Die Legalisierung von Cannabis als Medizin bescherte dem deutschen Staat im Jahr 2018 Steuereinnahmen in Höhe von über 13 Millionen Euro. Das ergab eine Hochrechnung des Spitzenverbandes der Apotheker.
Der deutsche Staat hat im Jahr 2018 durch die Freigabe von Cannabis als Medizin fast 13,3 Millionen Euro Steuern eingenommen. Die Daten stammen aus einer Hochrechnung des Apotheker-Spitzenverbandes. Nachdem man ihm beim Finanzministerium darüber keine Daten geben wollte, bat der FDP-Bundestagsabgeordnete Markus Herbrand den Spitzenverband der Apotheker um eine Hochrechnung zu den Umsatzzahlen zu medizinischem Cannabis. Wie der Diplom-Finanzwirt und Steuerberater Herbrand gegenüber dem Spiegel erklärte, steige der Bedarf an medizinischem Cannabis stetig an. Das freue den Fiskus.
Milliardeneinnahmen durch Legalisierung des Freizeitkonsums
Für das Jahr 2019 rechnet der Apotheker-Spitzenverband mit einem Anstieg der Steuereinnahmen. Bis Ende Juni habe Deutschland laut der Hochrechnung bereits Cannabis-Arzneimittel in Höhe von rund 52 Millionen Euro importiert.
Cannabis ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Die Zahlen legen nahe, dass der Staat auch von der Legalisierung von Cannabis für den Freizeitkonsum profitieren könnte. Das bestätigen auch die des Düsseldorfer Wirtschaftswissenschaftlers Justus Haucap vorgestellten Zahlen [2]. Würde Deutschland Cannabis auch für den Freizeitgebrauch legalisieren, könnte der Staat jährlich zweieinhalb Milliarden Euro an Steuern einnehmen.
Die Berechnung besteht zum einen Teil aus Steuereinnahmen, die der Staat bisher nicht erheben kann. Zum anderen werden Kosten berücksichtigt, die durch die Legalisierung von Cannabis wegfallen würden. Dazu zählen Kosten für Gerichtsverfahren, oder der Verwaltungsaufwand bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten. Die Berechnung sei relativ konservativ angesetzt, so Haucap.