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Textilgeschichte und aktueller Stand
Wenn wir uns heutzutage mit Mode beschäftigen, müssen wir uns bewusst machen, dass hinter der Schönheit und Vielfalt von Kleidung, fern ab der Laufstege und Werbeplakate, eine riesige Industrie und Wahrnehmungspropaganda steht. Um das Ausmaß dieser globalen Dimension zu verstehen, ist es hilfreich, ein wenig in die Textilgeschichte einzutauchen.
Unsere Vorfahren bildeten textile Flächen mit reiner Handarbeit. Der erste geschichtlich bekannte Webstoff war offenbar aus Hanf, mit dessen Verarbeitung man im 8. Jahrtausend (8000-7000 vor Christus) begann. Pharaonen und Heilige wurden bei ihren Begräbnissen schon vor langer Zeit in feine Hanf- und Leinentücher eingewickelt.
Das persische Reich war bekannt dafür, die besten und edelsten Stoffe herstellen zu können. Schon damals trafen sich die Handelsleute am Umschlagplatz in Israel, der heute als Gazastreifen bekannt ist. Die 6400 km lange Seidenstraße, eine Karawanenstraße, verband Zentralasien mit Ostasien und diente seit 115 vor Christus unter anderem dem Handel für edle Naturtextilien aus Seide und Wolle.
Aus diesen sehr alten geschichtlichen Überlieferungen lässt sich schließen, dass unsere Vorfahren geeignete händische Verarbeitungsschritte kannten, um Naturfasern in hochwertiger Art und Weise zu verarbeiten.
1492 entdeckte Kolumbus Amerika. Ohne die Verwendung der stärksten Naturfaser Hanf, wäre es ihm vermutlich nicht möglich gewesen, über den Atlantik zu segeln. Damals wurden weltweit im Schiffsbau Hanfseile und Hanfsegel zum Einsatz gebracht.
Seit Beginn des Mittelalters von 1200 bis 1700 wurden Schweizer Leinenstoffe als exklusive Exportgüter hergestellt. 1239 gab es erste Belege über eine Leinenverarbeitung in der Schweiz. Das „weiße Gold“ erlebte mehrere Jahrhunderte eine Hochzeit und brachte Landwirten, Arbeitern und Handelsleuten sehr viel Reichtum. Ein Handelsnetzwerk von Afrika nach Russland bis in die Türkei entstand.
1750 wurde die vermehrte Verarbeitung von Baumwolle favorisiert. Es wurden die gesamten Maschinentechniken angefangen, auf diese Faser auszurichten. So schlich sich langsam aber sicher die Bevorzugung dieser Pflanze ein. Die regional autonom machenden Pflanzen wie Hanf, Leinen und Brennnessel wurden damit systematisch verdrängt.
Im Laufe der Jahrtausende veränderten sich selbstverständlich die Verarbeitungsmethoden. So sorgte 1764 die Entwicklung der ersten industriellen Spinnmaschine „Spinning Jenny“ für eine industrielle Revolution im Textilbereich. Was früher 100 Spinnerinnen einen Arbeitsplatz gewährte, wurde von nun an mit nur einer Maschine ersetzt. Der hohe Zuwachs an Produktivität gegenüber dem Spinnrad gilt als ein Meilenstein der industriellen Revolution und der Technikgeschichte. Von nun an folgten viele weitere Textilmaschinenentwicklungen. So begann innerhalb weniger Jahre ein massiver Abbau von Arbeitsplätzen und der Einzug des Maschinenzeitalters in der Textilbranche schritt mit großen Zügen voran.
