Alles ist schlecht, nur Hanf ist gut? Derartigen Aussagen kann man zumindest ansatzweise überall in der Kifferszene begegnen. Vielleicht ist derartiges Denken eher eine durch den Wunsch entstandene Verblendung. Hanf kann uns wirklich sehr hilfreich sein, um Schlechtes zu ändern. Aber es ist vielleicht wie mit dem Kampf gegen Hunger. Er ist notwendig, weil es so viele Menschen gibt und in 50 Jahren gibt es noch mehr Menschen. Mehr Lebensmittel zu erzeugen oder diese besser zu verteilen hilft auch nur in diesem Moment, es muss jedoch weit mehr als das gemacht werden, damit unsere heutige Welt in 50 Jahren noch funktionieren kann!
Kifferidylle – Hanf rettet die Welt!
Das ist auch mit Cannabis nicht anders: Es muss sich mehr ändern, als anstelle von Baumwolle oder Bäumen Hanf anzubauen. Dessen sollte sich jeder bewusst sein. Rettet die Wälder, Hanf auf die Felder ist lediglich ein entscheidender Baustein zur Rettung der Welt durch eine bessere Zellstoffpflanze!
Rettet die Wälder – so einfach ginge es
Es gibt bereits ältere Aussagen, mit denen von der gleichen Fläche 4,1 Mal mehr Papier mit der Zellstoffpflanze Hanf, als durch schnell wachsende Wälder gewonnen werden kann – angeblich aus einer US Regierungsstudie aus dem Jahr 1916 laut einiger Googlefunde. Zudem kann der Hanf jedes Jahr geerntet werden und der Wald nur alle paar Jahrzehnte. Es tauchen teils auch Aussagen auf, dass von der gleichen Fläche mit Hanf 120 fach mehr Papier als durch schnell wachsenden Wald gewonnen werden kann. Diese Aussagen sind offensichtlich falsch und lassen sich schnell erklären: Schnell wachsender Wald braucht 30 Jahre und 4,1 ha für die gleiche Zellstoffmenge wie Hanf, so die Studie aus 1916. Die Rechnung: 30 x 4 = 120 Wie sieht schnell wachsender Wald nach 30 Jahren aus? Baum an Baum und das 20 Meter hoch oder höher. Im Schlagjahr hat Hanf 4fach mehr Zellstoffertrag? Kaum vorstellbar! Wer diese Rechnung als erster verbreitet hat, kann hier nicht gesagt werden aber seitdem geht diese offensichtliche Falschmeldung immer wieder rum und ist das gefundene Fressen für alle Cannabis Kritiker: „Stimmt das nicht, stimmt garnichts.“
Ergänzen lässt sich dieses mit der Aussage, dass sich Papier aus Hanf weit häufiger recyceln lässt.
Diese Zahlen sollten objektiver betrachtet werden. Zum einen wird einkalkuliert, dass man beim Holzschlagjahr weit mehr Ertrag hat, aber eben auf alle Jahre umgerechnet ca. 80% weniger. Es gibt schnell wachsende Bäume und derzeit auch noch schneller wachsenden Gentech – Bäume. Diese einstigen Zahlen sind deswegen vielleicht nicht ganz aktuell.
Rettet die Wälder, Hanf auf die Felder? In jedem Fall! Selbst wenn man durch höhere Erntemengen und häufigeres Recyceln auch „nur“ das fünffache aus der gleichen Fläche holen würde, so würde sich Hanf als ergiebige Zellstoffpflanze mit geringem Aufwand anbauen lassen, würde die Böden schonen und nicht auslaugen wie vielleicht Gentech- Bäume, von denen noch andere Gefahren ausgehen. Hanf lässt sich ökologischer verarbeiten, Hanfpapier hält einige hundert Jahre länger und diese Zellstoffpflanze lässt sich bereits im gleichen Jahr ernten.
In der Verarbeitung könnte diese ergiebigere Zellstoffpflanze möglicherweise aufwändiger sein, aber mit heutigen Maschinen macht das gewiss ab einer industriellen Verarbeitungsmenge keinen großen Unterschied und mit häufigerem Recyceln und jährlichen Ernten wirtschaftet das Geld besser. Nicht heute arbeiten und 30 Jahre sondern nur 100 Tage warten! Es ist deswegen eine schnelle Lösung, rettet die Wälder, Hanf auf die Felder zu sagen.
Auch wenn Hanf fast überall dort wächst, wo überhaupt etwas wächst, er wächst nicht überall oder es lassen sich nicht überall Felder bewirtschaften. An Berghängen, in kargen Regionen und in schwierigem Gelände kann möglicherweise besser Wald kultiviert werden. Dieser sollte dann jedoch zu Massivholz und nicht zu Zellstoff verarbeitet werden.
Vorteile anderer Zellstoffpflanzen
Früher wurde Massivholz verarbeitet, dann auch Verbundholz. Aber in heutigen Zeiten wird sehr viel Holz zu Zellstoff und Spänen verarbeitet. Der große feste Körper wird zerbröselt, um ihn komplett verwenden und in jede Form zwingen zu können. Das bedeutet: Massivholz ist wegen der Preise oder seiner Starrheit unüblich geworden. Geht es jedoch um kleinste Partikel, ist Cannabis gut oder besser: Verbundstoffplatten aus Hanf sind leichter und stabiler als aus Holz und gerade im Transportwesen kann viel Treibstoff gespart werden.
Der neue Trend heißt 3-D Drucker. Dieser arbeitet jedoch mit einer Paste, die er aufschichtet. Hier kann Hanf als Zellstoffpflanze in jedem Fall beim Holz mithalten. Wenn aus dem Hanf Zellstoff gewonnen wird und man die obersten cm getrennt erntet, kann man parallel noch die Saat oder die Wirkstoffe der Blüten gewinnen. Weiterhin besteht der Hanfstiel aus Fasern und aus Schäben. Auch hier kann man möglicherweise beides verwerten.
Selbst beim Holz wird das Gewicht nicht 1 zu 1 in Papier verarbeitet, da nur der enthaltene Zellstoff relevant ist.
Vorteile mit der Zellstoffpflanze Hanf
Hanf wächst fast überall, schont die Böden, braucht kaum Pflege, kommt mit mittleren Düngerdosen aus und braucht keine Spritzmittel. Selbst in kühleren Breitengraden kann mit ihm eine zweite Ernte erzielt werden. Wird eine Frucht angebaut, die früh im Jahr geerntet wird, kann danach immer noch Hanf als Zellstoffpflanze angebaut werden, der möglicherweise aber mit weniger Zeit nicht die gleichen Ernteresultate einbringt.
Es wird ohnehin sogenannter „Gründünger“ angebaut, damit im Boden Humus entsteht und damit dieser nicht durch Wind und Regen abgetragen wird. Letzteres kann der Hanf auch dann, wenn er geerntet und verarbeitet wird. Er bessert dabei in jedem Fall die Bodenbeschaffenheit trotzdem auf, auch wenn er als Zellstoffpflanze geerntet und verarbeitet wird.
Rettet die Wälder, Hanf auf die Felder! Man kann flexibler arbeiten und mehr von der Fläche holen, als nur den Hanf!