Das Papier aus Hanf ist eine der ältesten Errungenschaften und wurde schon vor etwa 2000 Jahren von den Chinesen entwickelt. In dieser Zeit waren Hanftextilien die Quelle für das hergestellte Papier. Die Papierherstellung aus Hanffasern war bis in das Jahr 1883 ein Industriezweig, der weltweit bis zu 90 Prozent von der Hanfpflanze abhängig war.
Inhaltsverzeichnis:
Artikelreihe – Alles über Hanf
1 – Geschichtliches
2 – Hanf in der Biologie
3 – Hanfverbote
4 – Wiederentdeckung der Nutzpflanze
5 – Chancen, Grenzen und Anwendungsgebiete
6 – Der Rohstoff
7 – Papierherstellung
8 – Automobilindustrie
9 – Bauwirtschaft
10 – Textilindustrie
11 – Lebensmittelbranche
12 – Landwirtschaft und Anbau
13 – Chemische Industrie
14 – Zukunft: Bioenergie aus Hanf
15 – Zukunft: Kraftstoffe aus Hanf
16 – Zukunft: Papier aus Hanf
17 – Hanf in der Medizin
18 – Wie hilft Hanf medizinisch?
19 – Genussmittel Hanf
20 – Wirkstoffe und Wirkung
21 – Nebenwirkungen und Gefahren
22 – Legalisierung
Die alltäglichen Dinge wie Zeitungen, Bücher, Landkarten, Papiergeld, Wertpapiere und Bibeln wurden aus dem Grundstoff Hanf produziert und verkauft. Nach dem 2. Weltkrieg geriet der Hanf immer mehr in den Hintergrund und die Produktion von Papier aus Holz wurde billiger. Die Hanffaser wurde auf diese Weise zunächst vom Holz zurückgedrängt und abgelöst.
In der heutigen Zeit ist die Hanffaser wieder auf dem Vormarsch und die Papierproduktion kann wieder hohe Prozentzahlen am Hanffasermarkt aufzeigen. Trotzdem wird man im Verkauf vergeblich nach Hanfpapier fragen können, denn bei dieser Produktion handelt es sich um den großen Bereich innerhalb der Zellstofffabrikation. Der größte Teil der Hanffaser ist in industriellen Prozessen integriert, bei denen der Rohstoff bis hin zum Endprodukt gefertigt wird. Viele sehr spezielle Stoffe wie Zigarettenpapier, Banknoten oder etwa Hygieneprodukte werden aus Hanffasern hergestellt, von denen wir gar nicht wissen, dass ursprünglich Hanffasern an der Herstellung beteiligt waren.
Hanf hat einen hohen Prozentsatz an Zellulose und ist deshalb dem Holz ebenbürtig, wenn nicht sogar weit überlegen, denn Hanf ist ökologischer und schnell nachwachsender als Holz. Nur wenige Holzsorten haben mehr Zellulose als Hanf aufzuweisen. Hanffasern sind als Papier weiterverarbeitet viel reißfester und langlebiger als Papiersorten aus Holz. Ein weiterer großer Vorteil der Hanffaser im Papier ist, dass bei der Produktion von Hanfpapier viel weniger Chemikalien eingesetzt werden müssen, da die Hanfpflanze einen geringeren Gehalt an Lignin besitzt und so einfacher als die Holzfaser zu bearbeiten ist.
Ökologisch betrachtet ist Hanfpapier dem Papier aus Holzzellulose weit überlegen, denn die Hanfpflanze ist einjährig und kann auf derselben Fläche 5 Mal so viel Papier produzieren als das Holz eines Waldes. Das sind Fakten, die für sich sprechen! Trotz dieser vielen Vorteile ist die Produktion von Hanfpapier verschwindend gering im Vergleich zum Holz.
Ein Grund hierfür ist der vergleichsweise hohe Preis für Hanf, der aber durch ein ökologisches Bewusstsein der Konsumenten ausgeglichen werden könnte. Auch technische Fortschritte könnten in Zukunft den Preis für die Hanfpapierproduktion drosseln und den Hanf wieder zu einem Produkt für den Alltag werden lassen.