Cannabispolitik hat nicht direkt etwas damit zu tun, dass man Cannabis anbauen kann. Sie hat eher damit zu tun, dass wir es unter Strafandrohung nicht dürfen. Als Mensch, der im Gegensatz zu vielen anderen selbst denkt und nicht nur die vorgegebenen Meinungen der Gesellschaft, der Religion, der Politik und vor allem der Medien übernimmt, ist es für mich immer wieder unverständlich, was Menschen und vor allem Kiffer, denken. Dass jemand, der nie gekifft hat, der keine Kiffer im Bekanntenkreis hat, dem immer nur erklärt wird, wie schlimm Hanf ist, denkt, dass dieses Kraut wie Krätze für das Gehirn und die Gesundheit wirkt, ist verständlich.
Pure Gehirnwäsche spielt Opfer gegeneinander aus
Wie aber gerade einige Kiffer denken können, dass Hanf eine gefährliche und schädliche Droge ist, von der alle krank und verrückt werden, das ist kaum nachvollziehbar. Es ist aber so, einige Kiffer sehen in Weed noch immer etwas wirklich Schlechtes, sie sehen in dem Besitz und der Nutzung etwas Gefährliches, etwas Verbotenes, etwas zurecht Kriminelles. Cannabisdealer sind Kriminelle und landen zu Recht vor dem Richter. Man rauche halt mal einen Joint, aber macht das doch nur mit sich selbst. Daran können wir sehen, was die Propaganda Cannabispolitik ist: Eine Gehirnwäsche. Der Konsument will es für sich dürfen, aber seine „Gönner“ sollen im Knast schmoren? Wer rennt denn im Normalfall zu wem? Der Dealer zum Konsumenten oder umgekehrt?
Cannabispolitik von Lügen geprägt
Die meisten negativen Aussagen über Hanf sind nichts weiter als Lügen, um dessen Verbot nicht nur in der Cannabispolitik zu rechtfertigen. Verboten wurde Hanf aber nicht, da es eine Genussdroge ist. Er wurde verboten, da es als Rohstoff gewissen Industriegiganten gefährlich geworden wäre. Diese haben ihre Investitionen dadurch geschützt, dass sie ihre Beziehungen und auch ihr Geld eingesetzt haben, um Hanf als den „Mörder der Jugend“ verbieten zu lassen. Jeder kann gerne mit Google nach Harry J. Anslinger, Dupont und Hearst suchen und wird so einiges über die Verbotsgründe der Cannabispolitik finden. Die im späteren Kapitel „Jetzt Marihuana aktiv legalisieren“ empfohlenen Bücher „Von Hanf ist die Rede“, „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“ und „Die Drogenlüge“ werden tiefergehende Infos bieten, die hier jeden Rahmen sprengen würden.
Schlimmer als Heroin?
Zeitweise wurde in den USA erklärt, dass Hanf, der definitiv nicht abhängig oder gewalttätig macht, so wie eine tödliche Überdosis praktisch nicht erreichbar ist, praktisch schlimmer als Heroin wäre. Mit dem Suchwort „Reefer Madness“ findet sich auf YouTube noch der im Jahr 1936 erschienene US-Propagandafilm. Die Aussage lautet, dass der Konsum von Marihuana einen wahnsinnig und zum Mörder macht. (Heroin macht immerhin nur sehr stark abhängig.)
Dass all das nichts weiter als totaler Quatsch ist, das sollte man noch wissen. So kann sich nun jeder denken, dass auch all die anderen Gedanken, mit denen die Gefährlichkeit von Hanf erklärt wird, nichts weiter als eine Lügenpropaganda sind. Wenn die Glaubwürdigkeit wegen dieser Mechanismen nicht mehr vorhanden ist, aber die Personen in der Drogenpolitik das alles selbst bereits glauben, wie soll denn jetzt noch objektiv über die Gefahren von Drogen aufgeklärt werden?
Wie sollen die „Kids“ sich nicht bereits bei Erstkontakten mit anderen Drogen wegen ihrer Unwissenheit einen erheblichen Schaden zufügen? Und treffen sie auf den schlimmen Dealer mit diesen anderen Drogen wegen des Hanfes oder dem Hanfverbot? Denn wo sollten sie ihr Marihuana denn kaufen, wenn nicht beim schlimmen Dealer mit all den anderen Drogen?
