In der Anti-Cannabis-Propaganda Agentur läuft auch nicht immer alles rund. Da möchte man offensichtliche und richtig gefährliche, ja sogar Tod bringende Argumente gegen das Cannabis ans Licht bringen und was passiert? Neue wirklich positive Ergebnisse im Bezug auf Marihuana werden veröffentlicht. Ups, da hat man jetzt aber so einiges zu tun, um das wieder in die andere Richtung drehen. Kann ja mal passieren und natürlich möchten wir diese Unannehmlichkeiten nicht auch noch an die große Glocke hängen. Aber so als kleine Randinformation sind sie dann doch interessant…
Todesstudie, die aus Versehen finanziert wurde Nummer 1
In Kalifornien finanzierte das National Institute on Drug Abuse, kurz NIDA, eine sehr umfangreiche Studie. Die Teilnehmer wurden aus der Kiste der Privatversicherten gezogen und offensichtlich wollte man beweisen, dass Cannabisgebrauch zu mehr Todesfällen führt, also die Sterblichkeitsrate ins Unermessliche steigen würde, wenn man Cannabis legalisiert, quasi so als Massenvernichtungsdroge.
Allerdings kam man überraschenderweise zu dem Ergebnis, dass es keinen Anstieg der Sterblichkeitsrate gegeben hat und geben würde. Und noch besser: Man fand ebenso aus Versehen heraus, dass die Sterblichkeitsrate im Zusammenhang mit Tabakkonsum erhöht werde. Aber Moment noch, was von den beiden Dingen war jetzt noch mal legal?
Studie Nummer 2 – Cannabis ruiniert jungen Menschen das Leben oder auch nicht!
Die US-Veteranenbehörde stellte höchst professionelle Wissenschaftler auf, die herausfinden sollten, dass ein starker Cannabiskonsum in jüngeren Jahren erhebliche und bleibende Schäden oder Probleme verursacht. Man nahm ein paar männliche Zwillingspärchen und setzte jeweils einen von ihnen für ein Jahr lang unter Drogen. Was man sich davon erwartete?
Den sozialen Absturz des Cannabis-Zwillings, den finanziellen Aufstieg des guten Zwillings. Außerdem sollte doch der Konsument viel häufiger zum Arzt müssen und sich allgemein echt unwohl fühlen, an Psychosen leiden und einen abstürzenden Lebenslauf vor sich haben. Wie zu erwarten passierte aber weder das eine noch das andere.
Jetzt aber der endgültige Beweis für die Einstiegsdroge in Studie Nummer 3
Es ist uns ja längst bekannt, dass Cannabisgegner sich an dem Argument festklammern, dass Cannabiskonsum nur der Einstieg zu härteren Drogen sei. Diese unbelegte Aussage hat es doch tatsächlich in die Köpfe vieler Unwissender geschafft und eine Studie diesbezüglich sollte nun endlich auch den letzten Zweifler davon überzeugen. Andrew Morral ist Wissenschaftler der RAND Corporation, welcher sich mithilfe von Bundesmitteln an die Studie wagte. Jetzt muss doch endlich mal bewiesen werden, dass Cannabis der Einstieg zu harten Drogen ist, oder?
Leider nein. Mr. Morral fand lediglich heraus, dass es eben Personen gibt, die eher eine Neigung dazu haben, Drogen auszuprobieren und solche, die dazu überhaupt keinen Drang verspüren. Und: Wer Cannabis konsumiert, der hat in den meisten Fällen nie das Bedürfnis, etwas Härteres zu probieren. Wer es doch tut, der hätte es auch ohne vorangehenden Cannabiskonsum getan. Mist, wieder nichts!
Studie Nummer 4 aus dem Weißen Haus persönlich – jetzt wird es aber ernst
Das Weiße Haus beauftragte das National Research Council damit, alle gesammelten Daten zum Drogenkonsum in Verbindung zur Wirksamkeit der amerikanischen Drogenpolitik zu untersuchen. Allerdings konnte niemand aufgrund dieser Zahlen belegen, dass die Drogenpolitik funktioniert. Die Daten zeigten keinen Zusammenhang zwischen den Strafen und des Konsums. Kann es etwa sein, dass die Menschen in den USA Cannabis konsumieren, auch wenn es verboten ist?
Studie Nummer 5 – die Einstiegsdroge in legalisierten Ländern belegen
Also wenn wir jetzt mal bei der Theorie bleiben, dass Cannabis eine Einstiegsdroge für härtere Drogen ist, dann müsste dies doch am besten in den Gegenden zu belegen sein, in denen das Cannabis legal ist. Ja, in Amsterdam dürfen Erwachsene kleine Mengen Cannabis besitzen und in regulierten Verkaufsstellen kaufen. In San Francisco darf man es nicht und jetzt kommt endlich der Beweis, unterstützt wieder einmal von der NIDA: In Amsterdam ist die Lebenszeitprävalenz des Konsums harter Drogen viel geringer.
