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Im Handel ist bereits seit Jahren nicht berauschender Hanftee aus Nutzhanfpflanzen erhältlich. Diesen gibt es pur von Blättern oder Blüten sowie mit anderem Tee gemischt. Je nachdem, ob Blätter oder Blüten verwendet oder wie diese verarbeitet und gemischt werden, kann Hanftee recht unterschiedlich schmecken. Selbstverständlich kann man auch Hanftee selbst machen und mischen.
Hanf an sich schmeckt als Tee angenehm grün. Es sind durchaus Wirkstoffe enthalten, aber nach EU Recht muss der Gehalt vom berauschenden THC im Gehalt unter 0,2 % sein. In der Schweiz unter 1 %. Vom derzeitigen im Handel erhältlichen Hanftee wird deswegen gewiss keiner high. Auch viele der anderen Wirkstoffe haben medizinisches Potenzial, diese kommen aber nicht nur in den Marihuanablüten vor. Eine Alternative zum Kauf ist Hanftee selber machen. Der Vorteil liegt auf der Hand. Denn THC und Wirkstoffe können selbst dosiert werden.
Die Verwendung von Hanftee
Der Hanftee wird ganz normal aufgebrüht und muss je nach Mischung ziehen oder darf beim Aufbrühen nicht mit kochendem Wasser übergossen werden. Dieses steht in der Regel auf der Packung oder kann beim Händler erfragt werden. Hanftee machen, ist nicht schwieriger als schwarzen Tee oder Kamillentee aufzubrühen.
Wer eigens Marihuana anbaut, um berauschenden Hanftee selbst machen zu können, sollte bedenken, dass die wirkenden Cannabinoide sich nicht in Wasser, sondern in Fetten lösen. Deswegen sollte vielleicht auch der Nutzhanftee mit einer sehr fetten Milch ziehen und erst dann getrunken werden. Der Hanftee sollte dem Wasser demnach schnell entnommen werden, um nun die fette Milch zugeben zu können. Das Wasser soll noch sehr heiß sein. Man kann es natürlich auch mit dem Hanftee hinzugeben, aber es versaut den Beutel oder den Blätterhalter. Eventuell ist dieses sogar besser, um die Wirkstoffe aus dem Pflanzenmaterial zu lösen.
Das kann jeder für sich ausprobieren, wenn es legal und auch gewünscht ist. Hanftee bereiten ist somit auch eine Möglichkeit, um Wirkstoffe aufzunehmen. Diese wirken selbst ohne die fette Milch aber erheblich schwächer, weil sie vom Körper kaum aufgenommen, sondern weitgehend ausgeschieden werden. Cannabinoide müssen an Fetten ankoppeln oder in diesen gelöst sein, damit der Körper sie aufnimmt, dieses ist auch bei den meisten Vitaminen der Fall.
Hanftee selbst machen aus Faserhanf
Beim Anbau von Faserhanf gibt es zwei Szenarien
Man hat männliche und weibliche Pflanzen, die zu verschiedenen Zeitpunkten reif werden. Da dies unerwünscht ist, wäre das zweite Szenario üblicher. Es wird zwittriger Faserhanf angebaut, der sich gut zum Hanftee selbst machen eignet.
Während der Faserhanf wächst, schießt er auf mehrere Meter Höhe hinauf. Faserhanf soll recht dicht stehen. Somit werden ab einer gewissen Höhe die unteren Blätter nicht mehr genug Licht erhalten. Diese können vor dem Absterben gepflückt werden. Es lassen sich auch die oberen Blattebenen pflücken und trocknen, um Hanftee machen zu können. Jüngere und zartere Blätter wären vermutlich wertvoller. Die Hanfblüten werden auf Faserhanffeldern versamen. Da die Hanfsamen für den Hanftee unerwünscht sind, sollte man die Hanfblüten ernten, bevor sich die Hanfsamen richtig ausprägen und stören würden.
Oder man müsste die Hanfblüten ausreifen lassen und die Samen ernten. Dann bleiben sozusagen die Restblüten über. Wer es auf Sensimilla Hanfblüten abgesehen hat, müsste wie beim potenten Hanf beim Blütenansatz alle männlichen und zwitterigen Pflanzen entfernen. Da andere Bauern auch Faserhanf anbauen, werden die Pflanzen dennoch versamen, wenn diese nicht in einem Gewächshaus stehen, in dem die Luft nur gefiltert einströmen kann.
Welche Bestandtteile verarbeiten?
Die Hanfblätter und Hanfblüten sollen vor Licht abgeschirmt werden, um zu trocknen. Dabei ist sehr darauf zu achten, dass sich im Erntegut kein Schimmel bildet. Für größere Mengen wären trockene Hallen mit hohen Decken ein Vorteil, in denen die Hanfpflanzen als Ganzes oder die Blätter und Blüten in Netzen luftig hängen. Die Luft sollte zirkulieren können. In Jahren mit hoher Luftfeuchtigkeit muss die Luft vielleicht sogar entfeuchtet werden. Dann sollte vermutlich nicht noch gelüftet werden, da die Zuluft sehr feucht wäre.
Theoretisch ließen sich junge Pflanzen auch komplett mit den Stängeln verarbeiten, bei größeren Pflanzen ginge dieses jedoch nicht. Hier eignen sich lediglich die Blätter, die Blüten und möglicherweise die Wurzeln, die ebenfalls medizinisch interessante Wirkstoffe enthalten. Werden große Pflanzen getrocknet, kann man noch immer das Blattmaterial nach und nach entfernen. Für den Moment kann man aber auf dem Feld schneller ernten.
Derzeit darf in vielen Ländern selbst Faserhanf nicht einfach angebaut werden. In Österreich müsste man im Zweifelsfall beweisen, keine Drogen herstellen zu wollen. In Deutschland können nur Landwirte den Anbau beantragen. Man kann also nicht einfach Nutzhanf im Garten anbauen, um Hanftee zu machen. Dieses liegt auch daran, dass der Nutzhanf Samen erzeugt. Werden jedes Jahr die selbsterzeugten Samen gesät, werden die Nutzhanfpflanzen nach Jahren wieder einige Prozente THC enthalten.
Gesundheitliche Risiken von Hanftees
Hanftee machen ist derart einfach und ungefährlich, dass vom eigentlichen Hanf keine Gefahren ausgehen, vom potenten Hanftee höchstens geringe oder nur für spezielle Risikogruppen. Wer jedoch Indoor anbaut, gegen Schädlinge spritzt und dreckig growt, sowie unschön mit Schimmelbildung verarbeitet, dessen Produkt wird schädlich sein. Es dürfen nur ungespritzte Pflanzenteile verwendet werden. Allerhöchstens harmlose Spritzmittel wären eine Ausnahme. Aber auch damit sollten Wartezeiten vor der Ernte abgewartet werden.
Da aber bereits untere Blätter geerntet werden und Spritzmittel unnötig sind, sollte generell verzichtet werden. Zu viel Dünger kann den Geschmack ruinieren, der falsche Boden vielleicht auch? Bei der Verarbeitung darf in keinem Fall Schimmel entstehen und auch sonstige Verunreinigungen dürfen nicht an das Erntegut. Dann sollte man gefahrenlos oder gefahrenarm Hanftee machen und trinken können, der schmeckt!