Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, ist der Ausbau einer medizinischen Cannabis-Industrie eines der Hauptziele der neuen thailändischen Regierung. Das gehe aus einem Richtlinienpapier hervor, das vor der öffentlichen Bekanntgabe veröffentlicht wurde,
In dem Bericht der thailändischen Regierung, der letzten Sonntag veröffentlicht wurde, geht es unter anderem darum, dass der Plan für die Entwicklung einer medizinischen Cannabis-Industrie in der Nationalversammlung diskutiert werden soll.
Thailand als erstes südostasiatisches Land, das Cannabis zu medizinischen Zwecken legalisiert
In Thailand besitzt die Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke eine lange kulturelle Tradition. Ähnlich wie in den Nachbarländern Südostasiens gelten es in Thailand jedoch strenge Drogengesetze mit zum Teil drakonischen Strafen für den Anbau und Konsum von Cannabis. Letztes Jahr wurde Cannabis zu medizinischen Zwecken legalisiert. Jetzt setzt die Regierung in Bangkok alles daran, rechtliche Grundlagen für die Entwicklung einer seriösen medizinischen Cannabis-Industrie zu schaffen.
Im März 2019 fand in Thailand die erste Wahl seit dem Staatsstreich im Jahr 2014 statt, bei denen General Prayuth Chan-o-cha als Ministerpräsident bestätigt wurde. Nach den umstrittenen Wahlen wurde er Oberhaupt einer Regierungskoalition von 19 Parteien. Eine der größten Parteien dieser Koalition, die Bhumjaithai-Partei, machte die Entwicklung einer medizinischen Cannabis-Industrie in Thailand zu einem zentralen Bestandteil ihrer Agenda. Seither fordert die Partei politische Maßnahmen von thailändischen Gesetzgebern und dem Ministerpräsidenten.
Hanf für alle
Wie es in dem Richtlinienpapier heißt, solle jeder von dem Potenzial der Industrie profitieren können. „Die Forschung und technologische Entwicklung von Marihuana, Hanf und anderen medizinischen Kräutern sollte der Medizin erleichtert werden, um wirtschaftliche Chancen und Einkommen für die Menschen zu generieren“, so die Forderung des Berichts.
Der Parteivorsitzende der Bhumjaithai-Partei, Anutin Charnvirakul, erklärte, sein Ziel sei es, dass alle Thais Cannabis anbauen und damit Geld machen können.
Wie Reuters weiter berichtet, sagte er gegenüber lokalen Medien, wie wichtig es sei, Cannabidiol von der Liste der verbotenen Substanzen für den Anbau zu streichen. Außerdem müsse man Krankenhäuser dazu befähigen, Medikamente mit dem pflanzlichen Wirkstoff zu verschreiben, so Charnvirakul weiter.