Probleme mit den gesetzlichen Bedingungen für cannabidiolhaltige Produkte haben aktuell nicht nur die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Länder rund um den Globus müssen sich derzeit mit Cannabidiol und den Hanfprodukten auseinandersetzen. Diese sind in den vergangenen Jahren sehr beliebt geworden. In der EU prallen der aufstrebende Handel mit CBD und die starre Gesetzgebung Bürokratie in einigen Staaten regelrecht aufeinander. Pragmatischer geht man in anderen Teilen der Erde an das Thema heran.
Praktische Ansichten setzen sich in den USA durch
Während es bei uns so scheint, als werde die Debatte um CBD, ähnlich wie die um Cannabis generell, noch ideologisch geführt, zeigen die USA in den vergangenen Monaten zunehmend progressive Ansätze im Umgang mit Cannabis. CBD und sein ökonomisches Potenzial spielen auch hier eine große Rolle für den Wandel. Nutzhanf wurde mit der Farm Bill beinahe vollständig in die Legalität geholt. Nun will man auch die Regulierung von CBD und den vielen Produkten voranbringen, die damit hergestellt und vertrieben werden. Die FDA hat dementsprechend in einer Ankündigung verlauten lassen, dass man in den nächsten Monaten ein detailliertes Regelwerk ausarbeiten und veröffentlichen werde.
Die FDA will die Meinung des Volkes zu CBD hören
Die Food and Drug Administration, oder kurz FDA, ist die US-Bundesbehörde für Lebensmittel und Arznei. Die stellvertretende Leiterin und Sprecherin der FDA, Dr. Amy Abernathy, geht davon aus, dass bis zum Ende des Sommers oder Anfang Herbst die Vorschriften festgelegt werden können, die den Umgang mit Cannabidiol regeln sollen. Um dabei besser auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen zu können, hat man öffentliche Anhörungen durchgeführt und medizinische Literatur zum Thema studiert.
Über 100 Redner hatten am 31. Mai dieses Jahres an der Anhörung über CBD und Politik teilgenommen, und eine Befragung eines FDA Online-Accounts auf einer Social-Media-Plattform zum Thema verzeichnete mehr als 3.400 Kommentare.
Das Interesse der medizinischen Forschung an Cannabidiol muss bestehen bleiben
Abernathy selbst zeigt sich begeistert von der Erforschung des therapeutischen Nutzens von CBD. Dennoch drücken sowohl sie als auch ihr Kollege Lowell Schiller einige Bedenken an einer zu weitgehenden Liberalisierung der Cannabidiol-Industrie aus. Sie befürchten eine zu große Verbreitung von CBD.
Wenn Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetik und anderen Produkten CBD vorkommt, mindert dies die wirtschaftlichen Anreize für die Forschung an Cannabidiol im therapeutischen Bereich. Das heißt, wenn durch die Massenproduktion CBD günstig wird und überall verfügbar ist, hätte die Wissenschaft weniger Interesse an der medizinischen Erforschung des Cannabinoids.
Inwieweit diese Annahmen der Realität entsprechen, ist schwer zu sagen, die Regulierung von Cannabidiol allerdings könnten sie beeinflussen. Da sowohl Abernathy als auch Schiller zu den Hauptverantwortlichen für das künftige Regelwerk zählen, kann es sein, dass es einige Beschränkungen für die CBD-Industrie geben wird.