Wir leben in einer neoliberalen Marktwirtschaft und in dieser setzen sich die Stärkeren gegenüber den anderen durch. Eine Cannabislegalisierung würde nichts daran ändern, dass wir noch immer in einer neoliberalen Marktwirtschaft leben. Um es zu konkretisieren: Uns geht es „gut“, wenn unsere Wirtschaft wächst. Das messen wir am Bruttosozialprodukt, am Bruttoinlandsprodukt, am Import und Export und anderen Faktoren.
Wie genau funktioniert unsere Wirtschaft?
Dieses zwanghafte Wachstum hat jedoch wenig damit zu tun, ob es den Bürgern im Schnitt besser geht. Haben diese sich kaputt gearbeitet, stellt sich die Frage nach der medizinischen Versorgung und ob es einem damit wieder gut gehen kann. Zudem bedeutet ein Wirtschaftswachstum nicht, dass der Staat sich erholt und Schulden tilgt. Wir sind, ob mit oder ohne Cannabislegalisierung zueinander Konkurrenten, auch in der EU.
Wir senken die Steuern für die Wirtschaft, drücken die Löhne, um die Kosten für die Wirtschaft gering zu halten und gewähren Verbraucherkredite, damit die Arbeitnehmer dennoch die Waren und Leistungen beanspruchen können, damit die Wirtschaft bei uns investiert oder wenigstens nicht abwandert. Trotz Wachstum nimmt doch praktisch jedes EU Land jedes Jahr neue Schulden auf und nicht mal der Wirtschaft geht es gut: Wollen wir das denn jetzt alles den Chinesen verkaufen, weil die Pleitegriechen es sich nicht mehr leisten können?
Wie wirkt sich die Cannabislegalisierung auf die Wirtschaft aus?
Cannabis wird trotz aller Verbote gehandelt. Der Schwarzmarkt kann dabei jedoch kaum besteuert werden und wegen der Verbote ist dennoch alles sehr teuer. Aber die oberen Ebenen der Mafia hat Geldmengen, die sie nicht ausgibt und auch nicht auf der Bank einzahlen kann. Mit der Schattenwirtschaft wird nicht alles an Geld verbraucht oder in die Wirtschaft geschleust.
Bargeld in Mengen von Tonnen wird aus der Wirtschaft gezogen und die EZB kann es einfach nachdrucken und als das eigene verwenden. Ist das positiv für die Wirtschaft? Bis dann vielleicht doch mal alle zugleich ihr Schwarzgeld gut verteilt in den Kassen klingeln lassen und der Geldwert einbricht!
Die Cannabislegalisierung würde einige Industriezweige hart treffen und deswegen wurde Cannabis einst verboten. Die Strafverfolgung mit allen mitwirkenden Organen müsste schlichtweg auf ihr harmlosestes Klientel verzichten. Kiffer wehren sich doch nicht mal, wenn sie bei runtergelassen Hosen von außen und innen durchsucht werden, und wenn, dann gibts halt das volle Programm. Anderes Klientel ist häufig erheblich unangenehmer in der Bearbeitung.
Zu nennen wäre das Gesundheitswesen. Wenn das Medikament der freien Wahl viele andere ersetzt und im eigenen Garten wächst, kann man vieles nicht mehr vermarkten. Es würden weniger Medikamente verkauft werden, weniger Patienten zum Arzt gehen und weniger Patienten stationär unter gebracht werden. In den USA ist es eher die Strafverfolgung, die der Wirtschaft durch eine Cannabislegalisierung einknickt, in Deutschland jedoch das Gesundheitswesen. Soll der Arzt seine ganzen Tabletten jetzt etwa selber fressen und sich selber entmündigen sowie fixieren?
Wenn wirklich mehr Leute kiffen würden oder Kiffer gesellschaftlich anerkannter wären, könnten Rüstungskonzerne möglicherweise mageren Jahren entgegen sehen. Alkoholisierte Bürger nach Wunsch in den Wind zu drehen ist recht einfach, aber mit Kiffern geht dieses weniger gut, weil diese fast von Natur aus gegen Krieg und Gewalt sind. Wenn mit einer Cannabislegalisierung weniger Krieg in der Welt stattfindet, kann man weniger Waffen verkaufen, das gilt auch in Griechenland. Und Flüchtlinge sind doch das gefundene Fressen für Meinungsmache sowie undankbare Arbeitsplätze!
Weiterhin ist der US Dollar als internationale Leitwährung an das Rohöl gekoppelt. (Google Suchbegriff „Petrodollar“) Wächst der Hanf dank einer Cannabislegalisierung auf den Feldern und ein Green Deal würde gelingen, wäre dieses System der internationalen wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Öl und somit vom Dollar gefährdet!
Geht es unserer Wirtschaft gut, geht es uns Menschen oder dem Staat deswegen noch lange nicht gut. Geht es uns Menschen jedoch schlechter und der Wirtschaft dadurch besser, lässt sich 1 und 1 zusammen zählen. Das allumfassende Problem dabei lautet, dass unsere derzeitige Wirtschaft nur durch Wachstum funktioniert, jedoch nicht ewig wachsen kann. Die Cannabislegalisierung wäre praktisch in allen Belangen gut für die Menschen. Ob die sich derzeit sehr positiv abzeichnenden wirtschaftlichen Aspekte der Cannabislegalisierung für die Wirtschaft jedoch die negativen aufwiegen können?