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Schon in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wurde Cannabis als Arzneimittelpflanze verstanden. Im Vergleich zu den Heilkunde-Lehren anderer Völker interessierte sich die chinesische, insbesondere für die Samen der Hanfpflanze.
Heute wird der Nährgehalt von Hanfsamen sehr geschätzt als eine Art Superfood. Die Samen sind eine ausgezeichnete Quelle für Proteine, Ballaststoffe, ungesättigte Fettsäuren und essenzielle Aminosäuren. Sie sind wahre ernährungsphysiologische Kraftpakete, aber wie es scheint, sind sie noch weit mehr als das.
Die Samen der Hanfpflanze haben es wirklich in sich
Die Samen von industriellem Hanf sind vollkommen legal erhältlich. Bioläden oder Reformhäuser haben sie, aber es gibt sie auch, als Vogelfutter zu kaufen oder als Hanfsamenöl. Das Öl wird gern als Trägersubstanz für CBD-Öle verwendet. Industriehanf enthält sehr wenig THC, und die Samen davon überhaupt keines. Daher sind sie auch nicht strafrechtlich relevant, wie man so schön sagt. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass sie medizinisch einige wirklich sehr nützliche Eigenschaften besitzen. So effektiv, dass die Samen in ihrer Bedeutung für die Gesundheit des Menschen zu den Cannabinoiden der Pflanze aufschließen können.
Das medizinische Potenzial von Hanfsamen
Die Wirkungen von Hanfsamen betreffen beinahe den ganzen Körper. Sie können Verdauungsstörungen oder Hautkrankheiten lindern, die Herzmuskulatur stärken, sowie Lernprozesse und die Gedächtnisleistung verbessern. Die Samen haben darüber hinaus einige Anti-Aging-Effekte. In Hanfsamen ist eine chemische Verbindung namens Phenylpropionamid enthalten, die gegen Entzündungen der Gehirnzellen wirkt. Allem Anschein nach können sie sogar gegen Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson eingesetzt werden.
Cannabis-Samen gegen neurodegenerative Erkrankungen
Neuroinflammation, also Entzündungen des Nervengewebes, ist ein typisches Merkmal für die Alzheimer-Krankheit, aber auch für andere neurodegenerative Erkrankungen. Bei wissenschaftlichen Studien wurde die Heilwirkung von Cannabis-Samen bei derartigen Leiden an Mäusen untersucht. Die Samen wurden dazu getrocknet und zerkleinert, dann hat man das Phenylpropionamid extrahiert. Dies wurde dann den erkrankten Mäusen verabreicht. Hier stellte sich heraus, dass bereits niedrige Dosen die Symptome reduzieren und die Schädigung der Nervenzellen im Hippocampus-Bereich verhindern. Die kognitiven Funktionen und die Lernfähigkeit der Mäuse verbesserte sich. Auffällig war, dass sich die Wirkung bei höheren Dosen nicht wirklich verstärkte, unter 2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht schien die effizienteste Dosis zu sein.
Weitere Forschung dringend benötigt
Bisher wurden 20 Arten der Phenylpropionamid-Verbindung aus Hanfsamen isoliert. Es sind also weitere, eingehende Untersuchungen erforderlich, um eines Tages gezielte Behandlungen gegen neurodegenerative Krankheiten zu ermöglichen. Einige der Substanzen zeigen hervorragende antioxidative und antineuroinflammatorische Eigenschaften. Ob sich diese Wirkungen ohne Weiteres auf den Menschen übertragen lassen, muss sich dann zeigen. Mit Sicherheit lässt sich aber sagen, dass man sich mit dem Knabbern der Cannabis-Kernchen oder der Verwendung von Hanfsamenöl etwas Gutes tut. Die vielen Inhaltsstoffe zu sich zu nehmen ist bestimmt kein Fehler, ob krank oder gesund.