Welcher Hobbygärtner fragt sich nicht, warum seine Tomaten nicht gesund reifen, sondern krank werden? Die Antwort ist ganz leicht: Sie dürfen nicht von oben Nässe oder Regen abbekommen und vertragen auch nicht so gut kalte Nächte.
Richtiges gießen für gute Tomatenernte entscheidend
Deswegen werden Tomaten häufig in Gewächshäusern kultiviert und generell von unten gegossen. Viele Heimgärtner haben deswegen Folienhäuser im Garten stehen. Überdacht sind Tomaten jedoch auf regelmäßiges Gießen angewiesen, und somit danken wir Udopea und dessen Inhaber Hubey für Pumpe und Gießstab, die wir getestet haben. Während der Absprache wurde sogar noch ein Biodünger obenauf gelegt, der vermutlich bald aus dem Programm verschwindet, für die Tomaten jedoch gewiss ebenfalls wichtig ist.
Pumpe und Gießstab: Mehr Leistung für weniger Geld wird schwierig
Die Pumpe
Die Pumpe ist fertig montiert und hat einen Griff, um gut mit ihr hantieren zu können. Sie saugt das Wasser unten an und sollte vermutlich nur in sauberem bis wenig verdrecktem Wasser stehen oder ansonsten in dieses über dem Boden gehangen werden. Bei der Betrachtung weiterer Teile stellt sich jedoch die Frage, wie der Schlauch mit ½ Zoll auf den Pumpenstutzen angebracht werden soll, da dieser sich in drei Teile gliedert: ¾ Zoll, 1 Zoll (2,54 cm) und ein Gewinde.
Mit dem mitgelieferten Gartenschlauch, den zwei Schnellkupplungen für ½ Zoll, dem Wasserhahnanschluss mit Gewinde, welches sich nicht über die Schlauchanschlüsse stülpen lässt, und dem Teflonband ließ sich diese Frage nicht beantworten. Man könnte einen dickeren Schlauch mit einer Schlauchschelle anbringen, um mit einem Zwischenteil oder einer passenden Schnellkupplung von dem dicken auf den dünneren Schlauch zu überbrücken. Die dafür nötigen Teile waren nicht dabei. (Wenn die Pumpe flexibler eingesetzt werden soll, wäre diese Vorgehensweise vielleicht die bessere.)
Ein Blick auf die Website erklärt, dass das überstehende Plastikstück abgesägt werden soll. Eine Säge für Holz oder Metall mit feinem Blatt eignet sich perfekt. Die Garantie bleibt bei diesem Arbeitsschritt bestehen, aber die Tauchpumpe scheint selbst bei häufiger Nutzung nicht zu Ausfällen zu neigen. Der Krananschluss kann nun aufgeschraubt werden, welcher mit der Gummidichtung abdichtet. Der Schlauch kann mit der Kupplung jetzt beliebig an- und abgekoppelt werden.
Der Gießstab
Bei der Betrachtung von den Teilen für den Gießstab bilden sich gemischte Gefühle, vor allem muss dem Metallstab zwischen Griff und Düse misstraut werden. Man kennt es nicht nur von sich selbst, dass die Sachen in Hektik genutzt und während oder auch nach der Arbeit an den ungünstigsten Stellen liegen bleiben. Wird der Gießstab belastet, biegt dieser mit Gewissheit und reißt vielleicht beim Zurückbiegen. Da der Griff und die Düse nicht einfach nur aufgesteckt werden, sondern für die Dichtungen gestanzt werden, wäre es vielleicht nicht leicht, dieses Metallteil zu ersetzen. Gießstab oder andere Teile lassen sich einzeln nachbestellen. Die Gummis sollen in der Rille liegen, um dann Düse und Griff aufzuschrauben. Dass ein wenig Spiel gegeben ist, sorgt zuerst für Unsicherheit, die sich später legt.
Das Wichtigste bleibt jedoch immer, den Gießstab entweder in der Hand zu halten oder ihn sicher beiseitezulegen oder wegzuhängen.
Da der Schlauch mit Schnellkupplungen wie auch bei Gardena üblich montiert wird, kann der Griff nach einem Ausstellen der Pumpe oder wenn von Gardena ein Sperrhahn zwischen gebaut wird, abgekoppelt werden. Gardena ist leider sündhaft teuer. Udopeas Schnellkupplungen machen jedoch den Eindruck, dass sie ihren Dienst auch auf Dauer verrichten werden. Da der mitgelieferte Schlauch mit nur 3 Metern kurz ist, sollte er vielleicht gegen einen längeren ersetzt werden. Wofür das Teflonband mit geliefert wurde, kann nicht beantwortet werden, es wird nicht benötigt.