In San Francisco lag der Wert bei Crack-Konsum um 4,5 Mal höher als in Amsterdam. Tut uns leid, wir haben uns keinen Schreibfehler geleistet. Die Legalisierung von Cannabis in Amsterdam führte auch nicht zu dem gewünschten Beleg, dass Cannabis eine Einstiegsdroge sei. Das lustige: Das Gegenteil ist wieder einmal bewiesen.
Studie Nummer 6 – Cannabis beugt aus Versehen Krebs vor
Was die US-Regierung mit nachfolgender Studie belegen wollten ist unklar. Man implantierte Mäusen Krebszellen und behandelte diese anschließend mit Cannabinoiden. Das THC und andere Bestandteile des Cannabis ließen die Krebszellen und Tumore schrumpfen und die Mäuse lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Womöglich wollte man belegen, dass Cannabis bei Krebs zu einem beschleunigten Wachstum bösartiger Zellen führt. Es lag bestimmt an den Mäusen, die sind aber auch robust…
Falls Studie Nummer 6 doch falsch war: Studie Nummer 7, nur mit Ratten
Man wollte eine 1994 durchgeführte Studie mit Ratten doch tatsächlich zwingend unter Verschluss halten und nun kommt doch alles ans Licht. Forscher gaben Ratten sehr hohe Dosen THC und suchten nach Tumore und andere toxische Symptome. Leider lebten die mit THC angereicherten Ratten länger und bekamen weniger Tumore. Ziemlich einfach: Je mehr THC, desto weniger Tumore. Also auch die Ratten taugen nichts.
Aller guten Dinge sind 3 Krebs-Studie Nummer 8
Wenn Ratten und Mäuse nicht das erwünschte Ergebnis liefern, dann müssen eben 65.000 echte Menschen ran. Man untersuchte innerhalb eines Jahrzehnts die Krebshäufigkeit zwischen Nichtrauchern, Tabakkonsumenten und Cannabisrauchern. Das Ergebnis ist leider erschreckend: Tabakraucher litten am häufigsten unter Lungenkrebs und andere Krebserkrankungen. Dann folgten die Nichtraucher, dicht gefolgt von den Cannabiskonsumenten. Wurde hier etwa gerade belegt, dass kiffen gesund ist? Man unterschrieb die Studie mit den Worten, dass die Unterschiede alle nicht groß genug wären um daraus wirklich ernst zu nehmende Zahlen zu liefern. Ja schon gut, dann eben nicht.
Aufgeben ist keine Option Studie Nummer 9 belegt den Zusammenhang zwischen Krebs und Cannabis:
Die University of California in Los Angeles stellte einen Wissenschaftler namens Donald Tashkin. Seine Studie wurde natürlich auch wieder vom NIDA unterstützt. Donald nahm sich 1200 Patienten die bereits an Lungenkrebs oder Halskarzinomen erkrankt waren und verglich die Ursachen. Auch er stellte fest, dass Cannabisraucher kein höheres Krebsrisiko hatten wie Tabakraucher. Im Gegenteil: Tabakraucher haben ein 20-fach höheres Krebsrisiko. Nur die Nichtraucher seien noch etwas darunter, aber nicht wirklich viel. Ja gut, das kann man ja jetzt auch nicht wirklich für bare Münze nehmen. Vergessen wir es.
Studie Nummer 10 – vergesst den Krebs, Cannabis taugt in der Medizin trotzdem nichts
Kalifornien verabschiedet ein Gesetz zu Medical Marijuana und das Weiße Haus lässt die Daten natürlich umgehend überprüfen. Beauftragt wurde das Institute of Medicine, kurz IOM. Man stellte fest, dass Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schmerzen und Angstgefühle von Cannabis Leiden sind, die von Cannabis abgeschwächt werden.
Dann plauderte man ein wenige über die potenziellen Risiken des Rauchens im Allgemeinen und stellte weiter fest, dass chronische Krankheiten und Schmerzen durch Cannabiskonsum gelindert werden können und es keine wirklich nennenswerte Alternative gibt, vor allem bei AIDS-Patienten. Das Ergebnis ist natürlich auch wieder nicht das was man hören wollte. Was tut man als Regierung dann am besten? Genau, man ignoriert den Bericht und wünscht sich, dass man besser nie gefragt hätte.
Es ist schon wirklich blöd das es so keiner wirklich schafft seine Gegenargumente zu belegen und das trotz zahlreicher durchgeführter Studien.
Info: Wir haben uns mit diesem Artikel an einem ähnlichen Beitrag vom Deutschen Hanfverband vom 13. September 2012 orientiert.