Die umfassende Legalisierung von Cannabis bedeutet neue Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Aufschwung, das ist sicher. In welchem Ausmaß diese Folgen der Legalisierung auftreten werden, damit setzt sich ein vor ein paar Tagen veröffentlichter Bericht der Minority Cannabis Business Association auseinander, mit ganz beachtlichen Resultaten.
Milliarden-Umsätze der legalen Cannabisbranche möglich
In seiner Amtszeit hat sich der US-Präsident Joe Biden leider nur wenig für die Legalisierung von Cannabis eingesetzt, doch eine seiner Bemühungen könnte in der Zukunft tatsächlich Früchte tragen. Er veranlasste die Überprüfung einer Überführung von Cannabis von der Liste I in die Liste III des US-Betäubungsmittelgesetzes (Controlled Substance Act).
Diese Neu-Einstufung würde der legalen Cannabisbranche einige Türen öffnen, und wo eine neue Industrie erwächst, werden Arbeitsplätze geschaffen. Entsprechend dem Bericht, die Minority Cannabis Business Association (MCBA) könnten bis zum Jahr 2030 etwa 55.000 neue Stellen in der legalen Cannabisindustrie von Arbeitnehmern in Anspruch genommen werden. Diese würden in dem Zeitraum Umsätze von ca. 5,6 Milliarden und Löhne von ca. 2,7 Milliarden US-Dollar generieren. Deswegen rät die MCBA die US-Regierung auch zu schnellem Handeln auf.
Immense Steuerersparnis lässt die Industrie wachsen
Tatsächlich könnte Präsident Biden selbst die Neu-Einstufung noch in seiner eigenen Amtszeit teilweise vorantreiben, denn in Kürze endet die Frist für Stellungnahmen durch die Reform. Diese bedeutet im Übrigen keine bundesweite Legalisierung von Cannabis, würde aber einige der strengsten Einschränkungen lockern, mit denen die legalen Industrien der Bundesstaaten konfrontiert sind.
Insbesondere würde ein Steuerabzug wegfallen, der für alle Unternehmen gilt, die mit Substanzen der Liste I des Controlled Substance Act anfallen. Diese wegfallende Steuerlast wäre dann auch der Grund für die potenziellen Arbeitsplätze, so der MCBA-Bericht, der sich auf die Resultate von Umfragen in 32 US-Bundesstaaten stützt. 206 Unternehmen der legalen Cannabisbranche haben sich an den Erhebungen beteiligt, 171 davon haben Cannabis direkt kultiviert, Produkte daraus hergestellt oder sie gehandelt.
Schon in den kommenden Wochen sollte sich abzeichnen, ob Biden in seinen verbleibenden Tagen als Präsident der USA das Thema Neu-Einstufung von Cannabis noch auf der Agenda hat, oder ob Kamala Harris sich damit auseinandersetzen muss. Mit Donald Trump im Weißen Haus wäre eine weitere Liberalisierung der Cannabispolitik tendenziell eher unwahrscheinlich.