Der Gießtest mit Pumpe und Gießstab
Nachdem alles montiert wurde, wird die Pumpe in dem 70 Liter Hochtank versenkt, es kann aber auch aus der Tiefe nach oben gepumpt werden. Alles Wasserempfindliche wird zur Seite gepackt, um erst jetzt den Stecker einzustecken. Ohne An- und Ausschalter springt die Pumpe an und der Gießstab ist dicht. Dieser hat insgesamt neun Stufen, die allesamt getestet wurden und in der Fotoserie zu sehen sind. Es gibt einen harten Strahl, einen Strahl nach vorne, um noch weitergießen zu können, eine Dusche, einen breiteren Strahl und weitere Einstellungen. Zudem kann am Griff eingestellt werden, wie viel Wasser entweichen kann. Ob viel oder wenig: Große Wassermengen werden nicht bewegt, aber dafür ist die Pumpe derart leise, dass man sie fast vergessen könnte. Es stellt sich jetzt natürlich die Frage, wie viel die einzelnen Stufen leisten.
Hier die Auflistung:
Einstellung | Ergebnis | Wasserverbrauch pro Minute |
Jet | Harter Punktstrahl | 3 Liter |
Mist | Dreieckiger Sprühstrahl | 1,25 Liter |
Flood | Plätschert so raus | 4,5 Liter |
Flat | Breiter waagerechter Strahl | 4,5 Liter |
Angle | 1 bis 2 Meter Weitstrahl | 4 Liter |
Shower | Dusche | 2,25 Liter |
Fan | Breiter senkrechter Strahl | 4,5 Liter |
Cone | Runer Sprühstrahl | 2,75 Liter |
Center | Dusche mit schmalerem Kegel | 2 Liter |
Die Messwerte belaufen sich auf die größte einstellbare Durchlaufmenge, der Schlauch ist drei Meter lang und das Wasserfass auf Höhe des Griffes. Die Stufen können je nach Situation etwas mehr oder weniger Wasser fördern.
Auf kleinster Stufe verringert sich die Wassermenge um ca. 50 %, wobei einige Stufen dann nicht richtig funktionieren. Bei einem Anschluss an eine drei Bar Leitung verdoppeln sich die angegebenen Mengen, und der Gießstab hat mehr Power.
Warum hat die Pumpe mit 3500 l/h so wenig Leistung?
Pumpen oder auch Lüfter werden mit enormen Werten angegeben und man könnte meinen, dass diese völlig überdimensioniert sind. Dabei sind diese die theoretischen Maximalleistungen, wenn die Geräte praktisch gesehen frei hängen. In der Realität hingegen pumpen sie durch enge Schläuche um Ecken herum, so wie natürlich der Gießstab mit seinen Düsen ebenfalls Leistung schluckt. Ein enormer Leistungsabfall zu den angegebenen Werten ist völlig normal und wird diese Pumpe mit einer Pumphöhe bis 5,5 Metern angegeben. Es kommt natürlich auch auf die Bauart der Pumpe an, ob viel oder weniger Leistung durch den Schlauch geschluckt wird.
Wenn im Testergebnis maximal 4,5 Liter die Minute mit somit 270 Litern die Stunde gefördert werden und der Tank auf gleicher Höhe steht, ist das nicht ungewöhnlich. Positiv fällt jedoch auf, dass die Pumpe besonders leise ist und der Gießstab sich leicht einstellen lässt. Wer z. B. 20 Tomaten alle zwei Tage mit je zwei Litern gießen möchte, würde gewiss wenigstens 10 Minuten ansetzen müssen. Aber man kann mit dem Gießstab und ausgestrecktem Arm wenigstens zwei Meter in den Raum exakt eine Stelle erreichen.
Der Sprühnebel oder die Brause sind eher dann interessant, wenn Saat nicht mit einem starken Strahl tief unter die Erde oder an die Oberfläche gespült werden soll. Sind die Tomaten oder andere Pflanzen größer und man will sie nur gießen und nicht duschen, dann sind die Stufen mit 4 bis 4,5 Litern die Minute ein Vorteil. Wer jedoch vielleicht Staub von Beerensträuchern entfernen möchte, der würde den Sprühnebel oder besser die Dusche wählen. Wer nicht zwei, sondern drei Meter entfernt gießen möchte, würde die Einstellung Angel wählen. Damit kann dann sehr punktgenau gegossen werden.
Wie geht man mit der Pumpe richtig um?
