Vor ca. 150 Jahren hatten die Menschen eine ganz andere Vorstellung von der Hanfpflanze und es wurden ganz selbstverständlich Kleidung und Baustoffe erzeugt und aus den Fasern Seile hergestellt. Der nächste botanische Verwandte der Hanfpflanze ist der Hopfen, der schon seit Jahrhunderten zu einer der wichtigen Kulturpflanzen unseres Raumes gehört und der Hanfpflanze sehr ähnlich ist. Der Hopfen hat im Vergleich zum Hanf durch die Erzeugung eines berauschenden Getränkes seinen Siegeszug unaufhaltsam fortgesetzt.
Hanf wurde erst durch die Verbote vor 60 Jahren zu einer Pflanze, die unter den Drogenkonsum fällt, abgestempelt und ist seitdem als Pflanze, aus der man Stoffe, Baustoffe und viele andere zweckdienliche Mittel unseres alltäglichen Lebens hergestellt hatte, aus unserem Sichtkreis verschwunden.
Heute erlebt die Pflanze Hanf ein Revival der ganz besonderen Art und die vielen Vorteile werden neu aufgerollt. Hanf wächst sehr schnell, hat keine großen Ansprüche an den Boden, braucht keinen Dünger und wächst nahezu in jeder Region. Nach ca. 100 Tagen kann eine Hanfpflanze abgeerntet werden, die dann bereits eine stattliche Größe von 4 Metern erreicht hat. Die Widerstandsfähigkeit ist enorm und der Schädlingsbefall durch das THC kein Thema.
All dies sind Argumente, die man von einem Produkt erwarten würde, das man heute als ökologische bezeichnen würde!
Welche Pflanze hat so viele Vorzüge und aus welcher anderen Pflanze kann man so viele wichtige und nützliche Dinge herstellen wie aus dem Hanf?
In den 70er wurde der Hanf als Nutzpflanze wiederentdeckt und wird seitdem immer häufiger wieder für die Produktion der unterschiedlichsten Konsumgüter eingesetzt. Aus der Hanfpflanze kann Papier, Seile, Bekleidungsstücke und vieles mehr hergestellt werden und das aus ökologischer Sicht auf eine sehr unbedenkliche Art und Weise. Das wachsende Engagement in einigen Schichten der Bevölkerung brachte auch in Europa Ende der Achtziger eine Wende.
Der Hanf als Nutzpflanze wurde wieder eingeführt und die ökologischen Vorteile auf den Punkt gebracht. Dazu musste erst einmal erklärt werden, dass der Nutzhanf bzw. Faserhanf nur einen minimalen Anteil am wirksamen THC enthält. Es musste Klarheit darüber geschaffen werden, dass der legale Nutzhanf nichts mit dem illegalen Rauschhanf zu tun hat, bevor die Zustimmung in der Bevölkerung zunächst teilweise wieder eintrat.
Als Rohstoff hat der Hanf eine sehr gute Zukunftsprognose und kann sich in Bereichen wie der Bioenergie, den Kraftstoffen, der Papierindustrie, in der Medizin mit seinen vielen Vorteilen vor allem aus ökologischer Sicht sicher durchsetzen. Als Ressource für Rohstoffe ist Hanf inzwischen ein sehr interessantes Produkt geworden und erlebte seit den 90 Jahren eine regelrechte Wiedergeburt.
Die Überlegenheit der Hanfpflanze mit ihren vielseitigen Eigenschaften liegt klar auf der Hand, und es wird immer mehr geforscht, wie man den Rohstoff Hanf vielseitig anwenden und einsetzen kann.
Das Sortiment erweitert sich allmählich und die Nachfrage steigt, denn ökologische Produkte sind, das haben inzwischen immer mehr Menschen begriffen, langfristig eine große Ersparnis. Hanfbauern können die wirtschaftliche Bedeutung der Hanfpflanze in vier Bereiche eingliedern. Die Samen, aus denen man leckere Lebensmittel herstellen kann, die Hanffasern, aus denen man langlebige Stoffe und Verbundstoffe für verschiedene Zwecke herstellen kann, die Schäben, aus denen man einen interessanten Rohstoff erzeugen kann, und die Blätter der Hanfpflanzen, aus denen die ätherischen Hanföle gepresst werden können.
Diese vielen Produkte der Hanfpflanze sind in allen Punkten als ökologisch zu bezeichnen und es gibt kaum eine andere Pflanze, die solche prägnanten Vorteile mit sich bringt.