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CBD kann man in unterschiedlichen Formen konsumieren. Über Cremes, Tinkturen, Öle und Schokolade führt einen die Produktpalette hin zum Kaffee. Prinzipiell ist CBD für die beruhigende Wirkung bekannt, Koffein wirkt genau gegenteilig. Hier soll die Frage behandelt werden, ob CBD im Kaffee dennoch sinnvoll ist.
Das Trendgetränk in den USA
Den Anfang nahm CBD-Kaffee in den USA. Nachdem CBD-Öle und andere Präparate immer bekannter wurden, öffneten mit der Zeit auch mehr Cafés mit dem Fokus auf CBD. Genaue Zeitpunkte kann man an dieser Stelle nicht festlegen, von Staat zu Staat verlief die Entwicklung unterschiedlich. Vergleichsweise früh fingen jedoch die Eröffnungen in Seattle statt.
Ein dort ansässiges Unternehmen namens „Trichome“ bot bereits im Jahr 2014 Kaffee auf Cannabisbasis an. Damals wirkten die Getränke noch psychoaktiv, da nicht bloß CBD enthalten war. Mit der Zeit jedoch wurden die Gesetze für Edibles immer schärfer, bis keine mehr verkauft werden durften. An dieser Stelle entschied sich das Café dazu, den Leuten die Vorteile des CBDs nahezubringen.
Ein Vorreiter dieser Bewegung war auch das „Grön Café“ in Oregon. Dieses Café spricht sich selbst zu, Amerikas erstes lizenziertes CBD-Café zu sein. Eröffnet wurde die Einrichtung im Jahr 2018, laut Inhaberin Christine Smith, um den Menschen CBD nahezubringen. Im Grön Café solle man lernen, die beste Wirkung aus dem CBD zu erhalten.
Auch deutsche Unternehmen haben sich diese Chance nicht entgehen lassen. Vor rund einem Jahr eröffnete in Würzburg das erste Cannabis-Café mit Namen „Cannameleon“. Anfangs musste man hier noch ein Rezept vom Arzt vorlegen, bevor man seinen köstlichen Kaffee erhalten durfte.
Der Tanz von CBD und Koffein
Die Studienlage zum CBD ist an und für sich bereits löchrig. Dementsprechend weniger Daten lassen sich dazu finden, wie Koffein und CBD miteinander wechselwirken. Eine Studie vom „Journal of Internal Medicine“ belegte jedenfalls, dass der physiologische Hintergrund von CBD und Koffein ähnlich ist, sie also die gleichen Mechanismen im Gehirn aktivieren. So sind alle Neurotransmitter, die in Verbindung mit dem Endocannabinoid-System stehen, nach vier bis acht Tassen Kaffee am Tag in verminderter Menge vorzufinden. Nach dem Konsum von Cannabis liegt genau das gegenteilige Ergebnis vor.
Dazu wirft bei der Wechselwirkung dieser beiden Stoffe ein Problem auf, dass die Dosen entscheidend sind. In kleinen Mengen wirkt CBD stimulierend, bei höheren bereits einschläfernd. Beim Koffein treten auch nach höheren Dosen Beschwerden wie Herzrasen oder zittrige Finger auf. Dementsprechend wirkt die Kombination von CBD und Koffein anders, wenn jeweils unterschiedliche Dosen eingenommen werden.
Glücklicherweise gibt es noch einige Fallberichte, auf die man sich nun stützen kann. So wurde häufig berichtet, dass der Konsum von CBD-Kaffees die Wirkung des Koffeins abschwächt. Es treten Erscheinungen wie Herzrasen und zittrige Finger nicht mehr auf, man fühlt sich jedoch wacher. Während man also bei zu hohen Dosen von Koffein Unwohlsein entwickelt, wird genau dieser Effekt vom CBD abgeschwächt. Vergleichen lässt sich das mit der Wechselwirkung von THC und CBD, wo das CBD auch die schlechteren Aspekte des THCs verringert.
Wie bereitet man CBD-Kaffee zu?
Das Zubereiten eines solchen Kaffees ist kein Hexenwerk, man braucht nur den geliebten Kaffee und ein entsprechendes CBD-Öl dazu. Anschließend gibt man lediglich die gewünschte Dosis des CBDs in den Kaffee und kann diesen anschließend trinken. Im besten Falle gibt man das CBD in den Kaffee, wenn dieser bereits abgekühlt ist, sodass möglichst nichts davon verdunstet. Geschmacklich verändert sich nicht viel, der Kaffee schmeckt ein wenig öliger und bitterer, wobei das reine Gewohnheitssache ist. Durch Flavour Shots oder andere Zusätze wird der Geschmack zudem positiv beeinflusst.
Ansonsten kann man auch Kaffees mit THC herstellen, dieser Prozess ist jedoch aufwendiger und soll an dieser Stelle nicht eingehender beleuchtet werden. Jedenfalls hat sich erwiesen, dass CBD-Kaffees besonders für diejenigen hilfreich sein können, die auf Koffein gelegentlich unverträglich reagieren. An und für sich erhält man von Koffein und CBD jeweils die besten Teile.