Hanf ist ein vielseitig einsetzbarer Rohstoff, der dazu schon beim Anbau praktische Eigenschaften besitzt. Landwirte wissen von den vorteilhaften Faktoren, die die Produktion auf Felder mit sich bringt. Gerade als Zweitfrucht wird der Hanf bei Bauern gerade wieder immer populärer, weil er sogar die Erde für spätere Ernten verbessert. Genutzt werden kann Industriehanf dann für die Herstellung der unterschiedlichsten Produkte, wie Papier, Kleidung, Baustoffe oder natürlich auch Bioplastik.
Dass Hanf eine erneuerbare Ressource ist, die schon im Wachstum eine große Menge an Kohlenstoff bindet, macht ihn zu einem ökologisch äußerst sinnvollen Gewächs. Genutzt werden können Hanffasern auch, um den Lärmschutz an Straßen zu erhöhen und Anwohnern mehr Ruhe zu bieten. Dies geschieht jetzt aktuell auf der Bundesstraße B15 in Niederbayern, wo man dort erstmals Lärmschutzelemente aus Hanf und unbehandeltem Lärchenholz verbaut.
Eine konkurrenzlose CO₂-Bilanz
Der bayrische Verkehrsminister und der Bürgermeister von Ergolding sind stolz auf das Projekt an der autobahnähnlich ausgebauten Bundesstraße B15. Rund 30.000 Fahrzeuge fahren hier täglich über den Asphalt, sodass die Bewohner neben der B15 natürlich nicht ungestört bleiben. Um den Betrieb der vierspurigen Straße nun leiser zu gestalten, setzte man jetzt auf eine drei Meter hohe Lärmschutzwand, die aufgrund der Zusammenarbeit eines Experten und einer Unternehmensgruppe aus Cham mit der ökologisch ideale Hanfdämmung bestückt wird.
Hergestellt werden die Elemente aus Hanf von einem Systemanbieter mit Sitz in Berlin, der von den Vorteilen von Hanf als nachhaltiges Material schwärmt. Schon ab dem ersten Tag speicherten die Canwool-Hanf-Absorber CO₂ ein und würden im Vergleich zu Mineralwolle eine konkurrenzlose CO₂-Bilanz bieten, so der Geschäftsführer des herstellenden Unternehmens. Vorteilhaft wäre dazu die langfristig gewährleistete Funktionalität der Absorber, die nach ihrer Nutzungsdauer entweder recycelt oder auch als Energielieferant genutzt werden könnten.
Viel Potenzial für andere Projekte
Der in Niederbayern gestartete Aufbau der mit Hanfelementen bestückten Lärmschutzwand an der B15 soll bis Oktober 2023 beendet werden können, doch man sieht viel Potenzial für weitere Projekte in diesem Bereich. Man erkenne in der 740 Meter langen Schallschutzwand die Vorbildfunktion für andere Projekte mit nachhaltigen Materialien, wird berichtet.
Der Hersteller der Canwool-Hanf-Absorber ist überzeugt, dass auch andere Lärmschutzprojekte von seinen vorkonfektioniert gelieferten Elementen profitieren würden. Diese könnten nicht nur in aus Holz gebauten Systemen verbaut werden, sondern beispielsweise auch aus solchen, die aus Aluminium bestünden. Die Bewohner in Ergolding-West und Piflas dürften sich nach Abschluss der Bauarbeiten aber in jedem Fall über mehr Ruhe und das ökologisch sinnvollere Konstrukt aus Hanf und Lärchenholz freuen.