An vielen Orten der Welt beschäftigen sich Regierungen, Parlamente und Gerichte mit der Legalisierung von Cannabis. Die Gründe dafür sind äußerst unterschiedlich, je nachdem wohin man schaut. In Mexiko liegt der Fokus sicher darauf, die Kartelle zu schwächen, die das Land seit Jahren mit Gewalt und Terror überziehen. In vielen Bundesstaaten der USA wurde die Legalisierung durch Volksabstimmungen herbeigeführt. Hier könnte also Motive des Bürgerrechts und der Entkriminalisierung eine große Rolle gespielt haben. In ärmeren Ländern dagegen sind die Reformen ökonomisch motiviert, so auch in Sambia.
Cannabis soll dem Land aus der Armut helfen
Die Regierung des Landes im südlichen Teil Afrikas hat die Legalisierung von Cannabis vorangetrieben, um durch die Produktion und den Export der Pflanze die wirtschaftliche Situation von Sambia zu verbessern. Experten hatten in Aussicht gestellt, dass dieser Wirtschaftszweig der kränkelnden Wirtschaft wieder auf die Beine helfen könne. Die Produktion solle jedoch nur für medizinische Zwecke entstehen. Eine legale Herstellung von Cannabis zu Genusszwecken sei nicht vorgesehen, so ließ die Regierung der Nation, die einst Nordrhodesien hieß, verlauten.
Sambia ist eines der ärmsten Länder der Welt
Sambia befindet sich ökonomisch betrachtet in einer prekären Lage. Zum einen lasten immense Schulden von mehr als zehn Milliarden US-Dollar auf der Nation, zum anderen gehört es in puncto Lebensstandards und Wohlstand weltweit zu den Schlusslichtern. Auch andere Länder Afrikas, die sich in wirtschaftlich schlechter Verfassung befinden, könnten davon profitieren, eine nationale Cannabisbranche zu implementieren. Der Oppositionsführer Sambias, Peter Sinkamba, sagte unlängst, dass die Cannabiswirtschaft dem Land einen jährlichen Zugewinn von etwa 36 Milliarden Dollar einbringen könnte.
Exportgenehmigungen wurden bereits erteilt
Entsprechend den Aussagen der Ministerin für Information und Rundfunkdienste, Dora Siliva, die gleichzeitig auch als Regierungssprecherin Sambias fungiert, sind die Genehmigungen für den Export von Cannabis bereits Anfang Dezember letzten Jahres in einer Sondersitzung des Kabinetts erteilt worden. Die Regierung hat nun das Gesundheitsministerium angewiesen, die Lizenzen zu koordinieren, während ein Team aus verschiedenen Ministern die Richtlinien für die Produktion und den Export von Cannabis verbindlich ausarbeiten soll.
Afrika hat großes Potenzial für die Cannabisproduktion
In den meisten Ländern Afrikas ist Cannabis nach wie vor illegal. Südafrika und Lesotho bilden bislang die Ausnahme. Da sich das schnell ändern könnte, ist Sambia gut beraten, seine Cannabisbranche zügig aufzubauen, sodass man anderen Nationen gegenüber einen Vorsprung behaupten kann. Aufgrund der klimatischen Bedingungen kann in weiten Teilen Afrikas Cannabis ganzjährig und mit wenig Aufwand gezüchtet werden. Das und die niedrigen Löhne verschaffen einigen Ländern einen klaren Wettbewerbsvorteil, wenn die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden.