Hier folgt nun der erste von vermutlich zwei Produkttests zur LED Easdesy Hydro Vario mit 50 bis 210 Watt Leistung, da der erste Lebensabschnitt der Pflanzen um ist. Getestet wurde das Licht mit Tomatenpflanzen, zwei Chilis und 8 Salatpflanzen. Die Tomaten gehen nach sieben Wochen in die Blüte, die ersten Blüten wurden durch Rütteln an den Blüten mit einem Wattestäbchen bestäubt, die ersten Früchte bilden sich. Und eines zeichnet sich jetzt schon ab: Für die Jungpflanzen war die Stufe Blau noch gerade eben O. K., Blau-Schwarz scheint jedoch zu viel zu sein.
Zu viel Power für Jungpflanzen
An einer Stelle stand, dass dieser Leuchtbalken 0 bis 20 cm Abstand zu den Pflanzenspitzen haben soll. Da mit 0 cm Abstand die Ausleuchtungsfläche zu schmal gewesen wäre, wurde die LED Easdesy Hydro Vario rund 20 cm über die Pflanzen gehängt. Man kann am Lichtstreifen sehen, dass die etwas über 100 cm lange und 50 cm breite Fläche zu den Seiten sonst nicht genügend ausgeleuchtet wäre. Für diese Breite muss dieser Leuchtbalken wenigstens 20 cm über den Pflanzen hängen. In der weiteren Vorbereitung zum Review stellt sich hingegen heraus, dass der Mindestabstand der LED Easdesy Hydro Vario bei 2 cm und der Abstand idealerweise bei 5 bis 35 cm liegt. 20 cm Abstand zu den Pflanzen scheint selbst für Chilis und Tomaten, die doch viel Sonne benötigen, zu gering zu sein.
Zur LED Easdesy Hydro Vario
Das Konzept von der LED Easdesy Hydro Vario überzeugt bereits. Energiesparende LEDs werden in einem soliden sowie schlagfesten Leuchtbalken geschützt und können in drei miteinander kombinierbaren Stufen jeweils mit einem eigenen Stecker hinzugeschaltet werden. Die Treiber liegen in einer Metallröhre, die knapp unter die Decke gehangen werden kann, jedoch länger als einen Meter ist. Sie könnte auch über einem zwei Meter hohen Growzelt unter die Decke gehangen werden, da die Kabel ins Innere verlegt werden können. Die Abwärme ist beim Leuchtbalken und den Treibern gering, aber doch vorhanden. Zur Sicherheit sollte die Röhre mit den Treibern ausschließlich nicht brennbare Materialien berühren.
- View Light mit schwarzem Kabel und 50 Watt: 5500 Kelvin, es handelt sich eher um eine Zimmerbeleuchtung für Büroräume und weniger um Pflanzenlicht.
- Blaues Licht mit blauem Stecker und 80 Watt: Hier ist ein Teil vom Lichtbogen blau mit 450 nm, der andere Teil ist rot mit 660 nm.
- Rotes Licht mit rotem Stecker und 80 Watt: Das rote Licht hat 660 nm.
So die Angaben vom Hersteller. 450 nm liegen bei 6500 Kelvin, die 660 nm bei unter 4500 Kelvin. 5500 Kelvin wären ca. 530 nm. Je nach Entwicklungsstadium oder auch Wuchswunsch vom Grower können die Stufen einzeln oder kombiniert verwendet werden. Das View Light ist ganz nett, da es wirklich für das Auge klares Licht bringt, aber es bringt den Pflanzen nicht viel. Es stellt sich bereits jetzt die Frage, ob man in diesem Versuch nicht 8 Wochen blau und dann blau rot geben müsste, um die Strom- und auch Produktkosten zu reduzieren. Die Pflanzen signalisieren durch das Rollen, dass dieses Licht da ist, aber bringt es für die Pflanzen auch Positives?
i-Grows verwendet den Begriff μmol/m2/s. Diese Mikromol pro m² pro Sekunde ist die Messeinheit für Licht, das für die Pflanzen verwertbar ist. Schwarz hat 90, blau 150 und rot ebenfalls 150 μmol/m2/s pro Watt. Demnach wäre auch dieses View Light für die Pflanzen verwertbar, dennoch bleibt die Aussage hier bestehen, dass es nur zum Zuschalten dient, nicht aber blau oder rot ersetzen kann.