Als nach dem 2. Weltkrieg die Chemie- und Baumwollfasern ihren Einzug in das Fasergeschäft erhielten, wurden weltweit Hanftextilien, Hanfseile und Segeltücher systematisch verdrängt. Hanf stand in großer Konkurrenz zu den hiesigen Erdöl- und Chemiekonzernen. Da die Pflanze nahezu überall wächst, kann sie nicht sehr leicht monopolisiert und kontrolliert werden. Durch die zeitgleiche Einführung der Prohibitionsgeschichte über „Marihuana“ war es ein Leichtes die Bevölkerung von der Pflanze abzuschrecken. Durch die Kriege und die fortschreitende Industrialisierung wurden weltweit bis heute der Großteil der alten robusten Faserverarbeitungsmaschinen verschrottet. Der übrig gebliebene Rest steht hauptsächlich in Russland und den Ostblockländern sowie in China. In Zentraleuropa stehen die meisten übrig gebliebenen Maschinen in Textilmuseen. Nur noch sehr wenige Betriebe haben alte Maschinen im laufenden Tagesgeschäft integriert. Dieser derzeitige Jetztzustand muss bewusst gemacht werden, um zu verstehen, warum es heutzutage ein langwieriger Prozess ist, eine textile Kette für einheimische Faserpflanzen wie Hanf, Leinen und Brennnessel wieder aufzubauen. Auch erklärt dies das fehlende Angebot an Hanfkleidung auf dem Weltmarkt. Die technischen Möglichkeiten die Pflanzenfasern wieder zu Produkten zu verarbeiten müssen komplett neu aufgebaut werden. Da die textile Kette sehr lang ist, bedarf es so einigem Finanzkapital sowie Wissen und ineinander abgestimmten Prozessen. Ein fertiges T-Shirt benötigt bis zu 40 Maschinen, bis es vom Anbau der Faser bis zum Endprodukt entsteht.
Durch die strenge Reglementierung des Saatgutes sind leider mittlerweile wertvolle alte Textilsorten verloren gegangen und dürfen nicht angebaut werden, da sie oftmals über 0,2 % THC enthalten. Zwar gibt es auf der EU-Liste Sorten, die für den Textilanbau verwendet werden können, jedoch gibt es wohl geeignetere. Wo in der Legalisierungsdebatte des Rauchkonsums für eine Freigabe stark eingetreten wird, wird leider kaum über die Verdrängung der alten wertvollen Textilsorten gesprochen. Doch gerade beim Anbau wird die Qualität der Fasern festgelegt.
Eigenschaften von Hanf – Tragekomfort
Schon Hildegard von Bingen schrieb über die magischen Fähigkeiten der Hanfpflanze. So benutzte sie damals Hanftücher als Mullbinden, um Wunden damit abzubinden. Die Nutzvielfalt von Hanf übersteigt jegliche Anwendungsbereiche aller anderen Pflanzen/Rohstoffe auf diesem Planeten. Diese unbeschreibliche Kraft ist in jedem vorstellbaren Produkt aus naturbelassenem Hanf zu finden und sofort spürbar.
Bekleidung aus Hanf ist für die Haut wie Urlaub in der Karibik. Die mikroelektrische Spannung der Hanffaser ist dieselbe wie die der Haut. So reizt das Tragen des Hanfstoffes die Hautoberfläche nicht und ist somit besonders für hautempfindliche Menschen mit Neurodermitis oder Rötungen geeignet und kann sogar Symptome der Schuppenflechte lindern.
Sie schenkt dem Menschen ein Gefühl der Ganzheit. Kunden beschreiben dieses Gefühl oft als ein „nach Hause kommen“ im eigenen Körper. Das unbekannte Tragegefühl von Hanfbekleidung ist im ersten Moment zwar ungewohnt für den Körper, fühlt sich jedoch kaum einengend oder erdrückend an. Schon nach kürzester Zeit verschmilzt die Bekleidung mit dem Körper und wird so zur zweiten Haut.
Durch die Kapillarwirkung der Faser ist eine gewisse Atmungsaktivität gegeben und lässt den Körper nicht feucht anfühlen. Hanfbekleidung ist Temperatur-ausgleichend. Auch ist Hanfbekleidung überaus hervorragend als Funktionsunterwäsche zu empfehlen. Die antibakteriellen Eigenschaften führen zu einem stets angenehmen Körpergeruch. So kann Hanfbekleidung mehrere Male hintereinander angezogen werden, ohne gewaschen werden zu müssen. Ein Auslüften über Nacht reicht völlig aus. Vor allem bei Socken aus Hanf fällt diese Fähigkeit der Faser besonders auf. Die Füße sind ein wichtiges Körperteil, welches für das Ausscheiden unserer Giftstoffe zuständig ist. Zudem befinden sich unsere Füße heutzutage oftmals in Plastikschuhen. So entsteht in dieser Körperregion zumeist ein unangenehmer Geruch. Beim Tragen von Hanf-Socken ist dem nicht so.
In alten Überlieferungen wird auch über die abschirmende Funktion vor äußeren energetischen Einflüssen, wie heutzutage der Elektrosmog, gesprochen. Diesbezüglich liegen allerdings noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen vor.