Auch in der Schweiz besteht eine konstante Diskussion um Cannabis. Insbesondere hat sich eine Bewegung etabliert, die sich „Swiss Safe Access for Cannabinoids“ nennt, kurz SSAC. Ziel dieser wohltätigen Organisation ist vorrangig, dass das therapeutische Potenzial von Cannabis anerkannt wird und die Öffentlichkeit mehr Informationen zu diesem Genussmittel bekommt.
Die jetzige Gesetzlage
Wie in Deutschland auch, ist Cannabis an und für sich in der Schweiz illegal. Einige Produkte, die aus Cannabis erzeugt werden, sind jedoch erlaubt. Hierzu zählen normale und herkömmliche Lebensmittel wie Hanfsamen, Hanfsamenmehl und Hanfsamenöl.
Etwaige Produkte, die THC, also den psychotropen Bestandteil von Cannabis beinhalten, sind natürlich verboten. Dem entgegen ist CBD als neues Lebensmittel eingetragen und auch legal. Wie in Deutschland kann man also in der Schweiz CBD erwerben, THC gibt es nur auf Rezept.
Die Ziele von SSAC
Diese Organisation verfolgt klar gesteckte Ziele. An oberster Stelle steht die Risiko- und Schadensreduzierung beim Einsatz von Cannabinoiden in der Schweiz. Unter anderem soll das durch die Verbreitung wissenschaftlicher Informationen zu den therapeutischen Wirkungen sowie über die pharmakologischen und toxikologischen Eigenschaften von Cannabinoiden bzw. von Cannabis allgemein erreicht werden. Zahlreiche Halbwahrheiten rund um das Thema Hanf treiben sich in der Gesellschaft herum, diese sollen ein für alle Mal aufgeklärt werden. Letztlich sollen Konsumenten wissen, was Cannabis im menschlichen Organismus macht.
Ebenso soll Wissen über die qualitative sowie quantitative Analyse von Cannabinoiden verbreitet werden. Hierdurch soll jeder Konsument dazu imstande sein, herauszufinden, was alles im Hanf enthalten ist. Der Konsum etwaiger gestreckter Produkte wird dadurch eingedämmt und damit soll wiederum die Gesundheit der Konsumenten gefördert werden.
Ebenso soll ein Kampf gegen die gesellschaftliche Abgrenzung von Cannabiskonsumenten bzw. von Patienten geführt werden. Auch Patienten, die Cannabis wegen therapeutischen Zwecken anwenden, werden von der Gesellschaft stigmatisiert. Hier soll Aufklärung stattfinden.
Des Weiteren soll der Zugang zu Cannabis erleichtert werden, bisher sind auch mit einem ärztlichen Rezept zahlreiche bürokratische Prozesse verbunden. Alle diese Ziele sollen gerne in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden oder Organisationen erreicht werden. Die gemeinnützige Organisation praktiziert nach der Vision: „Cannabis ist ein Paradigma für Wellness.“
Wie kommt der SSAC dahin?
Hinter dieser Organisation verbirgt sich nicht nur Schall und Rauch, auch handfeste Aktionen werden durchgeführt. Diese werden als sogenannte Masterplan-Projekte zusammengefasst. An oberster Stelle steht das Projekt „Cannabinoids Quality Control Lab Testing“. Im ersten Schritt soll eine Partnerschaft zur validierten Kontaminantenanalyse gesichert werden. Hier sollen etwaige Streckmittel erkannt werden, um die gesundheitsschädigenden Eigenschaften dieser zu annullieren. Im selben Schritt sollen qualitative sowie quantitative Analysen für Cannabinoide, in besonderem Maße auf Hinsicht ihrer Potenz, durchgeführt werden. Danach soll eine Partnerschaft mit dem Ziel aufgebaut werden, neue Identifizierungs- sowie Quantifizierungsmethoden für Phytocannabinoide zu erfinden. Bei Phytocannabinoiden handelt es sich im Übrigen um solche, die von Pflanzen hergestellt werden. Endocannabinoide sind vom Körper geschaffene Cannabinoide.
An zweiter Stelle befindet sich das Projekt „Cannabinoids Safe Access Regulated“. Im Rahmen dieses Projektes will SSAC den regulierten Handel und Vertrieb legalisieren, über den Eigenanbau bis hin zur Herstellung, dem Vertrieb und dem Verbrauch von Cannabis.
Ansonsten folgen noch weitere Projekte, wie eines namens „Cannabinoids Meeting“. Hier soll eine jährliche Konferenz stattfinden, auf welcher jeder, der über Hanf diskutieren will, genau das tun kann. Ebenso soll ein Projekt gestartet werden, mit Informationsprogrammen über Cannabis bzw. über das Endocannabinoide System. Hiermit will man die öffentliche Meinung von Cannabis wissenschaftlich und damit faktisch ändern. Etwaige Vorurteile gegenüber dem Cannabis sollen lediglich aufgrund wissenschaftlicher Beweise existieren, nicht aufgrund der Voreingenommenheit der Menschen.
Zusammenfassend steht hinter SSAC der Wunsch, dass Cannabis ausschließlich den Ruf hat, den es aufgrund seiner Eigenschaften verdient. Es kann nicht abgestritten werden, dass ein riesiges therapeutisches Potenzial in Pflanze steckt und dieses gilt es, anzuerkennen.