Der Umgang mit Cannabis in der Schweiz war schon immer liberaler als in anderen Ländern. So konnte man bis in die 2000er in diversen Läden feinste Hanfblüten kaufen. Doch dieser Zustand hielt sich nicht ewig, trotzdem war das Verhältnis zwischen Cannabis und der Schweiz eher entspannt. Mittlerweile ist es in der Schweiz sogar wieder möglich, Cannabis mit einem geringen THC-Gehalt als Tabakersatz zu kaufen.
So hat sich Cannabis ganz offiziell den Weg in die Gesellschaft gesucht. Leider darf man in der Schweiz nur Cannabis mit einem THC-Gehalt von unter einem Prozent kaufen. Das bedeutet, Cannabis mit einem normalen THC-Gehalt wird weiterhin ohne Qualitätskontrollen und Jugendschutzbestimmungen auf dem Schwarzmarkt angeboten. Dieser Zustand ist natürlich nicht nur für die Volksgesundheit äußerst bedenklich, sondern auch für die Jugendlichen, die momentan ohne Probleme in irgendeinem Park irgendwas bekommen.
Auf dem Weg zur Lösung
Daran möchte der Verein Legalize it etwas ändern. Deswegen hat der Verein durch diverse Aktionen, wie dem „Green Saturday“ schon über 100.000 CHF gesammelt. Mit dem Geld soll eine Unterschriftenaktion finanziert, um die Cannabis-Initiative ins Leben zu rufen. Bei dieser Aktion sollen genug Unterschriften gesammelt werden, sodass man die Cannabis-Initiative dann anschließend bei dem Schweizer Bund einreichen kann. Das geschieht, sobald über 100.000 Unterschriften gesammelt werden, danach wird es in der Schweiz zu einem erneuten Volksentscheid bezüglich des Themas der Legalisierung von Cannabis kommen. Nach Einreichen der Initiative kann es theoretisch dann zwischen neun Monaten und sieben Jahren dauern, bis der Volksentscheid ansteht. Nino vom Verein Legalize it und Initiator der Cannabis Initiative vermutet, dass es etwa zwei Jahre benötigt, bis es zu einem Volksentscheid kommt.
Bei diesem Volksentscheid wird das Schweizer Volk befragt, ob Cannabis unter strengen Jugendschutzbestimmungen und anderen Auflagen legalisiert werden soll. Solche Volksabstimmungen sind in der Schweiz nichts Neues, seit dem 19. Jahrhundert gab es über 500 solcher Volksabstimmungen. Daher werden sie gut vom Volk angenommen. Die Unterschriften sollen noch im Laufe des Jahres gesammelt werden. Der Verein hat geplant, an über 400 Standorten gleichzeitig Unterschriften zu sammeln und so an einem Tag die Unterschriften zusammenzubekommen.
Wenn ihr aus der Schweiz seid und euch fragt, wie ihr diese Aktion unterstützen könnt, habt ihr einmal die Möglichkeit euch direkt über die Seite cannabis-initiative.ch mit den Damen und Herren in Verbindung zu setzen und die Initiative direkt zu unterstützen, indem ihr helft, Unterschriften zu sammeln oder Ähnliches. Falls euch das zu stressig ist, könnt ihr auch ein Päckchen CBD Gras kaufen und so die Legalisierung unterstützen. Natürlich könnt ihr nicht irgendein Gras kaufen, sondern das der Firma Marry Jane. Die Firma Marry Jane bietet neben ihrem normalen Sortiment in ihren Shops in Zürich (Langstrasse und Niederdorfstraße) Zehn-Gramm-Beutel, die die Legalisierung unterstützen.
Es gibt einmal die Version „Greenhouse Weed“ oder „Indoor Weed“, das Greenhouse kostet knapp 40 CHF. Und das Indoor knapp 70 CHF. Was für 10 Gramm Pakete wirklich mehr als fair ist. Zumal der gesamte Erlös ohne Umwege der Cannabis Initiative zukommt. Falls man nicht aus Zürich kommt, kann man sich das Gras auch online bestellen, aber leider wird die Ware nur innerhalb der Schweiz versendet.
Auf jeden Fall stehen die Zeichen relativ gut und ich glaube, dass die Initiative die Unterschriften zusammenbekommt, da sich der Verein ein gutes Konzept ausgedacht hat. Wenn an 400 Standorten Unterschriften gesammelt werden, braucht jeder Stand nur 250 Unterschriften und die 100.000 sind erreicht. Nachdem die Unterschriften gesammelt wurden, werden diese dann dem Bund übergeben. Daraufhin wird dann in den nächsten ein, zwei Jahren das Volk dazu aufgefordert, zu entscheiden, ob Cannabis legalisiert werden soll.
Eine solche Abstimmung fand schon einmal in der Schweiz statt, und zwar vor nicht ganz genau zehn Jahren, am 30.11.2008 hatten die Schweizer einmal die Wahl Cannabis zu regulieren. Leider haben damals nur knapp 37 % für eine Legalisierung gestimmt. Wobei man sagen muss, dass zu dieser Zeit einfach noch zu wenig über regulierte Märkte bekannt war. Selbst in Colorado hatte man erst im Jahr 2014 die Möglichkeit, Cannabis als Erwachsener legal zu Genusszwecken zu erwerben. Und Colorado war der erste Bundesstaat in den USA, der Cannabis als Genussmittel erlaubt hatte.
Doch im Jahr 2018 sieht das alles ganz anders aus. Erste Studien zeigen, dass regulierte Märkte alles andere als Chaos bringen. Im Gegenteil, der Konsum von Jugendlichen ist in Colorado seit der Legalisierung eher rückläufig. Die Wirtschaft boomt und die Steuereinnahmen werden sinnvoll eingesetzt. Und auch eine Mehrheit der Schweizer hält eine Legalisierung für richtig, daher hoffen wir, dass die Cannabis-Initiative ein voller Erfolg wird. Falls ihr in der Schweiz wohnt und konkrete Vorschläge und Motivation besitzt, könnt ihr euch auch gerne direkt bei nino@hanflegal.ch melden. Hier ist man immer über helfende Hände erfreut.