Dass Thailand in Asien ein Vorreiter in der Legalisierungsfrage darstellt, konnte man zuletzt im Januar 2022 erneut feststellen, als Marihuana aus der Liste der kontrollierten Drogen des Ministeriums seitens der Suchtstoffkontrollbehörde gestrichen wurde. Der traditionelle medizinische Einsatz und die vielversprechenden Einnahmemöglichkeiten für die Bevölkerung werden aber schon länger von Gesundheitsminister Anutin Chanvirakul in den Vordergrund getragen, der am vergangenen Wochenende im Rahmen seiner Aufklärungskampagne in Surins Rajamangala University of Technology eine medizinische Cannabiskonferenz veranstalten ließ. Dort sprach sich auch ein Beamter des öffentlichen Gesundheitswesens für das Voranschreiten aus und bezeichnete Cannabis als eine „Geheimwaffe“, um die bislang noch etwas vermissten Touristenströme wieder anzulocken.
Neun von zehn
Nach Aussagen des Sekretärs der Kommission für öffentliche Gesundheit, Chatchai Trakulrungsi, habe Thailand mit legalem Cannabis eine „Geheimwaffe“, um nach Abklingen der Pandemie Touristen anzulocken. Er verglich auf der Konferenz thailändische Cannabissorten aufgrund ihrer Einzigartigkeit namentlich mit „Jasminreis“, was für das heimische Produkt auf der internationalen Bühne ein großes Verkaufsargument darstellen könnte.
Auch wenn er keine Quellen nannte, behauptete er, dass neun von zehn Touristen Marihuana in der einen oder anderen Form probieren wollen würden, wenn sie für einen Urlaub zurück ins Land des Lächelns kämen. Dabei scheint es aus Sicht des Sekretärs der Kommission für öffentliche Gesundheit keine bedeutende Rolle zu spielen, dass die bislang vorgesehenen Waren der Hanfpflanzen legal nur einen nicht berauschenden THC-Wert von maximal 0,2 Prozent besitzen dürfen.
Anutin‘s Magical Mystery Tour
Die Konferenz in Surin fand im Rahmen der Cannabis-Aufklärungstour des thailändischen Gesundheitsministers Anutin Chanvirakul statt, der neben der in Surin abgehaltenen Veranstaltung noch zwölf weitere derartiger Events im Land geplant haben soll. Dort sollen der Öffentlichkeit die thailändischen Gesetze bezüglich Cannabis und die medizinischen Einsatzmöglichkeiten der einst kriminalisierten Pflanze näher gebracht werden.
In Surin kamen Touristen, Bürger und Geschäftsleute zusammen, um sich von Experten erklären zu lassen, wie man Marihuanapflanzen zu Hause legal anbauen, züchten und pflegen kann. Zu den spezifischen Themen zählten laut TheThaiger.com unter anderem Fragen über den Aufbau eines Cannabisgeschäfts für die internationale Wirtschaft oder auch die Entwicklung eines kommunalen Cannabistourismus-Entwicklungsmodells.
Ob sich in Deutschland der Gesundheitsminister Karl Lauterbach irgendwann ähnlich wie sein thailändischer Amtskollege für legales Cannabis ins Zeug legen wird, darf mit Spannung beobachtet werden.