Die Pumpe wird genauer als Tauchpumpe bezeichnet. Sie hat neben maximal 3500 l/h und maximal 5,5 Meter Förderhöhe eine Leistungsaufnahme von 200 Watt, wiegt 2,8 Kilo, stammt von Remmer und kann an übliche Haushaltssteckdosen angeschlossen werden. Es handelt sich um eine Wasserpumpe, die auch auf eine stehende Leitung ohne Förderleistung pumpen kann. Das kann nicht jede Pumpe. Dennoch wird die Pumpe durch stundenlanges Laufen mehr leiden, als wenn sie nur kurz eingesetzt wird und dabei auch Wasser bewegt. Bewegt sich das Wasser nicht, kann sich die Pumpe vielleicht nach Stunden aufheizen und kaputtgehen. Das passiert vermutlich ganz automatisch, wenn sie trocken läuft und nicht direkt ausgestellt wird. Das sollte deswegen direkt passieren, wenn sie ausgestellt wird. Zur Sicherheit sollte der Stecker nach der Arbeit immer gezogen und mit Gießstab weggehängt werden, so wie die Pumpe vor dem Winter aus dem Außentank entfernt werden sollte, um nicht einzufrieren.
Was gibt es zur Pumpe mit Gießstab noch zu sagen?
Der Wasserhahnanschluss kann nicht nur an die Pumpe, sondern auch den Wasserhahn angeschlossen werden, wenn dieser das entsprechende Gegenstück aufweist, welches nachträglich montiert werden kann. Vermutet wird, dass auf dem vorhandenen Wasserhahn 3 Bar Druck liegen. Die Testergebnisse werden dann mit doppelter Literzahl die Minute und entsprechend mehr Druck für bessere Ergebnisse sorgen. Es wäre demnach möglich, Pumpe und Gießstab unabhängig zueinander zu verwenden. Wer sich mit Tomaten jedoch ein wenig auskennt, der weiß, dass kaltes Kranwasser nicht gut, sondern ein Schock für die Wurzeln ist. Außerdem sollen im Gießwasser ein paar, aber nicht zu viele gute Nährstoffe enthalten sein.
Hochwertiger Flüssigdünger lässt sich in der Regel besser verteilen und kann schneller aufgenommen werden als ein Trockendünger, mit dem die Pflanzen auch mal verbrennen können.
Pumpe und Gießstab, was ist mit dem Biodünger?
Wenn schon ein Produkttest im Frühjahr auf dem Balkon vollzogen wird, sollen nicht nur die Nachbarn lachen. Dass ich für meinen Hochtank nun auch noch eine Pumpe mit Gießstab verwende! Es sollte auch mal wieder gedüngt werden, was in den vergangenen Jahren eher vernachlässigt wurde. Somit sendete Udopea noch den „Gärtner´s Bio Obst + Gemüsedünger“ mit. Wer Kraftfutter für Tiere auch Nager kennt, dem kommen die kleinen runden Stäbchen der Form nach bekannt vor. Der gesamte Dünger wird zu 100 % aus Pflanzen gewonnen, es kommt auch kein Dung zum Einsatz.
Der Anteil organischer Substanzen liegt bei 80 %, ein paar andere, aber nicht tierische Stoffe verbessern den Biodünger, der es auf moderate 7 % Stickstoff, 5 % Phosphat und 1 % Kalium bringt.
Kleine Teile vom Stickstoff werden erst im Folgejahr im Boden freigesetzt. Es sind noch 0,5 % Magnesium und 1,6 % Schwefel enthalten, weitere Substanzen werden nicht extra angegeben. Wer sich mit Tierfuttermitteln auskennt, dem wird der nicht unangenehme Geruch bekannt vorkommen, wenn dieser Dünger nass wird. Er kann aber auch direkt untergearbeitet werden. Nicht verwendeter Dünger soll natürlich trocken gelagert werden.
Da die Konzentration der Inhaltsstoffe niedriger als bei anderen Düngemitteln ausfällt sowie diese Inhaltsstoffe für die Pflanzen vermutlich weniger „scharf“ wirken, kann neue Kübelerde sogar mit 7 bis 10 Gramm pro Liter versetzt werden, dieses wäre dann eine Düngung, die vorhalten sollte. 2,5 Kilo würden dann vielleicht für 300 Liter genügen. Ansonsten soll jedoch von März bis September einmal zur Vorbereitung und später während des Wuchses gedüngt werden.
