Während sich die globalen Legalisierungsprozesse für Cannabis eher gemächlich vollziehen, ist man bei Nutzhanf schon einige Schritte weiter. Zwar wird noch viel über künftige gesetzliche Regelungen für CBD-Produkte diskutiert, doch die Erzeugung von Industriehanf an sich, stellt heute keine sehr große Hürde mehr dar. Das ist auch gut so, denn der schnell wachsende Hanf ist ein solch wertvoller Rohstoff, der vorwiegend angesichts der Abholzung und der Brände der Amazonas Regenwälder eine Nachhaltigkeit gewährleistet, an die kaum eine andere Pflanze heranreicht.
Hanf ist ein nachhaltiger Baustoff
Seitdem Nutzhanf in den USA im vergangenen Jahr bundesweit legalisiert wurde, wächst die Branche rasch an. Natürlich ist diese Entwicklung auch durch den Cannabidiol (CBD) Boom verursacht worden, aber auch andere Nutzungsmöglichkeiten profitieren vom Nachhaltigkeitstrend. Neben Textilien und Papier wird Hanf zum Beispiel auch für den Hausbau sehr interessant. Hanfbeton oder Hanfdämmungen sind zwei der bekannteren Baustoffe, für die die vielseitige Pflanze verwendet wird. Was viele allerdings nicht wissen, Hanf kann auch Eichenholz ersetzen. Alternativen für Bäume, die Jahrzehnte für ihr Wachstum benötigen, sind vermutlich eines der wertvollsten Geschenke, die die Natur uns Menschen machen kann.
200 Jahre Wachstum werden durch Hanf in einem halben Jahr ersetzt
Das Unternehmen HempWood aus Murray, Kentucky zeigt nun wie es geht. Hier wird aus Hanf ein Baustoff, der tatsächlich Holz ersetzt. Vor nur wenigen Tagen wurde die Produktionsstätte in Betrieb genommen. Die Umgebung freut sich jetzt über einige Arbeitsplätze und der Planet über einen Holzersatz, der enorm schnell wächst und dabei sowohl die Böden schont als auch die Umwelt generell. Innerhalb von sechs Monaten wachsen die Pflanzen heran, die am Ende Tropenhölzer ersetzen können, die für ihr Wachstum 200 Jahre benötigt hätten. Dabei steht das Hanfprodukt Hölzern in Sachen Qualität oder Optik in nichts nach.
Maximale Nachhaltigkeit durch Hanf aus der Region
HempWood hatte eine Partnerschaft mit der Murray State University geschlossen, damit alle Aspekte der Hanf-Holz-Produktion in der Region stattfinden können. Auch will das Unternehmen seine Rohstoffe nur von lokalen Hanfbauern beziehen. Der Hanfanbau wird in den kommenden Monaten für Farmer noch attraktiver, da das US-Landwirtschaftminsterium (USDA) vor einigen Tagen bekannt gab, dass Hanf nun alle rechtlichen Anforderungen erfüllt, sodass Farmer auch Hanffelder gegen Ernteausfälle versichern können. Dies war vor der Nutzhanf-Legalisierung durch die Farm Bill noch nicht möglich. Nun bleibt zu hoffen, dass das Beispiel HempWood schnell Schule macht und auf diese Art und Weise viele Bäume geschont werden können.