Der Krieg in der Ukraine hat für wahnsinnig viel Leid und Zerstörung gesorgt. Da besonders die Bevölkerung im über 36 Millionen Einwohner zählenden Land unter den schlimmen Umständen und den Folgen der schweren Krise zu leben hat, überlegte man sich dort aber auch, wie man für ein klein bisschen Verbesserung und seelisches Heil sorgen könnte.
Da man weiß, dass selbst Soldaten aus vergangenen Kriegen von dem Einsatz von Medizinalhanf gegen posttraumatische Störungen profitieren können, war dieser Umstand fortan auch in der Ukraine ein immer wichtiger werdendes Thema. 65 Prozent der Bewohner befürworteten schon in der Vergangenheit den Gebrauch des natürlichen Arzneimittels und so kam es dann auch, dass das ukrainische Parlament am 12. Dezember 2023 den Gesetzesentwurf Nr. 7457, der die Legalisierung von medizinischem Cannabis vorsah, in zweiter Lesung angenommen hatte.
Doch trotz der schwierigen Gesamtsituation gab es auch in der Ukraine politische aktive Gegner in der Opposition, die es im Januar 2024 darauf anlegten, ein Inkrafttreten des Gesetzes aufzuhalten und das nötige Unterschreiben seitens Präsident Wolodymyr Selenskyj zu blockieren. Nun hat es dieser aber geschafft, seine Signatur zu setzen, weshalb jetzt berichtetet werden kann, dass die Ukraine letztlich Cannabis für medizinische Zwecke legalisiert hat.
Über sechs Millionen potenzielle Patienten
Wie eine parlamentarische Datenbank am Donnerstag, dem 15.02.2024 aufzeigte, hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Gesetz zur Legalisierung der medizinischen Verwendung von Cannabis unterzeichnet. Das meldet unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters auf ihrer Internetpräsenz. Laut dem Gesetzgeber könnten somit in Zukunft mehr als sechs Millionen Menschen in der Ukraine von einer Versorgung mit medizinischem Cannabis profitieren.
Dazu zählten nach Angaben unter anderem Krebspatienten, Zivilisten, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, sowie hart kämpfende Soldaten, die aus den Gefechtsgebieten bedauerlicherweise verwundet zurückkommen. Unterzeichnet soll der Präsident der Ukraine das Gesetz bereits am Dienstag, dem 13.02.2024, was jedoch weiterhin bedeutet, dass es erst sechs Monate nach der offiziellen Veröffentlichung in Kraft treten kann. Das Verbot bezüglich des Verkaufs oder der Abgabe von Cannabis für den Freizeitkonsum soll aber auch darüber hinaus bestehen bleiben.
Gesundheitsministerium unterstützt die Legalisierung
Ein wichtiger Unterstützer der Legalisierung von medizinischem Cannabis in der Ukraine ist das dort agierende Gesundheitsministerium. Dieses muss aufgrund der nun in die Wege geleiteten Rechtslage jetzt eine Liste von Krankheiten und Bedingungen ausarbeiten, für die medizinisches Cannabis künftig verschrieben werden darf.
In einer Erklärung des ukrainischen Parlaments heißt es betreffend der Umstände, dass der von Selenskyj unterzeichnete „Gesetzentwurf zur Regelung des Verkehrs von Cannabispflanzen für medizinische, industrielle, wissenschaftliche und wissenschaftlich-technische Zwecke“ die richtigen Voraussetzungen für einen erweiterten Zugang der Patienten „zur notwendigen Behandlung von onkologischen Erkrankungen und posttraumatischen Belastungsstörungen infolge des Krieges“ schaffe.
Vorgesehen ist seitens des Gesetzgebers, dass spezielle Lizenzen für den Anbau und den Verkauf von Cannabis in der Ukraine verteilt werden sollen und anschließend eine polizeiliche 24-Stunden-Videoüberwachung aller genehmigten Produzenten garantiert wird. Erhalten sollen Patienten ihre Medikamente auf Cannabisbasis dann nur mittels elektronischer Rezepte, die je nach dem Gesundheitszustand des Betroffenen einzig von einem praktizierenden Arzt ausgestellt werden dürfen.
Hoffentlich hilft der Medizinalhanf aber in Bälde bereits möglichst vielen Menschen, die aktuell und schon viel zu lange wegen des unsinnigen Kampfes in ihrem Land viel Leid erleben mussten.