Ein ganz anderer Gesichtspunkt beim Cannabisverbot ist das Freiheitsrecht. Ist es schlimm, wenn ich mich berauschen möchte? Ist es ein Vergehen, wenn ich high sein will? Wenn einige Kiffer gefragt werden, dann ist es das selbst in deren Sichtweise. Cannabiskonsum ist in Deutschland legal, nur nicht einige damit verbundene Handlungen wie der Besitz.
Mit welchem Recht begründet sich das Cannabisverbot?
Als Mensch habe ich Rechte und ich habe auch das Recht, über mich zu verfügen, auch dann, wenn ich mir dadurch selbst schade. Es ist nicht verboten, übergewichtig zu sein und weiterhin viel zu essen. Es ist nicht verboten, soviel Sport zu treiben, dass man davon krank wird. Auch ist es keine Pflicht, dass man im Krankheitsfall einen Arzt aufsucht, um sein eigenes Leben zu erhalten. Es ist nicht verboten, erwerbslos zu sein, um sozusagen nicht das Beste aus seinem Leben zu machen. Wer möchte, der kann auch betteln gehen. Und natürlich ist es erlaubt, sich mit Alkohol und Tabak langfristig zu töten. Wer möchte, der darf über sich verfügen, selbst wenn das zu seinem offensichtlichen Nachteil ist. Solch ein persönliches Freiheitsrecht zu untersagen, ist das Verbrechen.
Schlimm ist es, wenn einem Individuum dieses unmittelbare Freiheitsrecht eingeschränkt wird. Und genau das passiert dadurch, dass Weed verboten wird. Diese vergleichsweise harmlose Genussdroge für sich zu verwenden ist für die Gesellschaft garantiert nicht schlimm, es ist kein Verbrechen. Es wird jedoch kriminalisiert und gerade das ist das Verbrechen. Das Verbrechen ist die Prohibition, die eines der unmittelbaren Rechte des Menschen erheblich einschränkt, über sich verfügen zu können.
Drogensucht als Krankheit anerkannt
Eine Drogen- oder Substanzsucht ist laut der UN Sicht inzwischen nichts weiter als eine Krankheit. Es ist auf Grundlage der Menschenrechte nicht gestattet, dass Menschen aufgrund einer Krankheit diskriminiert oder verfolgt werden. Die Gesellschaft darf sich lediglich gegen diejenigen schützen, die anderen Menschen massiven Schaden wie körperliche Gewalt antun würden. Denn das würde wiederum das Freiheitsrecht anderer Menschen einschränken und wäre nicht zu billigen.
Wer seine Substanzsucht mit Alkohol, Tabak oder auch Medikamenten auslebt, scheint das zu dürfen. Es scheint aber nicht für Kiffer zu gelten, die dann nur „kranke Menschen“ sind. Diese durch die Gesellschaft als krank angesehen Menschen dürfen ganz legitim benachteiligt, diskriminiert und verfolgt werde. Sie für ihre Konsumhandlungen vor den Richter stellen, sie aus dem Job werfen und ihnen den Führerschein nehmen, muss immerhin als gravierende Benachteiligung gewertet werden. Diese Menschen haben aufgrund ihrer „Krankheit“ keine Rechte mehr, die jedoch jedem anderen Menschen, ob gesund oder ebenfalls (angeblich) krank, zugestanden werden.
Somit wird hier der Vergleich zum dritten Reich gezogen, in dem kranke Menschen einfach zusammen getrieben und umgebracht wurden. Unsere Gesellschaft bringt ihre Opfer zwar nicht mehr um, sie zerstört aber immer noch ihre Existenzen. Das passiert so nachhaltig, dass viele Prohibitionsopfer auch nach ihrer Haftstrafe nicht mehr in ein geregeltes Leben zurückfinden können und dem Untergang geweiht sind. Wegen der Drogen? Nein, wegen der strafrechtlichen Verfolgung und damit verbundenen Brandmarkung. Hätten sie ein Freiheitsrecht, würden sie nicht vor dem Richter landen und könnten ihren Job und meist auch ihren Führerschein behalten. Sie könnten dennoch zum Arzt gehen, wenn sie bei einem akuten Suchtproblem wirklich den Punkt der Bereitschaft erreicht haben. Vorher bringt das ohnehin fast bei keinem etwas, und direkter oder indirekter Zwang hat schon bei vielen beträchtlichen Schaden angerichtet.
