Polizisten gehören für viele Menschen nicht gerade zu den ersten Personen, die sie vor Augen haben, wenn es um die Legalisierung von Cannabis und anderen Drogen geht, aber dieser traurige Umstand könnte sich dank der Bemühungen der internationalen NGO „Law Enforcement Against Prohibition“, kurz „LEAP“ genannt, in Zukunft vielleicht sehr schnell zum Besseren ändern. So können Klischees und Vorurteile über die Vertreter einer vernünftigen, wissenschaftlich fundierten Politik zum Umgang mit den vielen psychoaktiven Substanzen unserer diversen Gesellschaften und deren Kulturen langsam, aber hoffentlich nachhaltig und sicher abgebaut werden.
Der Kampf gegen die desinformierende Korruption
Am 16. März 2002 gründete der pensionierte Polizist Peter Christ nach vier Jahren Vorbereitung mit vier anderen Beamten die „Law Enforcement Against Prohibition“: Jack A. Cole war 26 Jahre für die New Jersey State Police tätig, davon 14 Jahre im Drogendezernat, wo er die meiste Zeit erfolgreich als Zivilbeamter unterwegs war.
Howard Woolridge diente 18 Jahre in Michigan als Polizist, bevor er in Texas Vorträge für Kiwanis und Rotarier zur Beendigung des „Krieges gegen die Drogen“ abhielt. Daniel Solano versah seinen Dienst ebenfalls in Michigan und John Gayder aus Ontario in Kanada ist der einzige Beamte, der zur Zeit der Gründung noch aktiv im Dienst war.
Unterstützung erhielten sie dabei auch von Mark Greer, dem Geschäftsführer des „Media Awareness Projects“, der bereits beim zweiten Treffen mit dem Mediziner Tom O’Connell die NGO „DrugSense“ im November 1996 gründete. Weitere Hilfe bei der Gründung dieses wichtigen Faktors für polizeiliche Pionierarbeit im Kampf gegen einen tödlichen, unkontrollierten und unversteuerten Schwarzmarkt erhielten sie vom „Marijuana Policy Project“, das die Finanzierung eines prohibitionskritischen Projekts, welches aus Polizisten stand, anbot. Durch dieses stabile Fundament konnte „LEAP“ in den 12 Jahren ihres Bestehens bereits in mehreren Ländern Fuß fassen, darunter Kanada und England, wobei auch in Deutschland bald eine Außenstelle entstehen wird.
Diese ist leider durch das vom Innenministerium Nordrhein-Westfalens ausgesprochene Verbot der Annahme eines Ehrenamtes als Vorsitzender von „LEAP Deutschland“ durch den Polizeipräsidenten Münsters, Hubert Wimber, verzögert worden. Er hat sich schon zuvor mehrfach für eine Alters-, Qualitäts- und Zugangskontrolle eingesetzt und wird im Sommer 2015 in Pension gehen. Unterstützt wird „LEAP Deutschland“ auch vom ehemaligen Polizisten Frank Tempel, der seit 2010 für „DIE LINKE“ als drogenpolitischer Sprecher im Bundestag fungiert. „LEAP“ kämpft für eine regulierte Abgabe, die nicht wie eine bloße Dekriminalisierung dem Schwarzmarkt weiter die ökonomische Hoheit über das Angebot von psychoaktiven Substanzen überlässt, sondern eine informierte Sozietät erzeugen möchte, die einen bewussteren und ehrlicheren Umgang mit psychoaktiven Substanzen ermöglicht. Dieser Umgang sollte frei von den symptomatischen Nebeneffekten der Prohibition wie Gewalt, Korruption, Lügen, Manipulation, Propaganda, Qualitätsunterschieden sein.
Zu hochakademisch darf dieser Test natürlich nicht sein, denn man braucht auch kein Studium in Physik, um die globalen Verkehrsregeln nachvollziehen zu können, und dies würde sonst erst recht wieder einen großen Schwarzmarkt weiter am Leben erhalten. Doch ein Grundverständnis dafür, was man sich im Rahmen der freien Selbstbestimmung über den eigenen, erwachsenen Geist und Körper, mit welcher psychoaktiven Substanz durch welche Konsumform antut, sollte man schon haben, um die Risiken zu minimieren.
Das Vertrauen in die Gesetzeshüter würde dadurch wiederhergestellt und die bislang reduzierten Aufklärungserfolge bei realen Verbrechen mit unfreiwilligen Opfern würde wohl auch wieder zunehmen. So könnten sie sich wieder auf echte Bedrohungen der Freiheit und Sicherheit der Gesellschaft konzentrieren, anstatt ein totalitäres System des pharmakologischen Faschismus zu forcieren, das bereits mehrfach historisch falsifiziert wurde und die fundamentalsten Menschenrechte gravierend untergräbt, während es nur
der Korruption und den Verbrechern dient, wie der Fall der beim Chefermittler der Drogenfahndung Kemptens gefundenen 1,8 Kilo Kokain deutlich zeigt. Dieser hatte auch noch seine Frau vergewaltigt und eingeschüchtert. Er gab an, die Stimulanz diente dem „privaten Gebrauch“ und er habe es zu Anschauungszwecken überlassen bekommen.