Die Dosis von 60 + 40 Gramm pro m² für wenig zu düngende Pflanzen kann bis auf 90 + 60 Gramm pro m² für stark zu düngende Pflanzen wie Tomaten gesteigert werden. Beerenarten werden erst nach der Ernte zum zweiten Mal gedüngt. Obst soll im Frühjahr und Herbst gedüngt werden. Ein Esslöffel wären 12 Gramm, ein Litergefäß 730 Gramm und das im Foto verwendete Halblitergefäß demnach 365 Gramm. Wenn jedes Jahr gedüngt wird, wäre die Menge auf dem Foto bereits reichlich für die erste Düngung. Wie die Tomaten schmecken werden, lässt sich noch nicht sagen. Dieses hängt aber auch von der Tomatenpflanze, dem Boden, den Lichtverhältnissen und der richtigen Gießtechnik ab.
Sicher ist, dass die Tomaten auch dieses Jahr wieder was werden, da die Samen von der guten Sorte des letzten Jahres stammen, es war keine Hybridsorte.
Fazit zur Pumpe und Gießstab
Wer sich ein wenig auskennt, der weiß, dass es nicht teuer sein muss, um gut zu sein. Er weiß allerdings auch, dass er zu diesem Preis kaum mehr als die gebotene Leistung erwarten kann. Eine Elektro-Tauchpumpe mit Gießstab, der neun verwendbare Einstellmöglichkeiten hat, lassen sich eben nicht aus dem Ärmel schütteln.
Es gibt jedoch nur eine bedingte Kaufempfehlung
Wer nicht wirklich laufend mit einem langen Arm aus einem Nährstofftank gießen möchte, benötigt die Pumpe mit Gießstab nicht. Wer es muss, aber erheblich mehr als 100 Liter am Tag gießen möchte, sollte vielleicht ein anderes System für automatische Bewässerungssysteme wählen. 100 Liter ließen sich in rund 20 Minuten fördern, aber man muss auch etwas mehr machen, als nur den Gießhahn durch Drücken. Wer jedoch 10 bis 100 Liter am Tag mit langem Arm punktgenau gießen will oder eben bei Erde bleiben möchte und nicht eine aufwendige Gießanlage für ein hydrophonisches oder anderes halbautomatisiertes System wünscht, macht hier nichts verkehrt, sollte aber aufpassen, dass sein Spritzwasser oder das durch die Töpfe laufende Wasser keine Schäden anrichtet.
Zudem sollte bedacht werden, dass man nur nass gießen kann, wenn die Staunässe nach ein paar Stunden verschwindet und wieder Luft an die Wurzeln kommt. Dieses gilt für erdige Substrate, die eben ohne Gießsystem gegossen werden, um Staunässe zu vermeiden.
Für diese Substrate ist die Pumpe mit Gießstab optimal, um passend zu gießen, damit keine tödliche Staunässe entsteht. Man kann dosiert gießen, ohne dass es bereits aus den Töpfen wieder herausläuft. Es darf generell nicht einmal der Topf auch nur einen cm wegen laufendem Wasser in diesem stehen, er sollte dann sogar aufgebockt werden, um das zu vermeiden. Es reicht somit, wenn gegossen wird, wenn es in den Töpfen trockener und diese somit leichter werden. Ein Anheben der Töpfe gibt zuverlässig Aufschluss. Mit den neun Einstellungen und den flexiblen Schnellkupplungen und leicht zu versetzenden Pumpe kann der Gießstab sehr gut an verschiedenen Orten für verschiedene Verwendungszwecke eingesetzt werden.
Wer einen Hochtank verwendet und nur gießen möchte, kann auch einen Schlauch von einer Wasserwaage an einen Bambusstab befestigen und diesen abknicken, wenn gerade kein Wasser laufen soll. Jedoch sind die neun Gießstufen mit Druck auf der Leitung ein schöner Luxus und wer hat schon einen Hochtank?
Der Wassertank ist an vier Stellen oben zum Deckel gelocht und wird zugedrahtet, damit nicht Urlaubs-Gießhilfen den Deckel nicht wieder drauf machen, sondern nur über den Schlauch gießen. Das sollte man nicht nur als Katzenhalter, sondern generell als Tierliebhaber nicht nur in Urlaubszeiten machen, da durstige Tiere sonst in die Tonne springen und gewiss nicht lange durchhalten. Den Tieren kann eine Wasserschale oder ein Wassereimer hingestellt werden. Wer sich auf landwirtschaftlichen Betrieben auskennt, wird sogar wissen, was die Hofkatze macht, wenn der Bauer die Gülleschwimmschicht aufrührt und die Mäuse flitzen: Sie springen nicht zum Helfen hinterher und brauchen dann selbst Hilfe!