aufgrund des geringeren Wirkstoffgehalts auch nicht so dolle. Aber für eine gute Weed-Butter lassen sich die Bud-Plättchen super verwenden!
Davor aber trotzdem noch kurz decarboxylieren, so holt ihr dann auch hier das Maximum raus. Konzentrate herstellen kann so einfach sein. Und tatsächlich, viel einfacher als mit dieser Presse geht es wohl kaum! Vorgeheizt sind die Platten in ca. fünf Minuten, der Pressvorgang dauert an die 2–3 Minuten, je nach Menge.
Heißt im Klartext: Nach weniger als 10 Minuten könnt ihr euer Konzentrat verkosten! Dieses könnt ihr übrigens nach einer Minute Abkühlzeit ganz einfach mit einem Nagel oder einem ähnlichen Gegenstand aus Metall einfach vom Papier abkratzen und direkt konsumieren.
Wie konsumiert man Konzentrate am einfachsten?
Am einfachsten ist die gute alte „schmier-den-Joint-damit-ein“-Methode, welche wohl vom Titel her schon selbsterklärend ist. Kurz mit dem Feuerzeug erhitzen, dann einfach den fertig gebauten Joint damit einschmieren. Billig und effektiv, vielleicht aber etwas schmierig und definitiv nichts für Anfänger!
Zweite Methode, Bong oder Rig:
Eine weitere Möglichkeit ist natürlich die gute alte Bong! Köpfchen machen, Konzentrat obendrauf, ab dafür! Scheppert wie Hölle, wer aber auf Bongs steht, sollte mit dieser Methode zufrieden sein. Die Königsdisziplin ist aber nach wie vor das „Dabben“, also das Verdampfen der Konzentrate in einer speziellen „Rig“, einer Art Bong für Konzentrate.
Fazit
Die RosinBomb Rocket hält definitiv, was sie verspricht. Für den Preis bekommt man hier eine sehr gut verarbeitete Presse mit genügend Platz für ca. 5–7 g/Durchgang. Da sie klein genug ist, kann man sie leicht mitnehmen, der nächste Hollandurlaub/Hausparty wird damit noch besser.
Größter Vorteil: Die Extrakte werden ohne Lösungsmittel hergestellt und sind daher sehr rein. Alles in allem habe ich an der Presse nichts zu kritisieren und würde sie definitiv weiterempfehlen. Für größere Mengen solltet ihr euch aber mal die anderen Produkte von RosinBomb ansehen, die Rocket ist wirklich nur für den Hausgebrauch und für kleine Mengen.