Dass Hanf für die Landwirtschaft eine vernünftige Wahl mit vielen Vorteilen darstellt, wissen mittlerweile auch immer mehr Menschen, die mit dem Bestellen von Feldern beschäftigt sind. In Friesland wächst gerade die Anbaufläche von Hanf um 275 Prozent. Auch in Niedersachsen hat sich daher wohl ebenfalls in den letzten Jahren die Entwicklung in diese Richtung bewegt und einen kleinen Boom erlebt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Wochenende berichtete, hat sich die Anbaufläche von Hanf im genannten Bundesland innerhalb der letzten drei Jahre ungefähr verdreifacht.
Kleine Nischenrolle – die anwächst!
Laut FAZ spielt der Hanfanbau in Niedersachsen zwar derzeit noch eher eine kleine Nischenrolle. Dennoch wird immer mehr Landwirten bewusst, dass die vielseitig einsetzbare Kulturpflanze Hanf eine immer größere Bedeutung erhält und einen ebenso wachsenden Nutzen mit sich bringt. Der Bad Iburger Landwirt Henrik Brinkman setzt seit 2018 mit seinem Bruder auf den Anbau von Faserhanf und weiß, dass aus den Samen der Pflanze hochwertige Speiseöle hergestellt werden können. „Hanföl besitzt sehr wertvolle Proteine und ist damit ein sehr wertvolles Lebensmittel“, so der Landwirt auf der Webpräsenz der bekannten Zeitung.
Berichtet wird dazu darüber, dass der nachwachsende Rohstoff unter anderem für die Textilherstellung genutzt wird. Die Fasern der Hanfpflanze sind schließlich äußerst reißfest und lassen die nachhaltige Herstellung von Kleidungsstücken mit robusten Eigenschaften zu. Keine andere Naturfaser bietet dabei einen ebenso hohen UV-Schutz. Dazu sind Anziehsachen aus Hanf Schmutz abweisend, wobei sie gleichzeitig weich und angenehm zu tragen sind.
Nahrungsmittel für Mensch und Tier
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen nennt noch weiter gute Gründe, warum der Anbau von Faserhanf eine gute Alternative zu anderen Nutzpflanzen darstellt. Drescht man den Hanf, so kann man die dann gewonnenen Samen dazu einsetzen, Tierfutter oder Nahrungsmittel für den Menschen zu produzieren. Aus den Blüten der nicht berauschend wirkenden Pflanze, die nur einen THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent besitzen darf – kann mit der richtigen Technik Cannabidiol gewonnen werden. Also CBD, das mittlerweile in allen Formen selbst in Reformhäusern und Drogerien zu haben ist. Mitte September sei laut Kammer die beste Zeit für die Ernte der Samen, während der gewöhnliche Faserhanf schon im März eingefahren werden würde.
Weiter Vorteile werden verstanden
Hanf auf heimischen Feldern sei laut einem Experten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen als Feldfrucht äußerst interessant. Da das Gewächs mit keiner heimischen und etablierten Kulturpflanze eng verwand wäre, stelle er eine gute „Fruchtfolgeerweiterung“ dar. Dies hieße zeitgleich, dass sich mögliche Krankheiten von Hanfpflanzen nicht auf andere Kulturen übertragen können, was sicherlich einen weiteren Vorteil des vielseitig einsetzbaren Gewächses ausmacht. Da Hanf dazu nur einen geringen Bedarf an Stickstoff besitze, benötige man kaum Düngemittel für den Anbau.
Weitere Vorteile des Hanfanbaus wurden erst Mitte August auf agrarheute.de veröffentlicht, die folgende ackerbaulichen Faktoren in den Vordergrund rückten. Da wäre zum einen der Humusaufbau, der hohe Fruchtwert, der geringe Wasserbedarf und der fehlende Pflanzenschutzaufwand. Zum anderen würde Hanf die Erde tief durchwurzeln, Schwermetalle aus dem Boden abbauen und keine Stickstoffauswaschung begünstigen.
Viele gute Gründe also, warum sich die Anbaufläche von Hanf nicht nur in Niedersachsen verdreifachen sollte. Weitere Informationen zum nachhaltigen Bio-Hanfanbau stellt das Hanf-Magazin gern mit Informationen von Florian Herm zur Verfügung.