Zugleich verwendet i-Grows aber auch den Begriff Lumen, der vor geraumer Zeit beim Marihuanaanbau gebräuchlich war und die meisten mit μmol/m2/s noch nichts anfangen konnten. Das hat auch seine Gründe: Diese Werte wurden einfach von Leuchtmitteln für die Büroraumbeleuchtung übernommen. 10.000 Lumen sind für Pflanzen aber nicht automatisch 10.000 Lumen. Aber auch μmol/m2/s ist nicht immer exakt das Gleiche, da auch hier der Lichtbogen anders sein kann. Für die Blüte ist sehr viel rot und für die vegetative Wuchsphase ist der Blauanteil sehr bedeutend. So viel zu dem kleinen 1 × 1 der Lichtwerte.
Info
Die beiden Testberichte zur Easdesy Hydro Vario von i-grows
Die i-grows LED Easdesy Hydro Vario
Easdesy Hydro Vario im LED Blütetest
Innerhalb des Artikeltest wurde Wurmhumus getestet:
Die Strategie
Im Vergleich zu anderen LED Pflanzenlichtlampen setzt i-Grows einen Schwerpunkt auf das diffuse Licht. Das ist nicht der pralle Lichtstrahl, sondern der abgeprallte. Tomaten, Chilis und auch Hanf benötigen natürlich ebenfalls den prallen Lichtstrahl. Beim Aufprall streut das Licht jedoch und kann dadurch Hindernisse umgehen. Auch das Blatt unter dem oberen Blatt erhält noch Licht, diffuses Licht. i-Grows verwendet nicht nur möglichst starke LEDs, sondern viele kleine LEDs, um das Licht besser zu verteilen, damit dieses zum einen besser als praller Lichtstrahl und auch besser als diffuses Licht wirken kann. Die LED Easdesy Hydro Vario hat insgesamt 676 LEDs.
Wenn das HPS Licht pro Watt als Wert 100 erhält, haben laut i-Grows normale LED Pflanzenlampen einen Wert von 70 bis 130. Die LED Easdesy Hydro Vario besitzt hingegen einen Wert von 130 bis 160. Für viele Leuchtmittel wird die Leistung in Watt zu Lumen angegeben. Demnach hat die LED Easdesy Hydro Vario pro Watt 150 Lumen, was ein hervorragender Wert ist. Perfekt ist auch, dass das Licht durch den breiten und langen Leuchtbalken optimal verteilt wird und von den Pflanzen auch verwertet werden kann.
Wenn i-Grows erklärt, dass zwei der LED Easdesy Hydro Vario eine 600 Watt HPS ebenbürtig ersetzen, dann ist das nach diesen acht Vegi-Wochen sehr glaubwürdig. Gute Reflektoren für HPS Lampen haben es jedoch auch in sich, was die Abwärme im Winter angeht oder bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit auch sehr hilfreich sein kann.
Fehler, die gemacht wurden und gemacht werden
Über der LED Easdesy Hydro Vario sind es praktisch nie über 22° Celsius, was jedoch zu wenig ist. Bei HPS Lampen wären 24 bis 26° Celsius optimal. i-Grows erklärt auf der Herstellerseite, dass es für deren LED-Produkte 2 bis 4° Celsius mehr sein sollen. Mit mehr Wärme wären die 20 cm Abstand für die Jungpflanzen jedoch nicht ganz hart an der Grenze gewesen, dann wären sogar gravierende Schäden eingetreten. Nach acht Wochen mit 14 Stunden Beleuchtungslänge pro Tag liegen die Stromkosten vermutlich bei rund 20 Euro.
Neben den bereits genannten Pflanzen wurden Stevia Stecklinge bewurzelt, die weit weniger Licht vertragen und es auch nur so gerade eben geschafft haben. Weiterhin tragen Knoblauchblüten Minizehen. Diese wurden in der Kammer hochgezogen, benötigen jedoch ewig lange zum Aufgehen. Auch Katzengras stand zwischenzeitlich drinnen.
