Hanf ist nicht nur eine ökologische Bausubstanz. Auch zur Schalldämmung sind Hanffasern bestens geeignet.
Schall zwischen Räumen und Etagen kann auf verschiedene Arten übertragen werden:
- Trittschall: Schallausbreitung über das Bauwerk (Beton und Mauerwerk etc.)
- Luftschall: Ausbreitung über Zwischenwände hin zu Nachbarräumen
- Anschlüsse und Fugen: Hanffasern können Fugen akustisch abdichten
Während die Wärmedämmung bei Zwischenwänden vernachlässigt wird, steht dabei primär die akustische Dämmfunktion im Vordergrund. Bei Leichtbauwänden spielt die Hohlraumdämmung eine genauso wichtige Rolle wie die Wahl der richtigen Baumaterialien. Hanf-Dämmwolle erfüllt alle Anforderungen der Hohlraumdämmung – und das überaus zufriedenstellend. Zusammen mit geeigneten Platten lässt sich Schall effektiv eindämmen.
Dämmstoff Hanf
Eine Hanf-Dämmung kann in vielen Bereichen sinnvoll sein:
- zwischen Etagen
- unter Fußbodenbelägen
- in Zwischenwänden
- im Dach
- im Raum
- im Tonstudio
Selbst bei einer sehr geringen Dämmstärke von beispielsweise 3,5 cm erhält man hervorragende Ergebnisse.
Eine Hanf-Leichtlehm-Schüttung hat sich in Geschossdecken als effektiv bei der Trittschalldämmung erwiesen, damit sich der Schall nicht über das Bauwerk ausbreiten kann. Eine andere Möglichkeit ist die Absorption des Schalls in gedämmten Hohlräumen.
Konkret bedeutet das, dass der Trittschall in Zwischendecken gedämmt wird, damit der Fußboden durch eine Trittschalldämmung keinen direkten Kontakt mit der tragenden Konstruktion hat. Luftschalldämmung kommt in Hohlräumen der Wand oder Geschossdecken zum Einsatz.
Als Akkustikmatten zwischen den Etagen eignet sich Hanf-Vlies mit einer zusätzlichen Schicht Hanf-Leichtlehm-Schüttung.
Schalldämmung mit Hanf
Eine Schallwelle besteht aus schwingenden Teilchen. Treffen diese Teilchen auf eine Fläche, entscheidet der Einfallswinkel darüber, wie viel davon reflektiert wird. Wie groß oder klein dieser Winkel ist, hängt davon ab, welche Geschwindigkeit Schall in den jeweiligen Materialien hat.
In Luft beträgt sie 343 m/s, in Holz 3400 m/s, in Beton 3100 m/s, in Stahl 5000 m/s. Trifft der Schall nun in einem kleinen Winkel von Luft auf Wasser, Holz oder Beton, wird der gesamte Schall reflektiert und nichts dringt in Wasser, Holz oder Beton ein. Man spricht von einer Totalreflexion.
Hanffasern sind sogenannte Resonanzabsorber. Das bedeutet, dass die feinen Fibrillen der Fasern durch Schall in Schwingung versetzt werden und die dabei entstehende Schwingungsenergie in Wärme umgewandelt wird. Gröbere Hanffasern schwingen nicht und wirken ähnlich wie Mineralwolle. Der Schall wird dadurch nur absorbiert. Man spricht von einem porösen Absorber.
Die Hanf-Lehm-Schalldämmung besteht aus Hanfschäben, Hanffasern und Lehm. Der Schall in der Luft wird durch eine Kombination aus Resonanzabsorber und einem porösen Absorber aufgenommen. Entscheidend dafür sind Strömungswiderstand und Dämmstärke.