Der heutige Mensch denkt viel bewusster als vor 50 Jahren und möchte gesund leben. Der Genuss soll dabei nicht zu kurz kommen. Unter den Marihuanarauchern ist das „Vaporisieren“ deswegen „in“, da hier ohne eine Verbrennung durch das Verdampfen der Cannabinoide Marihuana schonender konsumiert werden kann. Als international bekanntes Unternehmen möchte PAX Labs im deutschsprachigen Raum präsenter werden und hat uns den PAX2 für einen Produkttest gesponsert.
Ein anonymer Produkttester hat diesen PAX2 Produkttest nach langen Abenden niedergeschrieben. Er wird sich dennoch nicht vom Tabak trennen. Ein Konsument, der bereits auf den Tabak verzichtet, hätte dieses „klarere high“ als normal empfunden. Mit einem klareren High wäre man über Tag leistungsfähiger. Dank des Tabakverzichts kiffen viele sogar weniger, da das Nikotin nicht ruft.
Verdampfen und nicht rauchen
Aus dem Test geht hervor, dass es vom Rauchen zum Verdampfen bei vielen erst einmal eine Umstellungsphase geben kann, mit der man sich an das Vaporisieren gewöhnt. Es ist halt eine eigene Konsumform. Viele Jointraucher meiden die Bong und umgekehrt. Deswegen wird auch nicht jeder Raucher auf das Verdampfen umsteigen.
Den PAX2 dennoch zu testen, um vielleicht künftig auf den Tabak zu verzichten, zahlt sich nicht nur gesundheitlich aus. Tabak ist bereits am Kiosk teuer. PAX wird aus dem Lateinischen mit „Frieden“ übersetzt. Marihuana macht friedlicher, wenn man denn in Frieden konsumieren darf. Mit dem PAX2 wird auch die Lunge ihren Frieden finden.
Hier geht es nun mit dem PAX2 Produkttest los.
PAX2 – ein Ersteindruck
Nachdem mir ein erster mobiler Vaporizer in die Hände gefallen ist, wollte ich hier mal einen kleinen Test- und Erfahrungsbericht dazu schreiben.
Unboxing
Passend zum Image und zum Preis kommt der PAX2 in einer edel gemachten Schatulle aus Hochglanzpappe daher. Auf den ersten Blick ist nur das Gerät selbst zu sehen, allerdings lässt das Gewicht der verbleibenden leeren Schatulle auf weiteren Inhalt schließen – und so finden sich dort die Ladestation, ein USB-Flachkabel, eine Flasche mit Isopropanol sowie ein paar Pfeifenreiniger.
Eine Anleitung sucht man, ähnlich wie bei aktuellen Smartphones, vergeblich. Lediglich eine Hochglanzbroschüre liegt bei, die mit atmosphärisch eindrucksvollen Bildern das Produkt anpreist, aber den Leser leider nicht verrät, wie man dieses moderne Stück Technik denn jetzt einzuschalten hat. Nach einer informativen Stunde vor YouTube Videos waren alle Fragen einschließlich des Innenlebens soweit geklärt, ein erster Test konnte erfolgen.
Premiere und erste Erfahrungen
Nachdem der Akku geladen und die Verdampferkammer mit Kräutern gefüllt war, ging es an das erste Dampfen. Der Fairness halber sollte erwähnt werden, dass der PAX2 die erste „richtige“ Erfahrung mit einem Vaporizer für den Autor darstellt, sodass hier einige Eindrücke sehr wohl auch bei anderen Verdampfern auftreten können, aber nicht müssen.
Für den Anfang wurde mit Stufe 2 von 4 gestartet. Die ersten kurzen Züge waren natürlich für die Katz, es wurde keine nennenswerte Dampfmenge inhaliert. Also wurden die Züge deutlich länger – so, wie es bei Verdampfern ohnehin üblich zu sein scheint. Und dann kommt aus dem PAX2 eine ansehnliche Menge Dampf. Auf Stufe 2 war für einen routinierten Raucher nicht mal im Ansatz ein Kratzen im Hals zu spüren, sodass letztendlich ganze Atemzüge durch den PAX2 durchgeführt wurden, um zu testen, ob es dabei bleibt. Auf Stufe 2 kann diese Frage mit einem eindeutigen „Ja!“ beantwortet werden, auf Stufe 4 kann es schon mal vorkommen, dass es ein wenig kratzt, manchmal zu wenig, um einen routinierten Raucher mit einem starken Hustenanfall zu warnen. Die tolerierbare Intensität des Kratzens bis zum Hustenanfall ist deutlich geringer als bei anderen Konsumformen.
