Mit den Plänen der Ampelkoalition, Cannabis für Genusszwecke Erwachsener zu legalisieren, hört man auch immer häufiger die Befürchtungen der Gegner, dass dies zu einem Anstieg des Konsums unter Jugendlichen und Kindern führen könnte. Obwohl bereits in der Vergangenheit immer wieder davon berichtet werden konnte, dass keine Steigerungen in den Altersklassen unter 21 Jahren festzustellen waren, hält sich die nicht auf Fakten basierende Negativmeinung.
Sogar ein Rückgang des Cannabiskonsums wurde unter Heranwachsenden nach der stattfindenden Freigabe in den USA festgestellt, was selbst Kritiker schon im Jahr 2020 bestätigen mussten. Nun gibt es erneut die gute Nachricht, dass die Legalisierung von Cannabis unter den richtigen Auflagen nicht zu einem Anstieg von jugendlichen Konsumenten führt.
Nur mehr junge Erwachsene
Daten, die im Journal PLoS One veröffentlicht und von Forschern mit Nähe zur Michigan State University gesammelt worden sind, können erneut davon berichten, dass es in der Altersgruppe zwischen 12 und 20 Jahren nicht zu einem erhöhten Einsatz von Cannabis zwecks Rauchzwecken nach der Legalisierung kam. Um das herauszufinden, untersuchten sie die Entwicklung des Marihuanakonsums in einer landesweit repräsentativen Kohorte von Probanden.
So konnte festgestellt werden, ob die Legalisierung von Cannabis mit einer Veränderung des Prozentsatzes unter jungen Menschen verbunden ist, die zum ersten Mal auf das natürliche Rauschmittel zurückgegriffen haben. Auf diesem Weg konnte aufgedeckt werden, dass es nach der Freigabe zwar einen Anstieg unter jungen erwachsenen Konsumenten gegeben hätte, doch nicht bei den Personen unter einem Alter von 21 Jahren.
Gesetze für Cannabis funktionieren
Die Forscher kommen daher zu dem Schluss, dass die Hypothese, dass die in Kraft gesetzten Regulierungen keine negativen Auswirkungen betreffend neuer Cannabiskonsumenten unter Kinder und Jugendlichen besitzen, zutreffend sind. Doch die Ergebnisse zeigen dazu auch konsistente Belege dafür, dass es einen Anstieg von neu aufgetretenen Cannabiskonsums bei Erwachsenen ab 21 Jahren gegeben hat, wenn das Verbot des Verkaufs in Fachgeschäften aufgehoben wurde. Damit stimmen die gewonnenen Erkenntnisse mit den Ergebnissen früherer Studien überein, die ebenfalls davon sprechen ließen, dass die Freigabe von Cannabis für den Genussgebrauch Erwachsener nicht mit einer Zunahme des Konsums oder Zugangs zum Rauschmittel aufseiten Minderjähriger einhergeht.
Überzeugt sind die Initiatoren der Untersuchung, dass die Liberalisierung der Cannabispolitik weiterhin ein umstrittenes Thema in der nationalen politischen Landschaft darstellt. Die politischen Entscheidungsträger und deren Wähler könnten aufgrund von Ermangelung von Beweisen nicht immer die besten Urteile bezüglich dieses Themas fällen. Es sei denn, dass die Entscheidungen auf potenziell falschen Vorurteilen beruhen oder aus persönlicher Überzeugung getroffen werden sollen.
Gehofft wird nun darauf, dass Wähler, politische Entscheidungsträger und Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens diese Erkenntnisse jetzt nutzen, um zu prognostizieren, was sich ändern könnte, wenn die Cannabispolitik liberalisiert wird. So könnten Wege geschaffen werden, um den Einkauf von Cannabis in Fachgeschäften seitens Erwachsener in den jeweiligen Zuständigkeitsbereichen zu ermöglichen.