Die politische Situation zum Hanf ist in der Schweiz weniger repressiv als in anderen Ländern Europas. Pflanzen oder Pflanzenmaterial bis 1% THC können angebaut und gehandelt werden, wenn man sich an sonstiges geltendes Recht für diesen Anbau und Vertrieb hält. Diesen Hanf an Milchkühe zu verfüttern ist jedoch ein hitziges Thema. Schweizer Kiffer rauchen das Zeug natürlich höchstens aus medizinischen Gründen.
Bußgeldmodell und bald auch Modellprojekte?
Genau wie andere Länder tauen die Schweizer phasenweise auf und frieren phasenweise wieder zu. Die Duftsäckli waren Hanfblüten in einem Kissen, die schön riechen sollen. Diese machten allerdings viele Schweizer Kiffer high oder halfen bei Erkrankungen aller Art. Es war vor ca. 10 Jahren eine Grauzone und alle glaubten an die nahe Legalisierung, bis die Justiz dann leider doch den „Sack zuzog“ und einige der Akteure vor den Richter stellte.
Ganz aktuell wurde das Bußgeldmodell durchgesetzt, welches in einigen Kantonen bereits seit Jahren erfolgreich angewendet wird. Volljährige Schweizer Kiffer mit Konsummengen oder Kleinmengen erhalten ein Bußgeld, aber damit ist die Sache vom Tisch. Schweizer Kiffer landen nicht mehr beim Staatsanwalt und vielleicht doch beim Richter. Es ist eine Ordnungswidrigkeit und wer zahlt, hat es überstanden. Die Bußen sind für Schweizer Verhältnisse tragbar. Bei Zahlungsverzug greift das System leider dennoch wie bei Falschparken mit Geldforderungen, die durchgesetzt werden.
Dennoch ist Hanf derzeit für Schweizer Kiffer nicht wirklich legal. Noch aktueller als das Bußgeldmodell sind die verstärkten Bemühungen vom Zoll, Hanfsamenlieferungen abzufangen. Viele Seedbanks haben den Versand derzeit eingestellt, um ihren Kunden nicht zu schaden. Schweizer Kiffer müssen also genau wie andere Kiffer gut vernetzt sein, um sich selber zu versorgen oder über den Schwarzmarkt versorgt zu werden. Wer sich allerdings an die Rahmenbedingungen hält, kann sich mit ein paar Bußgeldern frei kaufen. Diese Hürden können natürlich laufend nach unten oder oben korrigiert werden. Im Jahr 2013 entschied man sich dafür, bis 10 Gramm Marihuana oder Hasch Bußen auszusprechen und erst dann die Strafverfolgung einzuschalten. Hier kann es alles nachgelesen werden und wird laufend aktualisiert.
Warum nahm man Schweizer Kiffern das Duftsäckli?
Wenn es um Cannabis geht, sind die Schweizer lockerer. Bereits vor dem Bußenmodell wurden beschlagnahmte Kleinmengen nicht wirklich gewogen sondern geschätzt, wissen kundige Personen zu berichten. Das Duftsäckli war nicht hochpotent, sondern zuerst mild und später etwas potenter. Es entstand ein Boom, mit dem es an einigen Schweizer Orten mehr Abgabestellen für Duftsäckli als Bäckereien gegeben haben soll. Die freundschaftliche Versorgung anderer Schweizer Kiffer wurde zum Kommerz und aus diesen Zeiten kennt man Personen, die aus der Schweiz zurückkamen und zentnerweise Marihuana angeboten bekamen. Oben auf den Almen fliegen die Helikopter nicht viel herum und die Nachbarn halfen alle beim Ernten. Das lässt sich aus Erzählungen ableiten oder entnehmen.
Schweizer Bekannte erklärten, dass viele sich nicht mehr versteckten, sondern ihrem Laster ganz offen nachkamen. Einige fangen dabei bereits vor der Arbeit an. Wer an Bahnhöfen oder ähnlichen öffentlichen Plätzen vormittags unterwegs ist, sieht fast immer auch ganz normale Arbeiter und Bürger mit einem Bier in der Hand. Nun bauten und konsumierten viele unverhohlen Cannabis und das ist für Außenstehende unschön oder ungewohnt. Auch deswegen kippte die Stimmung und man entschloss sich vielleicht auch zur Vermeidung des Drogentourismus gegen diese Grauzone. Die Justiz griff durch, Schweizer Kiffer versteckten sich besser und die schöne heile Welt glänzte erneut nach außen. Für Schweizer Kiffer glänzte diese Entwicklung jedoch nicht. Sie standen wieder auf dem Schwarzmarkt und deswegen konnten die Dealer erneut verstrecktes und schlechtes Marihuana oder auch andere Drogen verkaufen, die im Duftsäckli Laden zum Boykott oder Anzeigen geführt hätten.
Modellprojekte für Schweizer Kiffer?
Seit Jahren sind Modellprojekte in größeren Schweizer Städten im Gespräch. Schweizer Kiffer sollen mit Marihuana durch einen regulierten Markt versorgt werden. Vermutlich aufgrund der internationalen Entwicklung werden diese Modellprojekte immer wahrscheinlicher und nehmen Konturen an. In einigen Städten wird sogar eine Abgabe ab 16 diskutiert. Die rechtlichen Rahmenbedingungen werden geprüft, es wird an den Projekten gearbeitet, da es hier wirklich viele Meinungen und Ansatzweisen gibt. Bislang ist das alles jedoch nicht verabschiedet, sondern im Gespräch. Es kann passieren oder auch ganz anders kommen.
Dennoch ist die Schweiz im internationalen Vergleich kifferfreundlich und wird dieses vermutlich auch bleiben.
Schweizer Kiffer verbauen sich vielleicht hier und da auch selber etwas, wenn sie anderen ein paar Nebelwolken bereits vormittags in den Sichtbereich dampfen. Auch die „Händler“ werden sich durch ihre Gier einiges verbaut haben, die Duftsäckli würde es sonst vielleicht heute noch geben. Viele Schweizer Kiffer wären damit bereits glücklich, da sie vom wirklichen Schwarzmarkt weg wären! Beim diskutierten Modellprojekt sollte man jedoch Beschlüsse und die Umsetzung abwarten, um etwas darüber zu sagen. Auch in der Schweiz entwickelt sich alles weiter, wie in anderen Ländern teils auch im kontraproduktiven Zick Zack oder mit ein paar unschönen Regelungen.