Während Schülerinnen und Schüler für eine nachhaltigere Klimapolitik demonstrieren, ernten sie von vielen Seiten dafür Kritik. Dabei ist die Generation „Fridays for Future“ maßgeblich von den drastischen Folgen betroffen, den die weltweit ansteigenden Temperaturen in Zukunft haben könnten. Nachhaltiges Reisen, bewusste Ernährung und ein umweltfreundlicher Lebensstil können einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des persönlichen CO₂-Ausstoßes leisten. Hanf spielt dabei eine wichtige Rolle.
Beim Pariser Klimaabkommen im Dezember 2015 hatte sich die Weltgemeinschaft dazu verpflichtet, man werde alles dafür tun, damit die Erderwärmung zwei Grad Celsius nicht übersteigt und möglichst unter 1,5 Grad bleibt. Nur so ließen sich einigen Klimatologen zufolge die massivsten Auswirkungen des Klimawandels vermeiden.
Das Problem: Die ambitionierten Ziele des Klimaabkommens werden aller Voraussicht nach verfehlt, zumal sich die USA aus dem Abkommen zurückziehen wollen und auch der im Oktober 2018 neu gewählte Präsident Brasiliens einen Austritt ankündigte. Wie aus einer Überprüfung vom Research-Institute on Climate Change and the Environment und dem ESRC Centre for Climate Change Economics and Policy (die beide Institute der London School of Economics sind) sowie dem World Resources Institute hervorgeht, haben nur 16 der 197 Länder, die das Pariser Abkommen unterzeichnet haben, einen national gültigen Plan formuliert, um das Versprechen zu erfüllen.
Die Folgen der Erderwärmung für den Planeten wären beträchtlich. Vor allem bei der Überschreitung bestimmter Schwellenwerte setzen gefährliche Kettenreaktionen ein, die weitreichende Folgen haben können. Umso wichtiger ist der ökologische Fußabdruck jeder einzelnen Person. Indem man im Alltag auf eine bewusstere Lebensweise achtet, kann man einen wichtigen Beitrag leisten, damit die Erde auch in 100 Jahren noch bewohnbar ist. Hanf spielt dabei eine wichtige Rolle.
Hanf als nachhaltige Alternative
Ironischerweise waren sich frühere Kulturen der nützlichen Wirkung sowie des vielseitigen Einsatzgebietes der Nutz- und Heilpflanze bewusst. Artefakte aus dem Alten Ägypten und China belegen, dass Hanf bereits vor Tausenden von Jahren für die Herstellung von Kleidung und Gefäßen sowie als Medizin verwendet wurde. Man geht davon aus, dass die Pflanze aber auch wegen ihrer nährstoffreichen Samen und Öle angebaut wurde.
Nahrungsergänzungsmittel
Die Bezeichnung Superfood wird heutzutage exzessiv ausgenutzt. Auf Hanfsamen passt die Beschreibung allerdings perfekt. Sie sind eine ideale pflanzliche Proteinquelle mit vielen nützlichen Fettsäuren, Mineralien und Ballaststoffen. Hanfprotein ist hervorragend verträglich und nachhaltiger als Whey Protein oder Eiweißpulver auf Sojabasis.
Hanf Kunststoff
Kunststoff ist ein Erdölprodukt und die Herstellung extrem energieaufwändig und umweltschädlich. Mithilfe spezieller Verarbeitungsmethoden können Hanffasern zu einem extrem widerstandsfähigen Material werden, das sich sogar für die Produktion von Fahrzeugen verwenden lässt. Unter dem Namen Renew Sports Cars fertigte der Amerikaner Bruce Michael Dietzen ein Auto, dessen Bauteile aus Hanffasern bestehen.
Während ein komplettes Hanfauto eher die Ausnahme ist, sind Produkte aus Naturfasern die wesentlich umweltfreundlichere Alternative. Im Gegensatz zu Polyester fühlen sich Textilien aus Naturfasern nicht nur besser an, sondern werden nachhaltiger produziert. Vor allem Hanftextilien zeichnen sich durch die extreme Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit aus.
Im Rahmen eines nachhaltigen Lebensstils spielt Hanf eine wichtige Rolle und die bewusste Entscheidung für nachhaltige Produkte kann Hersteller zum Umdenken bewegen. Hanfpflanzen wachsen relativ schnell, können in so gut wie jeder Klimazone angebaut werden und lassen die Erde sogar fruchtbarer zurück, als die vor der Saat der Samen war. Das sind nur ein paar der vielfältigen Einsatzgebiete der Hanfpflanze, die das Klima auf der Erde mit ihren nützlichen Eigenschaften in vielerlei Hinsicht verbessern kann.