Die derzeitige Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, holt sich Minnesota’s Gouverneur Tim Walz als sogenannten Running Mate an Bord des Wahlkampfs um die Präsidentschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika. Da der gesetzliche Status von Cannabis in den USA prägend ist für den weltweiten Umgang mit der Pflanze, fragt sich die globale Community zu Recht, ob das Duo im Falle des Wahlsiegs das Potenzial hat, Cannabis in den USA endlich bundesweit zu legalisieren.
Vor wenigen Tagen hat die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bekannt gegeben, wer ihren Wünschen entsprechend als ihr Vize ins Weiße Haus einziehen soll. Der Gouverneur des Bundesstaats Minnesota, Tim Walz, soll ihr helfen, die Wähler zu erreichen, zu denen sie als schwarze Frau der akademischen Oberschicht nur schwer den Zugang findet, zur Arbeitern, weißen männlichen Bürgern oder auch zu den Farmern des Landes. Vor kurzem hatten wir in einem Beitrag Kamala Harris Einstellung zu Cannabis erörtert, nun stellt sich die Frage, wie sich ihr Wunsch-Vize zu diesem Thema positioniert.
Cannabispolitische Reformen in Minnesota sind Walz zu verdanken
In seiner Heimat Minnesota konnte der 60-jährige Demokrat Tim Walz bereits einige positive Akzente in der Cannabispolitik des US-Bundesstaats setzen. Ende Mai 2023 wurde mit seiner tatkräftigen Unterstützung die Legalisierung von Cannabis als Genussmittel verabschiedet, die dann wenig später im August in Kraft trat, nachdem Walz sie als Gouverneur unterzeichnet hatte. Schon im Jahr 2017 engagierte Tim Walz sich für die Legalisierung und im Jahr 2019 wies er die staatlichen Behörden von Minnesota an, die Vorbereitungen für die Regulierung von Cannabis zu treffen.
Im Jahr 2018 war er als Abgeordneter im Repräsentantenhaus des Bundesstaats einer der Urheber des VA Medicinal Cannabis Research Act und förderte damit die Erforschung medizinischer Eigenschaften der Pflanze. Seinen unermüdlichen Einsatz für die Legalisierung und Regulierung lobte auch die National Organization for the Reform of Marijuana Laws (NORML), die Walz mit einem A-Rating für seine Cannabispolitik belohnte.
„Wir wissen schon zu lange, dass das Verbot des Cannabiskonsums nicht funktioniert hat. Durch die Legalisierung von Cannabis für Erwachsene Konsumenten kurbeln wir unsere Wirtschaft an, schaffen Arbeitsplätze und regulieren die Branche, um die Gesundheit der Bürger von Minnesota zu schützen. Die Legalisierung von Cannabis als Genussmittel und die Amnestieregelungen für vergangene Delikte wird die Gesellschaft stärken.“ – so Walz nach der Verabschiedung des Gesetzesentwurfs Ende Mai 2023.
Bekommt Walz nach dem Wahlsieg das Projekt Cannabis Liberalisierung?
Sollte Kamala Harris tatsächlich die nächste Präsidentin der USA werden und Tim Walz ihr Vize, so stehen die Sterne für eine bundesweite Legalisierung so gut wie nie zuvor, da auch Harris sich mittlerweile gern als Befürworterin liberaler Reformen darstellt. Wie wichtig den beiden das Thema dann nach Amtsantritt wirklich ist, angesichts globaler Konflikte und auch einiger innenpolitischer Krisen, das ist ungewiss. Harris selbst gibt sich zwar liberal, setzt sich aber aktiv nur wenig für eine liberalere Cannabispolitik ein.
Da nun der Vizepräsident in den USA eher im Hintergrund bleibt und die Linie und Agenda des Präsidenten vertritt, wäre es vielleicht denkbar, dass Walz sich des auf der großen Bühne eher nebensächlich behandelten Themas Cannabis widmen und entsprechende Reformen auf den Weg bringen darf.