Kurzfassung der Fehler:
- LED Easdesy Hydro Vario zu dicht an den Jungpflanzen
- Temperatur konstant etwas zu niedrig
- Wegen Urlaub vorzeitiges Umtopfen
- Thripse eingeschleppt
Die Pflanzen:
- Busch-Cherry-Tomate
Windowbox yellow
Reife 55 Tage
20 Samen - Buschtomate
Rotkäppchen
Reife 65 Tage
30 Samen - Capsicum chinense
Chili scharf
Birds Eye
reife 100+ Tage
20 Samen - Pflücksalat
Salad Bowl Green
Von Außen pflücken, Kern wachsen lassen
200 Samen
Die Feinheiten:
Es wurden nicht einfach die Pflanzen in Erde gesetzt und unter die Lampe gestellt. Eine Tomatensorte wird rote, eine gelbe Früchte tragen. Jeweils eine Tomate soll in normaler Gemüsegartenerde stehen und jeweils eine in einer modifizierten Erdmischung. Damit stehen jetzt zwei Tomaten in normaler Gemüsegartenerde, eine hat in dieser ein Drittel Wurmdung. Eine andere Tomate steht in noch einem anderen Düngekonzept und sieht nach acht Wochen so aus, als ob sie eingeht. Möglicherweise sind es nicht allein die starken LEDs und zu viel Dünger, sondern auch eine Blattkrankheit. Die Blätter rollen sich nach unten zusammen und haben zu den Rändern schwach sichtbaren Schaum.
Die ersten vier Wochen lief die Kammer mit 14 Stunden Blau, eine Woche lang wurde täglich 7 Stunden Schwarz zugeschaltet. Dann drei Wochen lang 14 Stunden Blau-Schwarz. Obwohl dieses „View-Light“ für die Pflanzen vermutlich eher wertlos ist, scheint es mit 20 cm Abstand nun wirklich zu viel zu sein, weswegen der Leuchtbalken nach sieben Wochen auf 30 cm hoch gehangen wurde. i-Grows gibt für Schwarz an, dass die Nodien größer werden. Vermutlich mit Spargelwuchs gepaart, weswegen die Pflanzen lichthungrig in die Höhe schießen. Worauf es ankommt, sind blau für den Wuchs und rot sowie blau für die Blüte. Die Stufe Blau der LED Easdesy Hydro Vario hat neben dem blauen Anteil auch etwas rotes Licht. Über Spargelwuchs kann hier nicht geklagt werden.
Bei den Chilis ist ersichtlich, dass die mit weniger Nährstoffen im Boden sich normaler entwickelt und die andere Schaden nimmt. Bei den Tomaten rollt von den Dreien eine Tomate ein wenig mit den Blätter, die andere Sorte jedoch stark, sie ist am Eingehen und hatte schon früh leichte Verbrennungen. Diese Tomate hat den meisten Dünger. Die andere rollende Tomate steht jedoch in dem normalen Boden. Eine andere mit mehr Nährstoffen rollt so gut wie nicht. Die rollenden Tomaten stehen beieinander, womit sich der Verdacht einer Erkrankung erhärten würde.
Mehr Dünger, mehr lichtempfindlich
Bei den Tomaten kann man es nicht sagen, da bei der empfindlichen Pflanze die Kontrollgruppe fehlt. Bei den Chilis, die ohnehin gegen Dünger empfindlich sind, zeichnet es sich jedoch sehr schön ab: Es ist nicht allein der Dünger, der den Pflanzen zu schaffen macht. Es ist auch der Dünger gepaart mit der Lichtintensität. Wenn die Pflanze grenzwertig viel Dünger hat, scheint sie das Licht weniger gut zu vertragen. Nach einer Woche mit mehr Lampenabstand scheint sich die grenzwertig belastete Chili bereits wieder zu erholen, hinkt jedoch weit hinterher.
Da bei der Problem Tomate die Blätter auf unterster Ebene nicht rollen, überall dort, wo viel Licht hinkommt, hingegen kritisch rollt, untermauert dieses diese These. Mit grenzwertig viel Dünger sind die Pflanzen auch gegen andere Faktoren empfindlicher.
