Der Hanfsamen enthält nicht nur Omega 3 und 6 Fettsäuren, er enthält diese zudem noch in einer Kombination, welche für den menschlichen Organismus sehr ausgewogen ist. Omega 3 und 6 Fettsäuren stehen in einem Verhältnis zueinander und wenn dieses optimaler ist, dann sind diese mehrfach ungesättigten Fettsären erheblich wertvoller. Für den Mensch ist das Verhältnis 1 zu 4 optimal, Hanfsamenöl kommt auf 1 zu 3 und liegt sehr nahe am Optimalzustand.
Gesunde Hanfsamen
In anderen Pflanzen oder Meerestieren ist dieses häufig nicht der Fall. Omega 3 und 6 Fettsäuren sind für viele Funktionen im menschlichen Körper sehr wichtig oder maßgeblich entscheidend. Der Körper kann sie jedoch nicht selber aus anderen Ausgangsstoffen erzeugen und muss sie deswegen mit der Nahrung aufnehmen, um nicht unterversorgt zu sein. Bereits vor den Hanfverboten zeichnete sich ab, dass diejenigen, die viele Hanfsamenprodukte aßen, tendenziell gesünder sind und länger lebten. Dieses wird auch heute noch so sein.
Hanfsamen mit Schale – Hanfsamen ohne Schale
Im Handel kosten Hanfsamen ohne Schale ca. dreimal mehr, wobei Hanfsamen mit Schale bereits erheblich teurer als normaler Weizen sind. Aus Kostengründen sollte er mit Schale gegessen werden aber ohne Schalen wäre auf das Gewicht mehr Hanfsamenöl enthalten. Würde man für die Hanfsamen Küche das Öl durch kaltes Pressen gewinnen, dann wäre der tägliche Bedarf bereits mit einem Esslöfel mehr als gedeckt. Der Ölgehalt in den Samen liegt bei ca. 30%. Wer 2 bis 6 Esslöffel Hanfsamen (mit oder ohne Schale) am Tag verzehrt, sollte das ebenfalls geschafft haben. Gepresstes Hanfsamenöl wird gerade bei angebrochenen Flaschen (sollen innerhalb von Wochen verbraucht werden, damit die wertvollen Fettsäuren sich nicht schon abgebaut haben) vermutlich sogar schneller altern als kühl, trocken und dunkel gelageret Hanfsamen. Ungeschält bewahren diese ihre Nährstoffe für die Hanfsamen Küche gewiss sogar noch besser.
Es müsste demnach nicht gefragt werden, ob sich die tägliche Menge Omega 3 und 6 Fettsäuren besser mit oder ohne Schalen aufnehmen lässt sondern ob von diesen Schalen etwas Schlechtes ausgeht. Das tut es definitiv nicht. Es handelt sich um wertvolle Ballaststoffe, von denen wir sogar mehr essen sollen. Ballaststoffe sind gut für die Verdauung, die von Hanfsamenschalen ebenfalls. Es handelt sich deswegen eher um eine Geschmacksfrage oder was man min den Hanfsamen machen möchte. Wenn die Hanfschalen nicht stören, sollten sie einfach mitgegessen werden. Es gibt allerdings auch diejenigen, die vor allem Hanfproteine aufnehmen wollen und hier empfiehlt es sich, diese speziell aus dem Hanfsamen zu gewinnen. Wer es auf die Ballaststoffe abgesehen hat, kann die Schalen als Reste beim Öl pressen und einer Aufbereitung wählen und in höheren Mengen verzehren. Ob das so gut schmeckt wäre eine andere Frage.
Geschmackliche Unterschiede der Hanfsamen
Es gibt Hanfsorten mit kleineren oder mittelgroßen Körnern. Beide Korngrößen können gut gegessen werden, mit Schalen müssen diese gründlicher gekaut werden und das dauert etwas länger. Der geschälte Hanf ist leider schon fast geschmacksneutral. Wer diesen in sein Müsli mischt, schmeckt ihn kaum noch heraus. Wer in der Hanfsamen Küche die Körner samt Schalen verwendet, schmeckt den Hanf deutlicher hervor. Hanfköche empfehlen, den Hanf in der Pfanne kurz anzurösten. Erst dabei kommt das nussige Aroma der Hanfsamen wirklich hervor. Anzumerken bleibt jedoch, dass Pflanzenöle ab gewissen Temperaturen leiden und man zum Braten deswegen hitzebeständige Öle verwendet.
Wer mit Hanföl kochen, braten oder backen möchte, sollte die unteren Teperaturregionen wählen, da sich die wertvollen Omega 3 und 6 Fettsäuren ansonsten nicht zersetzen und wertlos werden. Wer Pflanzenöle über die für das Pflanzenöl kritische Temperatur erhitzt, erhält als Folgeprodukt. Ein Pflanzenöl mit schädlichen Verbindungen, die Krebs erregen können. Unter der Hitze finden chemische Abläufe statt und die führen in der Regel nicht zum Vorteil. Ob dieses beim Braten stärker als beim Kochen oder Backen stattfindet, müsste ein erfahrener Koch beantworten können. Allgemein bekannt ist, dass Hanfsamenöl sich nicht zum Braten eignet und nicht zu stark erhitzt werden soll.
Am einfachsten ist es, das Lieblingsmüsli mit 30% Hanfsamen aufzuwerten und auf diesem Wege täglich Hanfsamen zu verzehren. Wer Hanfsamen mit Schale nimmt und hinterher unter die Leute geht, sollte vorher noch kurz die Zähne putzen oder einfach gründlich ausspülen: Die dunklen Schalenreste bleiben gerne zwischen den Zähnen hängen.
Nachtrag von der Cannabis XXL
Starkoch Danny Wagenfeld erklärte, man solle beim Hanfbutter machen bis maximal 80 Grad Celsius erhitzen. Beim Backen maximal bis 140 Grad Celsius, dieses wird auch beim Rösten oder Kochen gelten. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es auch in unserem Artikel zur Decarboxylierung von Cannabis.