Zur Wirkung:
Am Anfang kam irgendwie recht wenig Rauscherlebnis auf. In den Vergleichen von Dampfen zu Rauchen ist da häufig von einem „klarerem“ High die Rede. Aus Sicht des Autors trifft diese Formulierung „irgendwie“ den Kern der Sache, aber wenn man es zum ersten Mal erlebt, ist es doch anders als erwartet. Irgendwas fehlt. Nicht unbedingt das Kratzen im Hals… Aber irgendwie fühlt man sich im ersten Moment nicht „richtig“ high. Und ärgert sich fast ein wenig, das gute Zeug verschwendet zu haben. Aber dann, wenn man sich vorbeugt, um den PAX2 auf den Tisch zu stellen, merkt man auf einmal… „Ui, da ist ja doch was…“
Routine und Spontanreaktionen
Mit ein wenig Übung hat man dann ein Gefühl dafür, wie viel Kräuter man in die Verdampferkammer geben muss. Das High, das sich einstellt, bleibt „irgendwie anders“ – und das ist völlig wertungsfrei!
Für den Konsum tagsüber kann es durchaus angenehm sein, nicht ganz so „breit“ zu werden, für den abendlichen Feierabendkonsum fehlt was.
Mit der Zeit ergaben sich einige Gelegenheiten, bei denen der PAX2 dann auch Freunden vorgestellt werden konnte. Insbesondere für Nichtraucher war die tabakfreie Alternative eine ansprechende Idee. Erstaunlicherweise fanden gerade diese Konsumenten den Geschmack eher unangenehm. Gleichzeitig stellte sich heraus, dass Konsumenten mit gewohnheitsmäßigem Tabakkonsum und insbesondere diejenigen, die schon Erfahrungen mit Vaporizern hatten, den Geschmack als sehr angenehm empfunden haben.
Fazit
Aus gesundheitlichen Gründen ist der PAX2 ein riesiges Plus im Vergleich zum Rauchen, insbesondere in Kombination mit Tabak. Und wenn man auf diese Weise in den Konsum einsteigt, ist der PAX2 sicher eine interessante Variante. Dem Konsumenten, der Tabak als Beimengung kennt, fehlt anfangs ein Teil der bekannten Wirkung – später weiß man den Unterschied zu schätzen und nutzt dieses Wissen entsprechend. Gerade bei einer medizinischen Nutzung, bei der es nicht so sehr auf die berauschende Wirkung ankommt, ist dieser Aspekt besonders hervorzuheben.
Auf der anderen Seite: Mit einem Kaufpreis von ca. 250 Euro ist es sicher kein Schnäppchen und die Krankenkasse dürfte dafür wohl auch nicht aufkommen. Noch nicht…
Für Erstkonsumenten, die sich den Tabak ersparen wollen, ist der PAX2 auf jeden Fall ein sehr teurer Einstieg, gerade wenn man noch nicht mal weiß, ob man mittel- bis langfristig beim Konsum bleib.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der PAX2 gut gemacht und mit den 10 Jahren Garantie bis auf die Batterie wahrscheinlich auch sein Geld wert ist (sofern man bereit ist, seine Sozialversicherungsnummer preiszugeben).
Dem routinierten Konsumenten fehlt das Kratzen im Hals, das einem anzeigt, wann man aufhören sollte zu ziehen. Damit lernt man umzugehen, wirklich oft hustet man mit ein wenig Erfahrung auch nicht mehr. Das Rauscherlebnis mit dem PAX2 ist deutlich anders, was durch den „fehlenden“ Tabakanteil zustande kommt.
Die Frage, ob sich die Investition für einen Gewohnheitskonsumenten lohnt, muss jeder für sich selbst beantworten, der hohe Preis dürfte da aber eine abschreckende Wirkung haben. Für einen Neuling ist eine Investition von 250 Euro für ein Experiment vielleicht doch etwas zu viel des Guten.