Missachtetes Freiheitsrecht ist Menschenrechtsverletzung
Die Prohibition ist nichts weiter als eine gewaltige Menschenrechtsverletzung. Meistens kommen die Opfer dabei nicht ums Leben, es werden jedoch weltweit Millionen Existenzen zerstört. Millionen Menschen müssen sich verstecken und leben in Angst. Je länger die Prohibition andauert, umso mehr wird verboten, umso mehr Menschen werden belangt und bestraft, umso schädlichere Drogen kommen auf den Markt. Es werden Millionen Jahre Haft ausgesprochen, die für die Volkswirtschaft nichts weiter als eine Belastung sind, wobei das eingeschränkte Freiheitsrecht doch der schlimmere Faktor ist. Die Prohibition ist eine schwere Bürde für unsere Gesellschaft, ihre Folgen sind weitaus schlimmer, als Weed es sein könnte.
Aufgrund der Prohibition wird die gesamte Erdbevölkerung belogen und getäuscht. Es wird eine gewaltige Propaganda betrieben, die all das Unrecht rechtfertigen soll. Es handelt sich um eine Lügenpropaganda, die bestrebt ist, die Wahrheit zu ignorieren und zu vergessen. So werden Forschungsarbeiten zu Hanf der unabhängigen und objektiven Forscher einfach nicht zur Kenntnis genommen. Die Politik beruft sich lieber auf Forschungsarbeiten der bezahlten Forscher mit vorgegebenen Ergebnissen. Die Politik, die Wirtschaft und das Verbrechen sind sich einig, dass Weed verboten bleiben soll, da es dadurch für sie am besten läuft. Was ist dagegen schon das Freiheitsrecht der geblendeten Bürger? Millionen Menschen bleiben dadurch auf der Strecke und zehntausende kommen ums Leben, nicht durch Drogen, sondern durch Gewalt aufgrund der Drogengelder. Warum werden in Kriegsregionen so viele Drogen angebaut und hergestellt? Um den Krieg zu finanzieren. Ohne den War on Drugs gäbe es auch sonst weniger Krieg in dieser Welt.
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Damit wir nicht in der Drogensucht gefangen sind, werden wir durch Verbote vor dem Drogenkonsum geschützt? Inwieweit sind wir denn frei, wenn man entweder auf Alkohol ausweicht oder im Knast schmort, weil man seine Marihuanablüten nicht legal zu Konsumzwecken besitzen darf? Selbst der medizinische Einsatz im legalen Rahmen wird in Deutschland erheblich erschwert und war bis 2007/2009 noch unmöglich. Das mit der Freiheit erklärt sich so, dass die so frei sind, uns die Freiheit nach Gutdünken zu nehmen.
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Wer entscheidet darüber, welche Substanzen legal und welche illegal sind? Jemand, der rein ideologisch oder gewinnorientiert handelt, von Drogen jedoch meist keine Ahnung hat. Ansonsten müssten Alkohol und Tabak verboten sein, nicht jedoch Cannabis oder „Zauberpilze“.
Anders gefragt: Mit welchem Recht wird überhaupt eine Substanz verboten, wenn es dem Freiheitsrecht des angeblich freien Bürgers unterliegen muss, sie zu nehmen? Eine Drogenfreigabe würde das nicht bedeuten, sondern einen regulierten Drogenmarkt. In anderen Ländern wie Portugal werden Konsumeinheiten jeder Droge geduldet. Was passiert? Die persönlichen und das gesellschaftliche Drogenproblem nehmen in ihrer Intensität ab. Die Problemkonsumenten haben bessere Chancen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Der War on Drugs ist das absolute Drogenproblem und zugleich das Problem, welches sich durch Abschaffen am einfachsten beheben ließe.