Im Big Apple ist Gras schon legal und die Nachfrage enorm. Die Behörden von New York lassen deshalb Stück für Stück zunächst geltende Beschränkungen fallen, die sich in der Praxis als ähnlich nutzlos herausstellen wie bald jene geplante Freigabe in Deutschland ohne legale Marihuana-Fachgeschäfte. Ab sofort dürfen auch Bauern direkt in der Metropole Gras verkaufen, in speziellen Märkten, wie wir das bei uns aus dem Bioladen kennen.
Ist die Cannabisernte eingefahren, werden sich künftig die Trecks der Landwirte in Bewegung setzen und frisch getrocknet anbieten, was die vielseitige Hanfpflanze alles in petto hat. THC und andere Cannabinoide sind in der Stadt, die niemals schläft, weiter auf dem so lange sinnlos verzögerten Vormarsch hin zu einem völlig normalen Genussmittel für Erwachsene.
Weniger Bürokratie bei Lizenzen für Cannabisgeschäfte
In der Bundesrepublik können wir uns schon heute leicht vorstellen, wie bürokratisch die künftige, ohnehin nur halbe Freigabe von Hanf ausfällt. Zu erwarten sind umfangreiche Aktenordner und monatelange Beratungen. Schwierige Fragen wie den richtigen Begriff für Grasblüten zu klären, das kann dauern auf dem Amt, beschäftigt viele Beamte und wird eindeutig klarstellen, ob beim Schriftverkehr mit Behörden eher „Marihuana“ oder „Cannabiskräuter“ Vorschrift ist. Während bei uns die Staatsquote aber ohnehin in allen Bereichen ins Maßlose wächst, hat das Cannabis Kontrollgremium in New York nun deutlich weniger Bürokratie beschlossen.
Wer darüber hinaus selbst Hanf anbaut und sich um eine Zulassung bemüht, bekommt den waschechten Cannabis-Wochenmarkt zwischen Wolkenkratzern. Mindestens drei solcher Einrichtungen im Stadtgebiet der Weltstadt soll es geben, optimal verteilt, wie auch die vergleichbaren Gartencenter oder größere Bioläden nicht an jeder Ecke stehen. Gerne dürfen die Kunden Haschisch und Marihuana direkt probieren, also indirekt öffentlich THC konsumieren! Alkohol im Sortiment ist in solchen Weed Shops übrigens verboten. Befindet sich der Acker innerhalb vom Bundesstaat, können die Landwirte Markt sogar gleich auf eigenem Grund und Boden Gras verkaufen oder Konzerte, Festivals und Messen veranstalten.
Aufklärung über Hanfprodukte und Qualität für mündige Cannabis-User
Lobenswert klingt auch die Begründung für die Öffnung beim New Yorker Einzelhandel. Es geht den Behörden explizit um fairen Zugang zum begehrten Cannabis für alle und in Zukunft soll man in der finsteren Bronx die gleichen kurzen Wege zum hochwertigen Hanf haben wie entlang der glitzernden 5th Avenue. Zugleich sollen Bauern ohne Umwege profitieren. Unsere fleißigen Landwirte zum Vergleich waren bei der Vorstellung von den deutschen Legalisierungsplänen der Ampel-Koalition besonders vom famos inkompetenten Agrar-Minister Cem Özdemir enttäuscht, der weder eine Förderung vom vielseitigen Nutzhanf noch künftige Profite durch mehr THC Gras von der heimischen Scholle in Aussicht stellte.
Den Behörden vom Big Apple geht es demgegenüber um Chancen durch Fleiß und um eine optimale, durchgehend hochwertige Lieferkette bei Haschisch und Marihuana. Mit der Legalisierung von Cannabis im vergangenen Jahr blieben zwischen Manhattan und Queens viele Details erst mal unbearbeitet, was nun mit den entsprechenden Erfahrungen schnell korrigiert wird. Die Bauern selbst haben schon länger auf Lücken bei der Versorgung durch sinnlose Bürokratie hingewiesen, weil illegale Händler ohne Lust auf Lizenzgebühren in der Millionenstadt genauso wenig auf Qualität achten wie die meisten Dealer im am „Kotti“ in Berlin. Ohne Realismus gibt es keine erfolgreiche Hanf-Gesetzgebung, sondern weiterhin Schwarzmarkt und organisierte Kriminalität statt Jugendschutz und Wirtschaftswachstum.
Den Einzelhandel durch bessere Zusammenarbeit mit Erzeugern stärken und dadurch den sicheren THC-Konsum durch Verbraucher garantieren ist die Devise in New York – warum geht das beim beliebten Genussmittel Hanf eigentlich weder in Deutschland noch bei der EU?