Seit wenigen Tagen ist eine neue Regelung im Umgang mit medizinischem Cannabis in Israel in Kraft getreten. Patienten dürfen nun ihr Cannabis außerhalb der in ihrer Erlaubnis angegebenen Adresse konsumieren.
Auch wenn die Inhaber einer Erlaubnis für den Umgang mit Cannabis nun außerhalb ihrer Heimatadresse konsumieren darf, so ist es nicht überall im öffentlichen Raum gestattet. Erlaubt sind andere Privaträume, Häuser und Wohnungen, aber auch an öffentlichen Konsumräumen, die zur Verhinderung des Rauchens an öffentlichen Plätzen explizit als solche definiert sind. Raucherräume müssen außerdem über eine ausreichende Belüftung verfügen und darf nicht einsehbar sein.
Illegal bleibt unter anderem das Rauchen von Cannabis in Gegenwart anderer Personen, die nicht Cannabispatienten sind. Grundsätzlich ist das Rauchen in Gruppen eigentlich nicht erlaubt, doch im Falle von Räumen, zu welchen nur Patienten Zugang haben, werden die Behörden wohl kaum Anstrengungen unternehmen, das Rauchen dort zu unterbinden.
Wird es in Israel bald Coffeeshops geben?
Skeptiker befürchten, die Apotheken, die auch Abgabestelle für Medizinalcannabis sind, sich zu einer Art Coffeeshop entwickeln könnten. Apotheken könnten nun rein theoretisch einen Raucherbereich für Patienten einrichten. Tatsächlich ist eine solche Lösung mit einem lediglich abgetrennten Bereich in einer Apotheke nicht möglich. Denkbar wäre höchstens, dass eine Apotheke benachbarte, andere Räumlichkeiten für diesen Zweck anmieten und zur Verfügung stellen könnte. Da dies der Apotheke wohl kaum nennenswerte Mehreinnahmen einbringen wird, darf daran gezweifelt werden, dass viele Apotheken so etwas umsetzen werden.
CSC-Modelle wie in Spanien denkbar
In der Bevölkerung wirft die Neuregelung auch die Frage auf, ob es etwa die Möglichkeit geben wird, Cannabis Social Clubs zu gründen, wo Patienten sich aufhalten und ihre Medizin zu sich nehmen können. Da in Israel auch das Rauchen der Blüten üblich ist, würde ein Club für Patienten auch diese Applikation gestatten? Dass in Israel künftig ähnliche Cannabis Social Club Konzepte wie in Spanien umgesetzt werden, gilt als sehr wahrscheinlich. Hierbei handelt es sich um Privaträume, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind und die Clubmitgliedern exklusiv als Konsumraum angeboten werden.