Kanada plant den nächsten Schritt seiner Cannabis Legalisierung. Die kanadische Gesundheitsbehörde Health Canada veröffentlichte am 20.12.2018 einen Regelentwurf für Cannabis-Esswaren (Edibles). Die THC-haltigen Lebensmittel sollen demnach bis spätestens zum 17. Oktober 2019 zum Verkauf zugelassen werden.
Legalisierung mit Jugendschutz und klaren Regeln
Die Verordnungsentwürfe, die von Health Canada veröffentlicht wurden, differenzieren zwischen drei neuen Klassen von Cannabisprodukten: Lebensmittel, Extrakte und topische (äußerlich angewendete) Produkte, für die es jeweils einen maximalen THC-Grenzwert geben soll. Eine Packungseinheit cannabishaltiger Lebensmittel darf nicht mehr als 10 Milligramm THC enthalten, Extrakte und Topika hingegen sollen ein Maximum von 1.000 Milligramm THC nicht überschreiten dürfen.
Außerdem dürfen keine Zutaten verwendet werden, die essbares Cannabis für Kinder attraktiver machen würden, wie Süßstoffe oder Farbstoffe, die Edibles dürfen auch nicht nach bekannten Süßigkeiten aussehen. Auch die Kombination mit Stoffen, die den Konsum anregen könnten, wie Nikotin, ist nicht erlaubt. Verpackungen, die THC-haltige Produkte beinhalten, müssen kindersicher und mit einem Warnhinweis versehen sein, Angaben über gesundheitliche Vorteile sind verboten. Dies gilt gleichermaßen für Lebensmittel, Extrakte und topische Produkte.
Kanada ist sich des Gefahrenpotenzials von Alkohol bewusst
Mit besonderer Vorsicht und Strenge geht der Gesetzentwurf mit Cannabis in Verbindung mit Alkohol um. Cannabis-infundierte Alkoholgetränke sollen demnach nicht zugelassen werden. Die einzige Ausnahme sind Tinkturen mit minimalem Alkoholgehalt, von denen man nur wenige Tropfen konsumiert. Weder wird gestattet, Cannabis Etiketten auf alkoholischen Getränken anzubringen, noch dürfen Hersteller von Alkoholika ihre Marke auf Cannabis-Getränken repräsentieren. Mit dieser Vorschrift will die Regierung möglichst vermeiden, dass mit den beiden Substanzen THC und Alkohol Mischkonsum betrieben wird.
Legalisierung kann ein harmonischer und zügiger Prozess sein
Der Gesetzentwurf stößt auf breite Zustimmung, sowohl in der Politik als auch in der Cannabis-Industrie. Mit der wachsenden Vielfalt an legal erhältlichen Cannabisprodukten hofft man unter anderem, dem illegalen Schwarzmarkt die Abnehmer und somit die Geschäftsgrundlage zu entziehen. Viele Unternehmen warten bereits darauf, ihre Edibles, Cannabis-Getränke und anderen neuen Cannabisprodukte auf den Markt bringen zu dürfen.
Der Trend unter Cannabis-Konsumenten tendiert generell weg vom Rauchen und hin zu gesünderen Einnahmeformen für THC-haltige Produkte für den Freizeit-Konsum. Bis zum 20. Februar sollen noch Umfragen durchgeführt und in der Bevölkerung Informationen gesammelt werden, bevor über die neuen Regelungen beraten wird. Auf jeden Fall möchte Kanada sein Ziel einhalten, bis spätestens ein Jahr nach der Cannabis-Legalisierung auch die Regulierungen des Marktes für Edibles, THC-haltige Getränke und topische Produkte umgesetzt zu haben.