Für die medizinische Nutzung oder um einem exklusiven Club von Gourmetkonsumenten anzugehören, ist der PAX2 eine elegante und praktische Alternative, solange man ein geschütztes Plätzchen hat, wenn es daran geht, die Verdampferkammer neu zu befüllen – und die Investition auf sich nehmen mag.
Soweit unser anonymer Produkttester, der dem Tabak leider treu bleiben wird und den PAX2 in befreundete Hände eines Marihuanarauchers gibt, der noch raucht, aber bereits lange auf den Tabak verzichtet. Unser Dank gilt somit PAX Labs, deren PAX2 gewiss nicht nur während der 10 Jahre Garantiezeit genutzt wird.
Nachgetragene Daten und Fakten zum PAX2:
Der PAX2 wird einfach über ein USB Kabel geladen, es empfiehlt sich ein USB Ladegerät mit Netzstecker, weil PC oder Notebook nicht Tag und Nacht an sind. Alternativ scheint das Ladegerät einen Anschluss für einen Netzstecker mit Netzteil zu haben. Es findet sich jedoch keine Antwort darauf, welche Voltzahl dieser Netzstecker haben soll. Vermutlich wären 5 Volt wie bei den USB Anschlüssen gut. Einige Netzteile gehen aber auch bis 12 Volt oder noch weiter.
Der PAX2 liegt sehr gut auf der magnetischen Ladeschale. Wer länger unterwegs ist, sollte diese mitnehmen. Wer über Tage keine Steckdosen hat, sollte einfach einen mobilen Akku mit führen, an den sich die Ladeschale koppeln lässt. Es werden aber nicht die Paper bei Regen nass, sondern es kann konsumiert werden, solange man den PAX2 einigermaßen trocken hält sowie pfleglich behandelt.
Sollte der eingebaute Akku die 10 Jahre Gerätegarantie (keine 10 Jahre Akkugarantie) nicht mitmachen, kann der PAX2 eingesendet werden, um den Akku kostenpflichtig wechseln zu lassen. Mundstücke, Magnetdeckel und anderes Zubehör sind ebenfalls optional erhältlich.
Der PAX2 hat unten die Kräuterkammer, die nur für Kräuter, nicht für Hasch oder Extrakte ist. Diese soll nicht zu locker gestopft werden, damit es gut zieht. Der magnetische Deckel hält sehr gut. Das Mundstück ist zugleich der einzige Knopf am PAX2: Einfach mittig draufdrücken und er geht an. Mit kürzeren oder längeren Drücken können die Temperaturbereiche von ein bis vier Sterne (180 – 193 – 204 – 215° Celsius) eingestellt werden. Wenn diese Lämpchen grün leuchten, ist die Temperatur erreicht und es kann gezogen werden. Mit einem langen Drücken geht der PAX2 wieder aus.
Wer ihn sich wirklich kauft, sollte wie der Produkttester ein wenig mit YouTube schauen, was an Spielereien geboten wird. Mit einem Schütteln und Knopfdrücken lassen sich weitere optionale Funktionen auslösen. Alles primär wichtige macht man jedoch ohne zu schütteln einfach mit dem Drücken auf das Mundstück. Es ist so einfach, dass wirklich keine Bedienungsanleitung notwendig ist. Um die verschiedenen optionalen Lichtspiele und andere Features zu erlernen, wäre eine Anleitung wünschenswert.
Man sollte mit einer geringeren Temperatur beginnen, damit das Marihuana noch durch die schonendere Decarboxylierung das nicht wirksame THCA in das berauschende THC wandelt, nach einigen Zügen kann die Temperatur erhöht werden.
Zur Info für Neulinge: Marihuana sollte so lange vaporisiert werden, bis kein weißer Nebel mehr entsteht und es bräunlich, krümelig wird und fast schon zerfällt. Ansonsten sind noch wertvolle Wirkstoffe enthalten. Wer die Wirkung noch nicht einschätzen kann, sollte vorsichtig ziehen und erst einmal 30 Minuten warten. Ohne den Tabak oder das Rauchen setzt dieses „High“ klarer und deswegen für den ersten Moment ohne den „Kick“ auch unbewusster ein.