Wir leben in einer Märchenweltkulisse. Wir haben alle unsere Grundfreiheiten und Grundrechte, wir sind kultiviert und gebildet, wir vertreten hohe ethische Werte und sind einfach was Besseres als all die anderen. Das mögen die gesellschaftlichen Gewinner und die Kinder in der Schule glauben, da es sie weniger trifft und sie profitieren, wenn in Billiglohn-Fabriken die Menschen schuften, ihre Umwelt verseucht wird und man dort um die nackte Existenz kämpfen muss. Diese Menschen können sich nicht eine hübsche Fassade aufbauen, aber das ist nicht schlimm, wir sehen nicht hin.
Viele Waffen werden mit Drogengeldern finanziert
Damit unsere hübsche Kulissenwelt weiterhin nett aussieht, muss man denen, die nicht ins Bild passen, eben erklären, dass die freien Musterbürger das Recht dazu haben, ihr Recht einzuschränken. Menschen, die an ihrer Drogensucht zugrunde gehen, sind natürlich nicht so hübsch. Deswegen verbietet man Drogen und bannt diese aus dem Sichtbereich. Man kann natürlich auch all diese Menschen für kriminell oder krank erklären, um ihnen dann den Weg zu weisen. Derartig sozial veranlagte Menschen wollen keine Drogen legalisieren.
Fakt ist, dass wir nicht die Menschen in den Billiglohn Fabriken sehen, wir sehen auch nicht diejenigen, die aus einer zerstörten Umwelt in Elendsviertel flüchten. Und wir sehen nicht, dass der Heroinabhängige die El Quaida und den Taliban finanziert, da sein Heroin illegal ist. Wir sehen aber den Heroinabhängigen, wie er zugrunde geht und verstehen, dass wir Heroin unbedingt verbieten müssen. Drogen legalisieren kann bei dem Bild keine Lösung darstellen.
Warum werden Drogen in Krisenregionen angebaut, hergestellt und gehandelt?
In Krisenregionen kann man schlecht eine Fabrik für Technikartikel errichten, um damit Geld zu generieren. Die Logistik würde den Vertrieb nicht zulassen sowie die Fabrik schnell ein Angriffsziel der Gegner wäre. Eine Fabrik ist ein kleiner und angreifbarer Ort, der schnell lokalisiert wird. Geht es jedoch um Drogenanbau, dann sind das große Flächen und die Verarbeitungsorte lassen sich sehr gut verstecken. Drogen sind auf ihren Wert betrachtet klein und lassen sich demnach auch in Krisenregionen sehr gut transportieren. Kundschaft, die weiterhin kaufen wird, ist der Traum jedes Händlers. Wer Drogen verkauft, kann mit bleibendem Absatz rechnen, solange er sein Revier verteidigen kann. In Krisenregionen will man mit gutem Grund keine Drogen legalisieren.
Der Vietcong, Guerillas in Südamerika, El Quaida, Taliban, IS und auch sehr viele andere Militär- oder Terrororganisationen, die wir als die Weltwirtschaft doch unbedingt bekämpfen wollen, finanzieren sich auch durch Drogenhandel.
Die Taliban kann Steuern, auf den dort stattfindenden Opiumhandel erheben, der Vietcong hat den GIs den Stoff verkauft und die Kartelle in Mexiko bunkern Milliardenbeträge. Ihnen gehört ein großer Teil der mexikanischen Wirtschaft und sie sind teils besser gerüstet als die Armee, gegen die sie kämpfen. Wer von ihnen zu Tode verurteilt wird, kann sein Testament machen. Hier will man gewiss keine Drogen legalisieren.
Handelt es sich um Regionen, in denen keine Drogen angebaut werden, dann sind diese durch die Militär- und Terroraktionen derart destabilisiert, dass es sich um perfekte Transitrouten für den Drogenhandel handelt. Hier wären einige afrikanische Länder zu nennen, die vielleicht auch deswegen durch die Kartelle destabilisiert wurden, um als Transitroute für den Kokainhandel nach Europa herzuhalten.
Mit verbotenen Drogen wird der Krieg in aller Welt finanziert!
Warum wollte man nach dem Vietnamkrieg nicht Drogen legalisieren?
Der Vietnamkrieg endete für die USA auch wegen des Widerstandes von innen heraus. Militärisch wäre der Vietcong ohne Einnahmen aus dem Drogenhandel vermutlich erheblich schwächer gewesen. Das Problem, dass sich der Feind durch Drogenhandel finanziert, ist spätestens seit diesem Zeitpunkt offensichtlich. Wer eine friedliche Welt wünscht, die diplomatische Wege geht, müsste doch einsehen, dass Drogen trotz aller Verbote genommen werden, aber durch Verbote Kriege finanzieren. Die UN müsste mit diesem Gedankenansatz Drogen legalisieren, da der Nutzen nicht erreicht werden kann, aber durch Verbote erheblicher Schaden entsteht.
An dieser Stelle sollte jedoch bedacht werden, dass die westliche Welt nicht allein mit ihren Truppen aufmarschiert. Sie unterstützt zudem Systeme, die zumindest in dem Moment ihre Interessen vertreten. Diesen Organisationen wird nicht unbedingt Geld gegeben, es wird ihnen jedoch der Drogenhandel gebilligt, damit sie Waffen kaufen können.
Viele der Krisen- und Kriegsgebiete entstehen im Interesse westlicher Kräfte und dann macht es Sinn, wenn sich die mitwirkenden Akteure finanzieren können. Mit Drogenhandel finanzieren sich häufig beide Seiten, dann kann es richtig krachen!
Mexikanische Kartelle verzeichnen angeblich Umsatzeinbußen
Durch gewisse Medienkanäle geistern ca. 18 Monate nach der Cannabis Legalisierung in Colorado und Washington Meldungen, dass die mexikanischen Kartelle Umsatzeinbußen verzeichnen. Das ist in jedem Fall eine Erfolgsmeldung, die vermutlich derzeit noch überbewertet wird. Die Kartelle sollen fast jeden dritten Dollar mit Cannabis machen und wenn die Cannabislegalisierung ein Erfolg ist, werden vielleicht auch die anderen Drogen mit strengeren Auflagen legalisiert, um der Mafia das Wasser abzugraben.
Die Kartelle in Mexiko haben allerdings genügend Luft, um sich anpassen zu können. Sie bunkern ihr Bargeld nicht in abgezählten Millionen, sondern wiegen die Zentner. Ihnen gehört ein Großteil der Wirtschaft in Mexiko. Sie haben mitunter bessere Waffen als die Armee und brauchen sich an keinerlei Gesetze halten. Macht jemand etwas, was ihnen missfällt, beschließen sie dessen Tod.
Zehntausende Menschen sterben in Mexiko im Drogenkrieg. Die Gewaltspirale eskaliert seit dem Tag, an dem die Armee anstelle der korrupten Polizei eingesetzt wird. Sollte es wirklich aussichtslos für die Kartelle werden, melden sie ein Gewerbe an, zahlen Steuern und klären ihre Streitereien über Anwälte. Akute wirtschaftliche Existenzängste hat man in den gehobenen Kreisen derzeit noch nicht. Die Kartelle werden ihr Kernsegment jedoch als gefährdet ansehen und noch gereizter reagieren, da man vor allem auf unteren Ebenen um die Existenz fürchten muss. Der angeheuerte Kartell- Söldner ist nämlich derjenige, der verlieren wird, wenn man Drogen legalisieren wird. Für seine Bosse hingegen wird die Sonne weiter scheinen.
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