Hanf hat eine lange Geschichte als vielseitig einsetzbare und für die Menschen wertvolle Nutzpflanze. Lange Zeit wurde der gesundheitsfördernde Fokus leider nicht anerkannt, doch wird die Pflanze wieder zunehmend als gesunde und nachhaltige Zutat in Lebensmitteln, oder als Lebensmittel selbst entdeckt. Von Hanfsamen über Hanföl hin zu proteinreichen Hanfprodukten bietet Hanf bzw. Cannabis eine Fülle von Möglichkeiten für die kulinarische Welt. Die Verwendung hat nicht nur geschmackliche, sondern auch viele gesundheitliche Vorteile. In diesem Artikel werden wir erkunden, welche Lebensmittel aus Hanf hergestellt werden können und welche Vorteile diese für die Konsumenten bieten.
Was ist Hanf?
Hanf, wissenschaftlich bekannt als Cannabis sativa, ist eine vielseitige Pflanze, die seit Jahrhunderten für verschiedene Zwecke angebaut und verwendet wird. Ursprünglich stammt Hanf wahrscheinlich aus Zentralasien und wurde schon vor Tausenden Jahren von verschiedenen Kulturen für Nahrung, Kleidung, Medizin und sogar als Baustoff genutzt. Die Pflanze zeichnet sich unter anderem durch ihre robusten Fasern und die Samen aus, die eine Quelle für hochwertiges Öl und Nährstoffe sind. Hanf ist bekannt für sein schnelles Wachstum und seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimazonen und Bodentypen, was ihn zu einer äußerst rentablen und nachhaltigen Nutzpflanze macht.
Heute wird Hanf weltweit angebaut und findet Verwendung in einer Vielzahl von Branchen, von der Textilindustrie über die Lebensmittelherstellung bis hin zur Herstellung von Baumaterialien und biologisch abbaubaren Kunststoffen. Seine Vielseitigkeit und seine zahlreichen Anwendungen machen Hanf zu einer wichtigen Ressource für eine nachhaltige Zukunft.
Neben diesen Vorteilen kann aus der Hanfpflanze und ihren Bestandteilen sehr schmackhafte und auch gesunde Lebens- und Nahrungsmittel hergestellt werden. In der heutigen Gesellschaft, in der der Wunsch und das Bewusstsein für natürliche und gesunde Lebensmittel stetig steigt, rückt der Hanf in einen neuen Fokus, den unsere Vorfahren bereits für sich entdeckten, und der durch die weltweite Prohibition leider verloren ging.
Lebensmittel aus Hanf – natürlich, lecker und gesund
Hanfsamen
Hanfsamen sind kleine, nährstoffreiche Kraftpakete, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten. Sie sind reich an essenziellen Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6, die wichtig für eine gesunde Herz-Kreislauf-Funktion und die Entzündungsregulation sind. In keinem anderen Lebensmittel sind die Omega-3 und 6-Fettsäuren in einem so guten ausgeglichenen Verhältnis wie in Hanfsamen.
Darüber hinaus sind sie eine ausgezeichnete Quelle für pflanzliches Protein, das alle neun essenziellen Aminosäuren enthält, die der Körper benötigt, aber nicht selbst herstellen kann. Sie sind ebenso reich an Ballaststoffen, die die Verdauung fördern, den Blutzuckerspiegel stabilisieren und das Sättigungsgefühl unterstützen. Hanfsamen enthalten zudem eine Fülle von Vitaminen und Mineralstoffen, darunter Vitamin E, Magnesium, Phosphor und Zink, die alle zur Stärkung des Immunsystems und zur Förderung der allgemeinen Gesundheit beitragen. Insgesamt sind Hanfsamen eine vielseitige, nahrhafte und leckere Zutat, die in eine ausgewogene Ernährung integriert werden kann, sei es als Snack, in Müslis, Smoothies oder Salaten, oder als Bestandteil von Backwaren und anderen Gerichten. Es gibt die Samen in einer geschälten und in einer ungeschälten Form zu kaufen.
