Das Gesundheitsministerium in Thailand arbeitet daran, die medizinische Verwendung von Cannabis zu legalisieren. Anscheinend will man für diesen Schritt bereits bis nächsten Monat alles vorbereitet haben. Sobald der thailändische Gesundheitsminister Piyasakol Sakolsatayadorn den neuen Entwurf der Food and Drug Administration (FDA) absegnet, werden Cannabisextrakte und -öle für die medizinische Verwendung legal, genau wie Morphium.
„Wir werden ihn bitten, die notwendigen Dokumente auf der nächsten Sitzung des Narcotics Control Board zu unterzeichnen“, sagte FDA-Generalsekretär Tares Krassanairawiwong gestern. Er fügte hinzu, dass seine Agentur den Entwurf vorbereitet habe, der Cannabis neu einstuft und seinen Status von einem völlig verbotenen Gegenstand in Thailand ändert.
Entscheidung beruht auf wissenschaftlicher Erkenntnis
Die FDA hat die Entscheidung für die Legalisierung von medizinischem Cannabis getroffen, nachdem sie das Thema sowohl von den akademischen als auch von den rechtlichen Aspekten her eingehend untersucht hat. Mehrere Studien zeigten im Vorfeld, dass Cannabis bei der Behandlung verschiedener Krankheiten helfen kann, darunter neurologische Störungen, Krebs im Endstadium sowie Alzheimer und Parkinson. „Wir müssen rechtliche Blockaden entfernen, damit Marihuana zum Wohle der Patienten verwendet werden kann“, sagte Piyasakol.
Er betonte, dass die Legalisierungsbewegung im Einklang mit den laufenden Bemühungen steht, das aktuelle Arzneimittelgesetz zu ändern, und somit darauf abzielt, die Verwendung von Cannabis für Forschungs- und medizinische Zwecke zu ermöglichen. Die National Legislative Assembly (NLA) sammelt derzeit Stellungnahmen zu der vorgeschlagenen Änderung. Unabhängig davon sagte Justizminister ACM Prajin Juntong, Premierminister Prayut Chan-o-cha habe bereits die zuständigen Behörden angewiesen, die Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke zu beschleunigen. „Kurzfristige Maßnahmen sollen bereits im Dezember ergriffen werden“, sagte Prajin, der auch stellvertretender Ministerpräsident ist. Er erklärte, dass die wichtigsten Maßnahmen die Kontrolle der Qualität von Cannabis beinhalten würden, von der Auswahl des Stammes bis hin zur Extraktion und Verarbeitung.
Strenge Regeln für die Cannabis-Freigabe in Thailand
Der Generalsekretär des Office of Narcotics Control Board, Niyom Termsrisuk, sagte unterdessen, dass der Cannabisanbau in einem geschlossenen System erfolgen müsse. Außerdem dürfe Cannabis nur in Form von industriell verarbeiteten Medikamenten verfügbar sein, sodass ein unbefugter Handel weitgehend ausgeschlossen werden kann. Bei einem Treffen mit jungen Wissenschaftlern im Regierungspalast schloss General Prayut in seinem Statement die Möglichkeit aus, die Freizeitnutzung von Cannabis zuzulassen. Einige der Wissenschaftler hatten darauf hingewiesen, dass die Freizeitnutzung von Marihuana in einigen Ländern bereits erlaubt war, doch nach Prayut wird nur der medizinische Gebrauch erlaubt. Er betrachtet Drogen in Thailand als ein sehr großes Problem und eine Legalisierung zum Freizeitgebrauch als Schritt in die falsche Richtung.
Legalisierung in Thailand – Ein kontrovers diskutierter Schritt
Professor Dr. Thira Woratanarat, ein medizinischer Dozent an der Chulalongkorn University, warnte auch vor den möglichen negativen Auswirkungen einer Veränderung der Cannabis-Gesetzgebung und sagte, er sei besorgt, dass Marihuana in die Hände nicht autorisierter Benutzer gelangen könnte. Auf einem kürzlich von der NLA veranstalteten Forum diskutierten die Teilnehmer heftig über Maßnahmen zur Kontrolle des Cannabiskonsums, sobald dieser legalisiert ist. Kein Wunder, dass sich viele in Diskussionen mit der Vorstellung noch nicht leicht tun, schließlich würde Thailand bei Erfolg der Initiative die erste Nation in Südostasien, die ein Cannabis als Medizin Gesetz hat.