Bereits während des Zweiten Weltkrieges nach dem „Quasi Anbauverbot“ mit dem Marihuana Tax Act of 1937 und dem Marihuanaverbot von 1933 baute Henry Ford sein Auto vom Acker. Hanf und andere Pflanzenarten wurden zu Biokunststoffen verarbeitet, die eine überwältigende Festigkeit hatten. Zu Werbezwecken schlug ein Mann mit einer Axt auf die Kofferraum- oder Motorhaube ein, ohne einen Kratzer zu hinterlassen. Henry Ford wollte genau, wie Rudolf Diesel seine Motoren mit Pflanzenöl betreiben. Dass man Kunststoff oder Plastik aus Pflanzenmasse produzieren kann, ist also ein ganz alter Hut. Aber zu diesen Zeiten stellte man die stark wachsende Wirtschaft immer intensiver auf Rohöl um und wollte keine Konkurrenten vom Feld.
Es kommt vom Acker und geht zurück zum Acker
Wenn das Rohöl nicht direkt im Produkt oder dessen Verpackung enthalten war oder immer noch ist, dann wurde und wird dieses zur Produktion, zum Transport und an anderen Stellen benötigt. Dass man aus Rohöl Plastik herstellen kann, ist nur ein Aspekt vom Rohöl. Man kann aber auch Bioplastik vom Acker herstellen, welches sich viel schneller abbauen wird, dabei unbedenklich ist und deswegen weniger Gefahren birgt. Viel Gefahr geht vom Plastik in den Weltmeeren aus, welches sich über Jahrhunderte abbauen wird. Aus den großen Stücken werden viele kleine Partikel entstehen, die sich über die Nahrungskette überall in den Tieren und Menschen anreichern werden. Davon gehen erhebliche Gesundheitsgefahren aus.
Warum Bioplastik nicht überall eingesetzt werden kann
Es wurde bereits erwähnt, dass Bioplastik sich erheblich schneller abbauen wird, als Plastik aus Rohöl. Das ist immer dann gut, wenn dieses Bioplastik nicht mehr benötigt wird. Es zersetzt sich einfach. Solange es in der Verwendung ist, soll das jedoch nicht passieren. Damit könnte man eine Kompostkiste für den Garten nicht aus Bioplastik herstellen, ohne dieses in irgendeiner Weise vor der Nässe zu schützen. Diese Nässe ist nicht einmal gefährlich, solange sie nur gelegentlich eintritt. Aber wenn neben der Nässe auch Erde, Schmutz oder Morast mit vielen Bioorganismen auf das Bioplastik einwirken, dann wird es eben zersetzt. Demnach könnte man einige Artikel ausgezeichnet aus Bioplastik herstellen, andere hingegen müssten gegen Zersetzungsprozesse versiegelt werden. Dieses scheint nicht ganz einfach zu sein, möglicherweise ist es nicht wirtschaftlich umsetzbar.
Wird bedacht, dass landwirtschaftliche Flächen für die Produktion von Biomasse für das Bioplastik fehlen werden, könnte man vermutlich nicht einmal alle Kunststoffe durch Biomassenrohstoffe abdecken. Die Menschheit müsste auf ihren Wegwerfkonsum verzichten, dann ginge es möglicherweise. Zumindest für die Phase der Umstellung wäre es bereits revolutionär, die Artikel aus Bioplastik zu erzeugen, bei denen dieser Nachteil oder eher der eigentliche Vorteil der Kompostierbarkeit nicht stört.
Fakt ist jedoch, dass die Menschen bereits vor der Nutzung vom Rohöl lebensfähig wirtschaften konnten. In vielen Epochen oder Regionen ging es ihnen gut oder gar besser als heute. Es stellt sich nur die Frage, ob der Übergang zurück zu einem Leben ohne Rohölprodukte sich abfedern lässt oder eine „Dunkelepoche“ vorweg gehen wird. Kommen wird es in jedem Fall, vieles wird dann anders sein. Es wird jedoch mit einem jahrzehntelangen Anpassungsprozess zu rechnen sein.