Geschälte Hanfsamen
Geschälte Hanfsamen sind von der harten äußeren Schale befreit. Sie sind leicht verdaulich und haben einen milden, angenehmen Geschmack, der sie zu einer vielseitigen Zutat in vielen Gerichten macht. Sie sind reich an Ballaststoffen, Protein, Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Magnesium und Eisen. Sie enthalten jedoch weniger Faserstoffe als ungeschälte Hanfsamen, da ein Teil der Ballaststoffe in der Schale verloren geht.
Ungeschälte Hanfsamen
Ungeschälte Hanfsamen behalten ihre äußere Schale, was bedeutet, dass sie noch reicher an Ballaststoffen sind. Die Schale enthält zusätzliche Nährstoffe und Antioxidantien, die in geschälten Hanfsamen fehlen können. Sie haben einen etwas kräftigeren Geschmack und sind knackiger, im Vergleich zu geschälten Hanfsamen. Aufgrund ihres höheren Ballaststoffgehalts können ungeschälte Hanfsamen dazu beitragen, die Verdauung zu unterstützen und das Sättigungsgefühl zu fördern. Beide Arten von Hanfsamen sind gesund und nahrhaft, und die Wahl zwischen geschälten und ungeschälten Hanfsamen hängt von persönlichen Vorlieben und den gewünschten ernährungsphysiologischen Vorteilen ab.
Hanföl
Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze durch Kaltpressung gewonnen, wodurch die empfindlichen Nährstoffe und Inhaltsstoffe der Samen erhalten bleiben. Das resultierende Hanföl ist reich an essenziellen Fettsäuren, sowie an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien, ähnlich wie bei den Samen selbst.
Hanföl kann auf verschiedene Arten verwendet werden. Es eignet sich hervorragend als Dressing für Salate oder als Topping für Suppen und Gemüsegerichte. Es kann auch als Zutat in Smoothies oder Proteinshakes eingesetzt werden, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen.
Ist Hanföl das gleiche wie CBD-Öl oder THC-Öl?
Nein, Hanföl, CBD-Öl und THC-Öl sind drei verschiedene Produkte, die zwar alle aus Hanf gewonnen werden, aber aus verschiedenen Pflanzenarten und Pflanzenbestandteilen, mit unterschiedlichen Herstellungsverfahren, Inhaltsstoffen und Verwendungszwecken.
- Hanföl enthält keine signifikanten Mengen an Cannabinoiden wie CBD (Cannabidiol) oder THC (Tetrahydrocannabinol) und hat daher keine psychoaktiven Wirkungen.
- CBD-Öl wird aus den Blüten, Blättern und Stängeln der Hanfpflanze gewonnen, die reich an Cannabidiol sind. Es enthält eine hohe Konzentration an CBD und nur geringe Mengen an THC (weniger als 0,3 %). CBD-Öl wird für seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile geschätzt, darunter die Linderung von Schmerzen, Entzündungen, Angstzuständen und Schlafstörungen. Es wird oral eingenommen, oft durch Tropfen unter die Zunge, und kann auch in Form von Kapseln, Gummis oder topischen Produkten erhältlich sein.
- THC-Öl, auch bekannt als Cannabisöl oder Haschöl, wird aus den Blüten der Hanfpflanze gewonnen und enthält hohe Konzentrationen an Tetrahydrocannabinol, dem psychoaktiven Bestandteil von Cannabis. Es wird hauptsächlich für seine psychoaktiven Effekte von Freizeitkonsumenten konsumiert. Aufgrund dessen ist THC-Öl in vielen Ländern gesetzlich eingeschränkt oder verboten. THC-Öl wird oft durch Verdampfen oder Rauchen konsumiert, kann aber auch oral eingenommen werden, zum Beispiel in Form von Tinkturen oder essbaren Produkten wie Cannabis-Edibles. In der Medizin findet THC-haltiges Öl auch Anwendung für eine Vielzahl von Leiden. Darunter (chronische) Schmerzen, Angstzustände, Depressionen, ADHS, Migräne usw.
Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen den drei Ölarten zu verstehen und ihre Verwendung entsprechend den eigenen Bedürfnissen und gesetzlichen Bestimmungen anzupassen.
Hanfprotein
Hanfprotein ist ein pflanzliches Protein, das aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen wird und somit nahezu dieselben gesundheitlichen Vorteile bietet. Es wird durch Mahlen der Hanfsamen hergestellt und anschließend durch Kalt- oder Warmpressen das Öl entfernt. Was übrig bleibt, ist ein Proteinpulver mit einem hohen Proteingehalt und einem ausgewogenen Profil an Aminosäuren.
Hanfprotein hat einen milden, nussigen Geschmack und kann eine großartige Ergänzung zu Smoothies, Shakes, Müslis, Joghurts und Backwaren sein. Aufgrund seines hohen Proteingehalts eignet sich Hanfprotein besonders gut für Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren oder nach einer pflanzlichen Proteinquelle suchen.
Ferner ist es leicht verdaulich und kann dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, die Verdauung zu unterstützen und das Immunsystem zu stärken.
Hanfmehl
Hanfmehl ist ebenso ein nährstoffreiches Lebensmittel, das aus gemahlenen Hanfsamen hergestellt wird. Die Herstellung von Hanfmehl beginnt mit der Auswahl hochwertiger Hanfsamen, die schonend gemahlen werden, um ein feines Mehl zu erhalten.
Die Verwendung von Hanfmehl in der Küche ist einfach. Es kann als Mehlersatz in Backrezepten verwendet werden. Aufgrund seines leicht nussigen Geschmacks verleiht es den Gerichten eine angenehme Note. Hanfmehl kann auch als Bindemittel in Suppen und Soßen eingesetzt oder in Smoothies, Müslis und Joghurts gemischt werden, um den Nährwert zu erhöhen.
Hanfmehl ist von Natur aus glutenfrei, was es zu einer großartigen Option für Menschen mit Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie macht. Es ist auch leicht verdaulich und kann dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, die Verdauung zu fördern und das Immunsystem zu stärken.
Hanftee
Hanftee, der aus den Blättern des Nutzhanfs hergestellt wird, bietet eine wohltuende Alternative zu herkömmlichen Teesorten. Die Blätter des Nutzhanfs enthalten eine Fülle von Nährstoffen, einschließlich Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien, die dem Körper auf verschiedene Weise zugutekommen können. Die Zubereitung des Tees ist unkompliziert und ähnelt der Zubereitung anderer Kräutertees. Dazu werden die getrockneten Hanfblätter mit heißem Wasser aufgegossen und für einige Minuten ziehen gelassen, um ihre wohltuenden Eigenschaften freizusetzen.
Aufgepasst – es gibt auch ungesunde Lebensmittel aus Hanf
Heutzutage findet man Hanf in vielen Lebensmitteln wie Süßigkeiten, Getränken, Snacks und anderen Produkten. Oft wird dieser jedoch mehr aus Marketingzwecken als aus gesundheitlichen Gründen verwendet. Denn die Menge an Hanf in diesen Produkten ist oft so gering, dass kein tatsächlicher gesundheitlicher Nutzen daraus gezogen werden kann. Im Gegenteil, viele dieser Lebensmittel enthalten oft eine Menge von Zusatzstoffen, Zucker und anderen ungesunden Zutaten, die dem Körper schaden können. Es ist daher wichtig, die Inhaltsstoffe und Nährwertangaben dieser Produkte zu überprüfen und sie nicht als gesunde Alternative anzusehen, nur weil sie Hanf enthalten.