Die Hanfpflanze ist eine sehr alte Kulturpflanze, die ihre Ursprünge und Verbreitung schon vor tausenden Jahren im alten China und Indien hatte. Über die Handelswege gelangte der Hanf nach Europa und wurde so auch bei uns angebaut und eingeführt.
Inhaltsverzeichnis:
Artikelreihe – Alles über Hanf
1 – Geschichtliches
2 – Hanf in der Biologie
3 – Hanfverbote
4 – Wiederentdeckung der Nutzpflanze
5 – Chancen, Grenzen und Anwendungsgebiete
6 – Der Rohstoff
7 – Papierherstellung
8 – Automobilindustrie
9 – Bauwirtschaft
10 – Textilindustrie
11 – Lebensmittelbranche
12 – Landwirtschaft und Anbau
13 – Chemische Industrie
14 – Zukunft: Bioenergie aus Hanf
15 – Zukunft: Kraftstoffe aus Hanf
16 – Zukunft: Papier aus Hanf
17 – Hanf in der Medizin
18 – Wie hilft Hanf medizinisch?
19 – Genussmittel Hanf
20 – Wirkstoffe und Wirkung
21 – Nebenwirkungen und Gefahren
22 – Legalisierung
Schon im 17. Jahrhundert wurden Seile, Segel, Taue, Fahnen und die Matrosenuniformen aus Hanf hergestellt. Aber auch Papier und Ölprodukte wusste man aus den Hanfsamen und Hanfblättern zu fertigen. Für die Bauern der damaligen Zeit war der Hanf eine Pflanze wie jeder andere auch.
Für die Landwirtschaft heute ist Hanf vor allem als Feldfrucht interessant. Hanf den großen Vorteil, dass er den Boden gut für die Anbaufolgen vorbereitet und die Erde von Unkraut befreit. Auch Schädlinge werden vertrieben und es sind kaum oder gar keine chemischen Mittel notwendig, wenn die Hanfpflanze die Erde während der Anbauphase und der Ernte aufbereitet hat. Aus diesem Grund ist der Anbau von Hanf für Landwirte immer gleichbleibend interessant. Von den Viehzüchtern wird Hanf als Futtermittel und vor allem als wertvolles Kraftfutter für Schweine verwendet. Als tierisches Nahrungsmittel aus den Hanfsamen eine Art Presskuchen hergestellt und auch die Reste aus der Ölgewinnung können hier gut eingesetzt werden. Die ganzen Hanfsamen werden in fast jedem Vogelfutter beigemischt.
Aus der Produktion der Faserstoffe des Hanfes bleiben die sogenannten Schäben übrig, die sehr gut als Tiereinstreu verkauft werden können und so einen sinnvollen Einsatz finden. Die Hanfschäben besitzen eine hohe Feuchtigkeitsaufnahme und können sehr gut kompostiert werden. Ein weiterer Vorteil von Hanfeinstreu, den viele Tierbesitzer zu schätzen wissen, ist die Giftfreiheit des Produktes, da beim Anbau nicht chemisch gespritzt werden muss.
Der Anbau von Hanf wird zwar von der EU gefördert, hat aber Probleme, da die Kosten für die einheimischen Produkte aus der Landwirtschaft recht hoch sind. Eine Folge davon ist, dass auch Hanfprodukte zunehmend in anderen Ländern wie Asien oder Osteuropa weiterverarbeitet werden.
Die Landwirtschaft profitiert aber auch von vielen anderen Nischenprodukten der Hanffasern. So kann zum Beispiel Zootieren und vor allem Vögeln der Hanf als Nistmaterial angeboten werden.