Wäre es zugleich noch merklich wärmer, dann wären diese Dünger-Licht-Probleme erheblich stärker. Es liegt zu einem gewissen Teil natürlich auch daran, dass es noch Jungpflanzen sind und diese empfindlicher gegen Nährstoffe, Licht und Temperatur sind. Dennoch zeigt es sich wunderbar, dass weniger Nährstoffe und weniger Licht mehr sein können. Genau wie bei der Temperatur gilt es, dass Optimalwerte getroffen werden. Ab einer Stelle ist es zu wenig, ab einer anderen wieder zu viel, selbst beim Licht.
Alles, was nicht im Optimum ist, das ist für ein Lebewesen Stress. Anderes, was ansonsten noch gut verkraftet werden würde, kann dann ebenfalls zu wenig oder zu viel sein. Deswegen muss man immer schauen, was nicht im Optimum ist und dort nachbessern.
Das erste Resultat zur LED Easdesy Hydro Vario Test
Hier zeigt sich, dass eben nicht alle 8 Pflanzen mit einem drittel Wurmdung und der Gemüsegartenerde gemischt wurden, um diesen Wurmdung erst einmal kennenzulernen. Selbst von den Chilis hat eine Pflanze ein Drittel vom milden Wurmdung erhalten, obwohl bekannt ist, dass diese gegenüber Nährstoffen genau wie gegen dauernasse Wurzeln empfindlich sind. Damit wird sich doch der Unterschied zur anderen Chili exakt abzeichnen und es werden Erkenntnisse zum Anbau mit Wurmdung gewonnen.
Unter optimalen Bedingungen wären die Pflanzen unter der LED Easdesy Hydro Vario bereits größer und noch vitaler und es würde auch den Problempflanzen gut gehen. Aber auch so machen die Pflanzen abgesehen von einer Tomate einen relativ guten Eindruck, nachdem nach sieben Wochen der Leuchtbalken weiter hoch gehangen wurde. Die Blaue Stufe wurde anscheinend mit geringerem Abstand vertragen, Blau und Schwarz jedoch nicht. Ab der achten Woche wird jetzt Blau und Rot gegeben, Schwarz nur noch in der ersten Beleuchtungsstunde. So wird es von i-Grows für die Blüte empfohlen. Vielleicht bildet sich das Blattproblem mit weniger „Schwarz“ wieder zurück, da die Tomaten und Chilis einfach das Licht mit 5500 Kelvin nicht vertragen.
Frisches Laub bei der Problem Chili signalisiert bereits, dass hier wieder alles gut ist. Die Problempflanzen werden zudem 10 cm tiefer aufgestellt, als diejenigen, die das Licht vertragen.
Vor über 5 Jahren lautete meine Aussage noch: „Die LEDs kommen bei den HPS Lampen noch nicht mit, das ist vielleicht schon bald anders.“ Jetzt sieht es mit dem LED Easdesy Hydro Vario von i-Grows offensichtlich so aus, dass gute LED Produkte auf den gleichen Stromverbrauch die Nase weit vorn haben. Die Abwärme der HPS wäre in dieser Situation zwar ein Vorteil. Im Kleiderschrank, der mit Silofolie umspannt wurde, würde ich allein wegen der Sicherheit keine HPS hängen.
Noch einmal zur Stärke der LED Easdesy Hydro Vario: Wenn das Licht für Jungpflanzen wirklich noch zu stark ist, dann kann der Leuchtbalken einfach höher gehangen werden, womit gleichzeitig mehr Fläche ausgeleuchtet wird. Mit mehr beleuchteter Fläche wird die LED Easdesy Hydro Vario zugleich auch wirtschaftlicher im Betrieb.
Alles in allem sprechen die Leistung und der zugleich sehr geringe Stromverbrauch für die LED Easdesy Hydro Vario. LED Lampen mit kleinen LEDs haben zugleich auch eine längere Lebensdauer. Diese wird mit über 9 Jahren im Dauerbetrieb oder eben 80.000 Stunden angegeben. Weiterhin kann die Kunststoffhülle mit Alkohol gereinigt werden, wenn doch einmal harzende Blüten darüber streifen. Die LED Technik ist also letztlich auch sicherer. Es entsteht zudem deutlich weniger Abwärme.
Nach der Tomatenernte erfolgt ein vermutlich ebenfalls so langer Beitrag zur LED Easdesy Hydro Vario, sollte es zu einer Ernte kommen.