Hanf Baustoffe und Lehm werden seit Jahrhunderten zum Bauen verwendet. Schon früh wurden die hervorragenden Eigenschaften der Hanfpflanze erkannt und im Häuserbau für die Wärme- und Schalldämmung eingesetzt. Hanf steht heute als ökologischer Baustoff für ein umweltgerechtes, ressourcenschonendes und gesundes Bauen und wird gerade wiederentdeckt.
Der langlebige Baustoff Hanf, der extrem widerstandsfähig und fest ist, hat die idealen bauphysikalischen Eigenschaften, um beim Hausbau die dynamischen Dämmwerte und geringen Temperaturleitwerte zu erfüllen. Ob Wärmespeicherung, Wärmedämmung, Schallschutz, Trittschallschutz und Brandschutz – mit Hanf als Baustoff können alle modernen Anforderungen im Hausbau ausgespielt werden. Die Hanffaser ist unter normalen Bedingungen über viele Jahrzehnte langlebig und von gleichbleibend hoher Qualität, sodass sie für den Hausbau als idealer Werkstoff und Baustoff gilt.
Vorteile von Hanf als Baustoff im modernen Hausbau
Der hohe Verarbeitungskomfort von Hanf als Baustoff macht das Material zu einem perfekten Stoff beim Hausbau, denn die Fasern können bequem und ohne gesundheitsgefährdende Stoffe im Haus verbaut werden. Hanf kann auch bauphysikalisch hervorragend verwendet werden, da die Hanffaser als Dämmstoff mit allen diffusionsoffenen Baustoffen wie Mauerwerk oder auch Holz verbunden werden kann. Sämtliche Langzeitschäden an Häusern wie der berüchtigte Hausschwamm können mit Baufasern aus Hanf auf diese Weise vermieden werden. Im Brandschutz hat Hanf weitere klare Vorteile, denn die Faser gilt als schwer brennbar und ohne toxische Schwelgasentwicklungen, einmal abgesehen von den üblichen Rauchgasen. Auch die Gefahr des Kamineffektes wird mit Hanf als Baustoff verhindert.
Der Hanffilz, der aus der Rohfaser Hanf hergestellt wird, kann hervorragend zur Trittschalldämmung eingesetzt werden und hat den weiteren Vorteil, dass die Hanffasern die Raumluftfeuchtigkeit in hohem Maße regulieren. Der Schallschutz, der beim Hausbau heute enorm wichtig geworden ist, kann mit den Produkten aus der Hanffaser die Raumakustik sehr positiv beeinflussen. Die Schallausbreitung kann je nach Bedarf in alle Richtungen in den Wänden so gelenkt werden, dass Lärm von außen gedämpft wird oder auch Lärm innerhalb des Hauses auf allen Ebenen stark verringert werden kann. Ein weiterer interessanter Aspekt der Hanffaser ist die Tatsache, dass Schädlinge wie Mäuse oder Käfer den Hanf als großes Hindernis sehen, denn die Hanffaser ist für diese Tiere nicht futterrelevant, und somit gibt es keinen Grund für sie in das Haus einzudringen.
Vorbehalte trotz vieler Vorteile
Die Hanfpflanze ist ein echter Alleskönner, mit der eine vielseitige Verwendung in den unterschiedlichsten Bereichen der Bauwirtschaft möglich ist. So wird zum Beispiel Hanf Baustoff zur Dämmung verwendet.
Hanf wächst schnell und fast überall, braucht nicht viel Wasser und nur wenig Dünger. Aus Hanf werden heute schon viele Produkte wie Kleidung, Öle und Papier hergestellt und erfolgreich verkauft. In der Bauwirtschaft hat sich Hanf noch nicht ganz durchgesetzt und ist mit einem Marktanteil von 7 Prozent eher weiter unten anzusiedeln. Obwohl Hanf als ökologischer Baustoff vieles zu bieten hat und etwa Hanfstängel und alle Teile der Pflanze einem Baugemisch aus Beton und Mörtel beigemischt werden können, hält sich die Hanffaser noch im Hintergrund unter den modernen Baustoffen. Die Vorbehalte in den europäischen Ländern gegenüber der Hanfpflanze als Baustoff sind völlig haltlos und nur schwer nachvollziehbar.
Das Multitalent Hanf ist ein nachwachsender Rohstoff im Bereich der modernen Wärmedämmung und kann völlig unproblematisch verwendet werden. Natürlich spielt der Preis eine Rolle, denn energieintensive, aber günstige Baumaterialien wie Styropor oder andere chemische hergestellte Kunststoffe bestimmen den Markt und damit die Entscheidungskraft der Konsumenten und Hausbauer. Die Vorteile der Hanffaser, vorwiegend im Hinblick auf die Qualität, die Langlebigkeit und die ökologische Bilanz, sind so deutlich zu sehen, dass man den Baustoff Hanf in Zukunft primär wettbewerbsfähig machen muss, damit er sich durchsetzen kann.
Bauen und Wohnen mit Hanf
Wer heute ökologisch denkt und sich mit Hausbau beschäftigt, kommt an der Hanfpflanze nicht vorbei.
Das Baumaterial Hanf ist schon bei der Entstehung und beim Wachstum der Pflanze stark umweltentlastend und bringt eine hervorragende Bilanz mit sich. Heute werden schon von vielen Firmen Hanfhäuser angeboten, die damit den Beweis liefern, dass die Hanffaser im Hausbau und Wohnen keine Illusion mehr ist. Es gibt zahlreiche moderne Verfahren, die es ermöglichen, den Grundstoff Hanf ungiftig zu einem praktisch einsetzbaren Dämmstoff zu verarbeiten und so als Ersatz von Beton zu machen. Sogar Ziegel lassen sich aus Hanf herstellen und bilden dann ein Gemisch aus Lehm, Zement und Hanfschäben, die ein Standardmaterial darstellen, wie es auch früher schon hergestellt wurde.
Das Fertighaus aus Hanf ist heute kein Traum mehr, denn man kann heute bereits in Kompaktbauweise mit Fertigelementen aus Hanfbeton ein günstiges und ökologisches Haus bauen lassen. Aber auch im Haus kann man als Hausbesitzer den Baustoff Hanf vielseitig einsetzen und so unter anderem Böden, Teppiche, Tapeten und Möbel aus Hanf verwenden. Die vielen Nachteile, die aus den konventionellen Bau- und Dämmstoffen entstehen, sind vielen Bauherren und Hausbesitzern bekannt. Ein hoher Energieverbrauch, die Entstehung von Feinstaub, Probleme bei der Entsorgung und die vielen Verdachtsfälle der Krebsentstehung durch künstliche Mineralfasern müssten der Hanffaser einen Vorschub geben.
Ein konsequent durchdachtes Konzept einer biologischen und ökologischen Bauweise kann in Zukunft nur heißen, dass der Grundstoff und Baustoff Hanf seiner vielseitigen Bedeutung zugeführt wird und „Bauen mit Hanf“ und „Wohnen mit Hanf“ zur Maxime wird.