Das griechische Parlament hat eine Gesetzesregelung verabschiedet, die den Anbau und Verkauf von medizinischen Cannabisprodukten ermöglicht.
Das Gesetz, das mit 158 Stimmen akzeptiert und mit 33 Stimmen abgelehnt worden war, soll die Produktion und den Verkauf von medizinischen Cannabisprodukten aus der Pflanze Cannabis Sativa L. mit einem THC-Gehalt von über 0,2 % regeln und wurde ursprünglich von dem Ministerium für Entwicklung und Investitionen initiiert.
Christos Kellas von der liberal-konservativen Partei Nea Dimokratia verwies in dem Bericht der Nachrichtenseite Greek Reporter auf die positiven Auswirkungen, die eine legale medizinische Cannabis-Industrie auf die Ökonomie des wirtschaftlich immer noch angeschlagenen Landes. Das Gesetz werde Rahmenbedingungen für die Entwicklung einer legalen Industrie schaffen. Aus wirtschaftlicher Sicht könne man von Investitionen aus dem Ausland und der Schaffung von Arbeitsplätzen profitieren.
Die Weichen für die Legalisierung von medizinischem Cannabis wurden in Griechenland bereits 2017 gelegt. Damals wurde Cannabis von Kategorie A, wo zum Beispiel auch Heroin gelistet ist, in Kategorie B zu Substanzen wie Kokain, Opium und Methadon verschoben.
Der damalige Ministerpräsident Alexis Tsipras bezeichnete die Entscheidung vor drei Jahren als richtungsweisend und sagte, Griechenland zähle nun zu den Ländern, in denen die Versorgung von Menschen in Not mit Cannabis legal sei. Trotzdem fehlte es der Ankündigung damals an rechtlichen Rahmenbedingungen, sodass das Gesetz in der Realität wenig Auswirkungen auf Patienten hatte.
Befürworter der aktuellen Entscheidung erwarten nun schnelle Ergebnisse, da dadurch die Beantragung der nötigen Lizenzen beschleunigt werden könnte. Um Cannabis legal anbauen zu können, sind zwei separate Lizenzen notwendig.