Nach den Plänen der italienischen Region Umbrien für die Entstehung eines Hanf-Entwicklungsprogramms soll nun auch in der Gemeinde Roccasecca das ökologische Potenzial der Hanfpflanze erforscht werden. Angaben der Gemeindebehörden zufolge wolle man das Potenzial für die Entwicklung einer Hanfplastik-Lieferkette erforschen, während lokale Böden von den Sanierungseigenschaften der Pflanze profitieren könnten.
Die Initiative wurde von Marco Delle Cese, Präsident des Konsortiums für die industrielle Entwicklung in diesem Teil des Landes und dem Bürgermeister von Roccasecca, Giuseppe Sacco, angekündigt. Die Nationale Agentur für neue Technologien und nachhaltige Energie (ENEA) sowie die Universität Cassino (Unicas) werden als wissenschaftliche Partner an dem Projekt beteiligt sein.
Wir brauchen diejenigen, die in der Lage sind, das Produkt zu nehmen und es zu transformieren
Marco Delle Cese
Nachhaltiger Kunststoff
Man werde untersuchen, wie man Kunststoff auf Grundlage von Hanffasern herstellen könne. „Plastik, das nicht verschmutzt, grünes Plastik, das biologisch abbaubar ist: das ist der Traum“, sagt Delle Cese in einem Bericht von Hemp Today. Ziel des Projekts sei die Entwicklung eines nachhaltigen Netzwerks aus Produzenten und Zwischenhändlern. Die Behörden planen eine lokale Industrie, die mit Setzlingen beginnt, Produzenten das Rohmaterial zur Verfügung stellt und den Landwirten eine entsprechende Bezahlung garantiert.
„Wir brauchen diejenigen, die in der Lage sind, das Produkt zu nehmen und es zu transformieren“, so Delle Cese.
Die Initiative sucht nun nach Industriepartnern, die Expertise in den Bereichen Polymere, Umweltmanagement und Energie mitbringen.
Mit Hanf in eine nachhaltige Zukunft
Bürgermeister Sacco, dessen Verwaltung sich auf Umweltfragen konzentriert, erklärte, dass die Initiative nicht nur helfen könne, Böden wieder fruchtbar zu machen, sondern auch die Wirtschaft davon profitiere und Arbeitsplätze schaffe. Hanfpflanzen sollen unter anderem die im Boden vorhandenen Schwermetalle absorbieren.
In Umbrien, einer angrenzenden Region in Mittelitalien, sehen Behörden ebenfalls das Potenzial von Biokunststoffen und Biopolymeren auf Hanffaserbasis. Sie wollen außerdem erforschen, wie sich die Fasern im Modesektor und für Naturtextilien verwenden lassen.