Diese Lügen gehen ursprünglich nicht von der Politik, sondern von der Presse und dem dahinterstehenden Geld aus. Diese Medien wirken so effektiv auf die Politiker ein, dass selbst die, die bereits gekifft haben, sich energisch gegen den Hanf aussprechen und diesen immer stärker verbieten.
Mehr Verbote ergeben immer mehr Konsumenten?
Seit dem Beginn der Prohibition steigen die Zahlen der Kriminalisierten praktisch mit jedem verstreichenden Jahrzehnt an. In den USA, in denen es pro Kopf ca. zehnmal mehr Häftlinge gibt, als es für Europäische Verhältnisse gilt, sind die Vollzugsanstalten so überfüllt, dass Aktiengesellschaften die „Betreuung“ der Gefangenen übernehmen und viele sogar daheim mit Fußfesseln sitzen.
Turnhallen voll mit Etagenbetten ohne Zwischenwände oder ähnliche Haftbedingungen und Auswirkungen durch die Repression sind der Schaden für die Konsumenten und die ganze Gesellschaft. Warum wird denn letztlich noch mehr Cannabis konsumiert? Weil keiner dieses Verbot einsehen kann und viele auch wegen der Repression keine Perspektive haben. Auch wenn einige Konsumenten „versumpfen“ oder anderweitige Probleme durch den reinen Cannabiskonsum ausprägen, so kann das nicht ein Verbot um des Verbietens-Willen rechtfertigen. Was müsste dann noch alles verboten werden?
Der War on Drugs
Der War on Drugs wurde unter Nixon ausgerufen, es wurde zu dieser Zeit die international operierende Verfolgerbehörde DEA gegründet. Vor dem War on Drugs galt die „Brotherhood of Eternal Love“ als die „Hippiemafia“. Diese hat das Jahr 1972 nicht überlebt, die Hells Angels gibt es allerdings noch heute. Ohne Drogenverbote wäre alles noch weit schlimmer? Die Alkoholprohibition der USA war einst derart schlimm, dass sie zumindest auf Bundesebene wieder abgeschafft wurde. Muss das mit Cannabis erst so schlimm werden, dass die Cannabispolitik einlenkt?
Und warum hat Nixon den War on Drugs, der zu einem Großteil den Hanf trifft, ausgerufen? Der Vietnamkrieg war auch wegen des Widerstandes innerhalb der USA verloren. Der War on Drugs sollte die Hippies zerschlagen und aus rassistischer Motivation auch die Schwarzen treffen. Es hat geschichtliche Tradition, dass man einfach das verbietet, was überwiegend die eigenen Gegner machen, um sie bekämpfen zu können. Hätten Hippies und Schwarze keine Drogen, sondern Kaugummi konsumiert, wären heute Kaugummis verboten.
Fotoinfos
Titelfoto:
Knast für die eine Pflanze, Steuern auf die andere. Viele denken, dass es sinnvoll ist. Dabei ist die legale Pflanze stark suchterzeugend und sehr schädlich, wohingegen die verbotene zwar ein Rauscherlebnis auslösen kann. Sie kann aber auch als Medikament eingesetzt werden und wirkt auf den Körper nicht toxisch. Wenn das Verbot den Konsum nicht unterbindet, aber doch wegen des unregulierten Schwarzmarktes gefährlicher macht, hat es sein Ziel verfehlt, Schaden von der Gesellschaft abzuwenden und sollte abgeschafft werden. Hat uns das Verbot denn davor geschützt, Drogen zu nehmen? Das hat es nicht und tat es noch nie. Es unterbindet jedoch den einfachen Zugang zur Cannabismedizin für hunderttausende deutsche Patienten, die sie vermutlich gerne nehmen würden.
Foto im Artikel:
Es gibt derzeit starke Signale für die Cannabislegalisierung. Andreas Müller ist in ganz Deutschland als der härteste deutsche Jugendrichter bekannt. Er hat eigens ein Buch geschrieben, damit Cannabis schneller legalisiert wird. „Kiffen und Kriminalität, der Jugendrichter zieht Bilanz“.